+++ Im Spitzenspiel der sächsischen Landesliga brachte unser LOK den SV Laubegast 06 an den Rand einer Niederlage! +++ Hochverdiente 1:0- Führung nach einer grandiosen 1. Halbzeit! +++ Knapp 2800 LOK-Fans sahen im "Auswärtsspiel" im heimischen Bruno am Ende ein gerechtes 1:1, auch weil sich LOK selbst dezimierte (Gelb-Rot für Eric Eiselt). +++ Nächsten Sonntag wieder reguläres Heimspiel: Um 15 Uhr empfängt LOK den VfL Pirna-Copitz 07! +++

 

Samstag, 24.11.2007  FV Dresden-Laubegast 06 - 1. FC Lok Leipzig  1:1 (0:1)

im Bruno-Plache-Stadion

 

Fußball paradox im Probstheidaer Stadion: Der 1. FC Lok zu Gast im eigenen „Wohnzimmer“! Der Verein aus Dresden okkupierte ziemlich unverblümt das Gelände an der Connewitzer Straße. Das fing schon an den Kassen vorn an. Weithin sichtbar die blaugelben Programmhefte des FV Laubegast 06, dazu gedruckte Eintrittskarten und extra Spielplakate mit Bruno-Plache-Stadion als Austragungsort. Später beim Spiel versuchte ihr eigener Stadionsprecher eine Dresdner Kaffeefahrt-Atmosphäre ins Bruno zu kolportieren, was natürlich überhaupt nicht gelang. Im Gegenteil - jede Ansage wurde gnadenlos ausgepfiffen und dazu Riesenstimmung für unsere Loksche veranstaltet! Die FV-Mannschaft sorgte dazu während der Startpräsentation mit einem eigens hergestellten Plakat "Zu Gast beim Heimspiel?!" für eine handfeste Provokation für das Leipziger Publikum. Vielleicht sollten die Ordnungskräfte künftig auch mal in der Gastkabine nach verbotswürdigem Spruchbandmaterial Ausschau halten. Die Fans müssen ihre Banner ja schließlich auch zu jedem Heimspiel der offiziellen Zensur vorstellen.

Das Team von Rainer Lisiewicz stachelte der ganze Hype nur noch mehr an. Es versprühte von der ersten Minute an eine beeindruckende Spielfreude. Die Laubegästler wurden regelrecht an die Wand gespielt, kamen kaum zu eigenen Angriffen. Viele hochkarätige Chancen konnten die LOK-Fans bestaunen und bejubeln, einen Treffer aber erst kurz vor der Pause. Rico Engler wurde steil geschickt auf rechts und er schob den Ball am starken Keeper der Laubegast-Elf vorbei ins lange Eck - ein Supertor! Hochverdient ging es mit dem knappen Vorsprung in die Pause.

Danach besannen sich die heute tatsächlichen Gäste auf ihre eigentliche Spielstärke, was sie im bisherigen Saisonverlauf an die Landesligaspitze gebracht hatte. Stark wurde auf den Ausgleich gedrängt, aber die LOK-Elf stand wie ein Bollwerk. Das dann leider ausgehöhlt wurde, und hier greift der Schiedsrichter ins Match ein. Entscheidend, wie sich später herausstellen sollte, denn die viel zu harte zweite Gelbe Karte gegen unseren Mittelfeld-Abräumer Eric Eiselt ließ LOK in Unterzahl zurück. Nun war immer mehr "Gift" im Spiel, versuchten es die Laubegästler mit Dauerdruck. Lange hielt sich unsere Abwehr um Torhüter Jan Evers hervorragend, dann passierte es aber doch: Eine Flanke von rechts findet den Kopf der Nummer 16 Robert Heiße, der das Leder ins lange Eck zirkelt - der Ausgleich. Zuvor hatte sich LOK minutenlang einschnüren lassen, erst jetzt startete das Team endlich wieder eigene Angriffe. Es entwickelte sich ein tolles Endkampf-Szenario, mit beiderseitigen Sieggelegenheiten.

Am Ende war die Punkteteilung wohl gerecht, aber die LOK-Fans trauerten der Führung natürlich noch nach. Es schien nach der tollen ersten Halbzeit eben so, dass mehr drin war als der eine Punkt. Vergessen sollte man aber nicht, dass wir Aufsteiger sind und gegen den Spitzenreiter und langjährigen Oberligisten gespielt haben. Das Schirigespann trug dazu mit seinen teils merkwürdigen Entscheidungen und arrogantem Auftreten (Linienassi am Dammsitz) nicht wirklich zu einer guten sportlichen Atmosphäre bei. Ob das wieder diffuse Licht der zweiten Halbzeit da eine Rolle gespielt hat, bleibt ein Fall für Rätselfreunde. Erwähnenswert ist dies aber allemal.

Reini

 

Bruno-Plache-Stadion Leipzig:  2.761 Zuschauer

Schiedsrichter:  Enrico Jahn (Plauen)

0:1 Engler (42.), 1:1 Heiße (74.)

Gelb-Rot:  Eiselt (53./Lok), Heiße (80./Dresden)

 

Fotos zum Spiel

 

 

+++ PRESSESCHAU +++

 

Lok bleibt oben dran
Gerechtes Remis im „Auswärtsspiel" gegen Dresden 06
Nicht Neues an der Landesligaspitze: In den Top-Spielen teilte sich das Führungsquartett gestern die Punkte. So kam Lok Leipzig beim „Auswärtsspiel" vor heimischem Publikum gegen Spitzenreiter Dresden 06 Laubegast zu einem 1:1. Mit dem gleichen Ergebnis trennten sich die Reserven von Erzgebirge Aue und Dynamo Dresden.
Viel wurde im Vorfeld diskutiert über die Tatsache, dass die Dresdner zum Heimspiel im Bruno-Plache-Stadion antreten müssen. Den Schlusspunkt setzten die „Hausherren" aus der Landeshauptstadt selbst: Die Spieler präsentierten vor dem Anpfiff ein Plakat mit der Aufschrift „Zu Gast beim Heimspiel?" - nicht gerade zur Freude der Leipziger Zuschauer.
Leichte Enttäuschung
Fußball wurde dann aber gestern Nachmittag auch noch gespielt und dies sogar mit allem Drum und Dran. Zu erleben war ein echtes Spitzenspiel - allerdings mit einer Dramaturgie, die dem 1. FC Lok unterm Strich nicht ganz so gefiel. Die Reaktion der beiden Trainer nach dem Schlusspfiff machte dies mehr als deutlich. Der Dresdner Trainer Bernd Fröhlich räumte unumwunden ein: „Mit dem einen Punkt kann ich gut leben." Und sein Leipziger Kollege Rainer Lisiewicz erklärte: „Mit elf Mann auf dem Platz hätten wir dieses Spiel gewonnen. Deshalb bin ich schon ein wenig enttäuscht. Es wäre einfach mehr drin gewesen."
Gründe genug für diese Annahme lieferte vor allem die erste Halbzeit: Hier hatte Lok Leipzig das Spiel klar in der Hand. Die Mannen aus Laubegast agierten nervös, umständlich, geradezu ängstlich abwartend. Kein Problem für die zunächst sichere Abwehr um Mannschaftskapitän Holger Krauß, der vielmehr noch die Muse hatte, mit exzellenten Pässen rasante Lok-Konter vorzubereiten.
Das Manko: Diese wurden meist nicht genutzt. Damit haderte auch Rainer Lisiewicz: „Eigentlich müssen wir nach einer solchen Halbzeit 2:0 vorne liegen. Dann brennt auch nichts mehr an." Doch lediglich Rico Engler konnte einen derartigen „Überfall" kurz vor der Pause zu einem Treffer nutzen.
Richtige Sorgen musste man sich aber dennoch nicht um die abgezockt auftretenden Leipziger machen. Zumindest bis zu dem Zeitpunkt, an dem sich die Mannschaft selbst Probleme machte: Da ließ sich der bereits gelbbelastete Eric Eiselt an der Seitenlinie auf ein durchaus überflüssiges Gerangel mit Martin Hemmann ein. Der Referee verordnet den Streithähnen jeweils den gelben Karton. Und Gelb plus Gelb ergibt nun mal Rot.
„Wir können mithalten!"
In Unterzahl kam Lok gegen die spielstarken und inzwischen munteren Dresdner so richtig unter Druck. Unter Dauerdruck. Dem man bis zur 74. Minute standhalten konnte - dann markierte Robert Heiße den verdienten Ausgleich. Immerhin: Die Lisiewicz-Truppe zeigt Moral, will trotz Unterzahl schon im Gegenzug das Spiel wieder rumreißen. Es folgt eine packende Schlussphase mit viel Kampf, Tempo und einer weiteren, ausgleichenden Roten Karte für Robert Heiße.
Das Fazit des Lok-Trainers fiel trotz leichter Enttäuschung dennoch positiv aus: „Man hat gesehen, dass wir auch mit einem Landesliga-Topteam mithalten können. Ein wichtiger Schritt, um uns in der Landesliga oben weiter zu etablieren."
Lok Leipzig: Evers - Hensgen, Ledwoch (81. Heusel), Eiselt, Adam (72. Sommer), Knoof, S. Hellmund, Starke, Krauß, Engler (68. Wetzig), Schreiber.
(Quelle: Sachsen-Sonntag vom 25.11.2007 - von Jens Wagner)