+++ Schwer erkämpftes 1:0 gegen konterstarke Dresdner vom FV 06 - damit bleibt LOK weiter voll im Aufstiegsrennen! +++ Nächsten Samstag geht es in die Sächsische Schweiz zum VfL Pirna-Copitz, kein leichtes Spiel, Beginn ist 15 Uhr! +++

 

Samstag, 24.05.2008  1. FC Lok Leipzig - FV Dresden 06 Laubegast  1:0 (0:0)

 

Schon zum zweiten Mal in dieser Saison tauchte der FV 06 im Bruno-Plache-Stadion auf. Diesmal zum „richtigen“ Heimspiel, denn noch bei der Begegnung im Herbst letzten Jahres okkupierten die Laubegästler unser Stadion - mit ihren Eintrittkarten, Spielplakaten und Programmen. Inzwischen ist die Hysterie der Verbände nach den Gewalteskapaden bei Dynamo Dresden der sportlichen Vernunft gewichen, kann unser Fußballclub auch auswärts wieder zu brisant eingestuften Pflichtspielen antreten. Meist freilich unter erhöhten Sicherheitsauflagen wie getrennte Fanblöcke und hohe Absperrzäune. In Borna letzten Freitag fehlten zumindest letztere, sodass es kurz vor Spielende nach dem enttäuschenden 0:2 ein paar Ausraster einiger besonders Frustrierter gab. Ordner und Cops reagierten aber gut und schnell, sodass das Spiel nach kurzer Unterbrechung geordnet beendet werden konnte. Eigentlich also eine kleine Randnotiz, wäre da nicht die Medienmeute und die Verbandsfuzzis. In welcher gedanklichen Schublade wir bei denen stecken, sollte der aufmerksame LOK-Fan ja seit langem wissen, hoffentlich…

Noch ist alles drin, für den Aufstieg, ob nun direkt oder über eine Relegation. Also pilgerten an diesem sonnigen Nachmittag über 3500 Zuschauer ins Bruno. Eine beeindruckende Kulisse, der sich die Mannschaft von Anfang an - trotz verspäteten Beginns um 15.15 Uhr - verpflichtet fühlte. Der Sieg heute musste sein, das war von vorn herein klar, der Weg dahin aber ziemlich steinig. Die Gäste versuchten mit allen Mitteln, unser Spiel zu stören. Sei es mit fußballerischen wie Fouls und Konterattacken oder theatralischen wie Spielverzögerungen und Hinfallern. Im Unparteiischen fanden sie leider einen dankbaren Fürsprecher und Förderer. Was der an Zweikämpfen abpfiff, dafür aber an Handspielen der Abwehr einfach „übersah“, kann wohl fast als Rekord der Ignoranz bezeichnet werden, unglaublich. Genauso wie die Kopfball-Bogenlampe von Anton „Toni“ Köllner eine Viertelstunde vor dem Ende, der Ball senkte sich ins lange Eck. Tumultartige Jubelszenen im Bruno, es folgten einige wenige Zittereinlagen, ehe der Sieg endlich feststand. Nun, da sich die Dynamo-Reserve gegen Spitzenreiter Aue II keine Blöße gab, sieht es an der Landesligaspitze für die letzten beiden Runden echt prickelnd aus. Gewinnen wir beide Spiele (in Pirna und daheim gegen Bannewitz), sind wir sicher in der Relegation, für die wir auch einmal mit einem Remis leben könnten. Sollte Aue noch weitere Punkte lassen, kann es auch direkt nach oben gehen…

Reini

 

Bruno-Plache-Stadion Leipzig:  3.597 Zuschauer

Schiedsrichter:  Daniel Petzold (Lugau)

1:0 Köllner (75.)

Gelb-Rot: Ledwoch (90./Lok)

 

Fotos zum Spiel

 

 

+++ PRESSESCHAU +++

 

Köllner wird zum Lok-Helden

Das Plache-Stadion glich einem Tollhaus, als Anton Köllner am Sonnabend nach Freistoßvorlage von Holger Krauß zum 1:0-Siegtreffer (76.) gegen den FV Dresden Laubegast einköpfte. Der 21-Jährige lag im Sachsenliga-Spitzenspiel glücklich auf dem Rasen, die Teamkollegen erdrückten ihren Helden regelrecht, auf den mit 3594 Zuschauern gut gefüllten Rängen umarmten sich die Fans. Durch den Sieg haben die Probstheidaer nach dem gestrigen 3:1-Erfolg der Dresdner Reserve gegen den nun punktgleichen Tabellenführer Erzgebirge Aue II die Chance, direkt in die Oberliga aufzusteigen. „So ein Kopfball-Tor war lange fällig. In dem Augenblick hat alles gepasst“, sagte Köllner ganz ruhig. Vorbereiter Krauß ergänzte: „Das haben wir doch nicht umsonst am Freitag geübt. Insgesamt war es ein hartes Stück Arbeit. Schade, dass wir uns bei den Kontern so doof angestellt haben. Dann hätten wir nicht zittern müssen“, blieb der Kapitän, der nächste Woche in Pirna wegen seiner fünften Gelben Karte pausieren muss, trotz Jubelstimmung kritisch. Die Gastgeber mussten mehrfach bangen. Bei ihrem starken Torwart Jan Evers konnten sie sich bedanken, dass den Laubegastern kein Treffer gelang, denn der 24-Jährige entschärfte gleich drei hochkarätige Möglichkeiten. Darunter auch die größte Chance der Dresdner in den spielentscheidenden fünf Minuten. Zunächst traf Manuel Starke nach Krauß-Flanke nur die Lattenunterkante, im Gegenzug zog der pfeilschnelle Tony Schmidt davon, doch der gut postierte Evers verhinderte gemeinsam mit Stephan Knoof den Gäste-Treffer. Kurz darauf versetzte der lehrbuchmäßige Kopfball-Treffer von Köllner Fans und Teamkollegen in Euphorie, die indes mit Zittern bis zum Abpfiff des nicht immer sicher wirkenden Schiedsrichters Daniel Petzold (Lugau) verbunden war. Am Ende war der Erfolg der Schützlinge von Trainer Rainer Lisiewicz verdient, auch wenn sie gegen die cleveren Gäste um Kapitän Jan Seifert keine spielerischen Glanzlichter setzten. Das sah auch der Laubegaster Coach Bernd Fröhlich so: „Wir haben gut mitgespielt, hatten einige hundertprozentige Chancen, aber Lok erzwang den Sieg mit einer Standardsituation.“ Seifert sah das anders. „Die schlechtere Mannschaft hat gewonnen“, so der Zweitliga erfahrene Mittelfeldmann. Da hat Seifert Unrecht, denn die Leipziger hatten mindestens vier hochkarätige Möglichkeiten. Und wenn der Referee zwei Elfmeter nach Foul an Steven Aßmann (25.) sowie Handspiel von Falk Terjek nach René-Heusel-Kopfball (71.) gegeben hätte, wäre das umkämpfte Match früher für die Leipziger entschieden gewesen. Mit dieser Moral können die Krauß & Co. nun sogar nach die Meisterkrone erobern.

(Quelle "Leipziger Volkszeitung" vom 26.05.2008 - von Norbert Töpfer)