+++ LOK verpaßt nur knapp das Halbfinale beim Hallenmasters in Riesa, trotz toller Spiele gegen MSV Duisburg (3:3) und Jena (1:2) +++ Leipziger Sportsouvenirbörse 2008 - am Samstag, 19.01.08 von 8.30 - 15.00 Uhr in der Sportschule „Egidius  Braun“ in Abtnaundorf. Eintritt: 3.- €  (ermäßigt 2.- €) +++ Das Nachholspiel bei Erzgebirge Aue II ist am SA, 02.02.2008 um 14 Uhr! +++

 

Samstag, 05.01.2008  „Freiberger Hallenmasters“ - Hallenfußballturnier in Riesa

 

Bereits zum dritten Mal nahm unser 1. FC Lok am Riesaer Hallenmasters teil. Wieder rollte eine Riesenkarawane an LOK-Fans in die sächsische Sportstadt, um ihr Team lautstark und medienwirksam - das Deutsche Sportfernsehen war live dabei! - zu unterstützen. Von gut 2000 Leipziger Fans sprachen dann auch die TV-Kommentatoren, natürlich in den höchsten Lobestönen. Der interessierte Bildschirmfan verfolgte das Hallenspektakel der Blaugelben also mit dem größten Vergnügen. Mit dem FCL war auch wieder Energie Cottbus am Start, dazu die beiden in der 2. Bundesliga abstiegsgefährdeten Ostvereine Carl Zeiss Jena und Erzgebirge Aue. Beide traten mit den neuen Coachs Henning Bürger und Roland Seitz an die Bande, sie schickten dann auch ein paar von ihren Profis auf das Hallenparkett. Im Gegensatz zu den Cottbussern, die nur ihre Regionalliga-Reserve ran ließen - und auch im Gegensatz zum Bundesligisten MSV Duisburg, der nicht mal seinen Torwart Tom Starke mit dabei hatte. Schade für ihn und schade auch für seinen Bruder - Lok-Defensivkünstler Manuel, der sich eigentlich schon auf ein Familientreffen in Riesa gefreut hatte. Im MSV-Team spielte dann allerdings mit Ivica Grlic ein echter Hallenprofi mit, der mit sagenhaften, teils wunderbaren Toren und tollen Tricks im Turnier am Ende als bester Spieler und Torschützenkönig (je 5 Treffer, zusammen mit dem Cottbusser Przemek Trytko) geehrt wurde. Als sechster Teilnehmer startete der uns bestens bekannte englische Fanverein FC United of Manchester erstmals in der Halle, für sie war es mit Leipziger Fanunterstützung sicher auch ein Riesenerlebnis.

Die Historie des Turniers ist eigentlich schnell erzählt. Wieder startete unsere Loksche erst sehr spät in das Geschehen, der Spielplan sieht anscheinend für die Underdogs kaum Erholungsphasen zu. Denn nach dem ersten grandiosen Match gegen den Erstligisten MSV folgte nur ein Spiel dazwischen Pause auf das Treffen gegen den FC Carl Zeiss. Der Auftritt unserer Kicker war dennoch sensationell. Wie man nicht nur einsatzstark sondern auch mit vielen Tricks und super Toren (René Heusel - Fußballgott!) das Publikum begeisterte, war einfach spitze! Bis zu den letzten vier Sekunden lag man 3:2 in Führung, erst dann gelang den Duisburgern noch der völlig unverdiente Ausgleich. Alles „wäre, wenn und hätte“ es da noch zum Sieg gereicht fürs Halbfinale, ist hinterher unsinnig - LOK wurde hinterher zu Recht von der halben Halle lautstark gefeiert. Jena hatte viel Glück und vor allem einen hochmotivierten Altprofi Sven Günther in seinen Reihen, der nicht zufällig das 1:0 gegen uns erzielte. Kevins Ausgleich ließ kurz darauf die Halle toben, alles schwelgte im Rausch des Weiterkommens. Leider gelang den Thüringern doch noch der Siegestreffer, trotz Riesenchancen (Knoof, Sommer) wollte LOK das 2:2 nicht mehr gelingen. Schade, alles war vorbei - aber nur für dieses Mal in der Halle. Die Engländer strichen auch nach der Vorrunde die Segel, einfach weil das mit den langen Bällen auf ihren Toptorjäger in der Halle nicht so ganz funktionierte. Dafür gab es in der Pause zu den Halbfinals ein Super-Fanspiel mit unserem blaugelben Team, was die Leipziger Fanmassen ein wenig versöhnlich stimmte.

Der Rest des Turniers interessierte dann nur noch am Rande, Cottbus verdaddelte im Finale eine fünfmalige Führung - beim 5:6 gegen den MSV. Bonbon für LOK am Ende: Jan Evers wurde als bester Torwart geehrt - völlig zu Recht!

Reini

 

Erdgas-Arena Riesa:  ca. 6.000 Zuschauer

13.36 Uhr - 13.59 Uhr: 

MSV Duisburg - 1. FC Lok Leipzig  1:0 Grlic (3.), 1:1 Schreiber (3.), 1:2 Heusel (5.), 2:2 Boland (6.), 2:3 Heusel (12.), 3:3 Mölders (20.)

14.30 Uhr - 14.53 Uhr: 

FC Carl Zeiss Jena - 1. FC Lok Leipzig  1:0 Günther (5.), 1:1 Rienaß (7.), 2:1 Amrhein (9.)

Lok spielte mit: 1 Jan Evers - 2 Robert Sommer, 7 Alexander Kunert, 9 Thomas Wetzig, 10 René Heusel (2 Tore), 11 Kevin Adam, 13 Stephan Knoof, 14 Kevin Rienaß (1 Tor), 15 Sven Hellmund, 16 Manuel Starke, 17 Holger Krauß und 22 Ralf Schreiber (1 Tor).

 

Fotos zum Ereignis

 

 

+++ PRESSESCHAU +++

 

Starke Lok verpasst Überraschung

Fußball-Sachsenligist Lok Leipzig schrammte beim hochkarätig besetzten Hallenturnier von Riesa nur knapp an einer Sensation vorbei. Ganze drei Sekunden fehlten den Jungs von Trainer Rainer Lisiewicz vor 6000 Besuchern (fast ausverkauft) am Halbfinal-Einzug. Gegen den späteren Turniersieger MSV Duisburg führten die Probstheidaer mit 3:2 durch ein herrliches Tor von René Heusel, ehe dem Bundesligisten der Ausgleich durch Sascha Mölders gelang. Der 1. FC Lok forderte auch Zweitligist Jena beim 1:2 bis zur Schlusssirene. Wie gegen die Duisburger lieferten sich die Männer um Kapitän Holger Krauß mit den Profis einen offenen Schlagabtausch. Mit hängenden Köpfen verließen die Leipziger das Parkett, doch sie wurden von ihren 2000 Fans gefeiert wie Sieger. Torwart Jan Evers war sauer. Er stand völlig allein. „Es war zwar geil hier. Aber wir wollten unseren Fans mal ein Erfolgserlebnis bieten. Wir hätten das Weiterkommen verdient.“ Trost gab es für den Lok-Keeper dennoch, denn er wurde als bester Torwart des Turniers geehrt. Mit Duisburg und Energie Cottbus erreichten die stärksten Teams das Endspiel, das zum krönenden Abschluss einer gelungenen Veranstaltung wurde. Ivica Grlic entschied das auf hohem Niveau stehende Finale mit seinem Schuss 35 Sekunden vor Schluss zum 6:5-Endstand für die Westdeutschen, die mit einer Mischung aus Bundesliga-Spielern und veranlagten Nachwuchsakteuren antraten. Beim FC Carl Zeiss Jena (Turnierdritter) und Erzgebirge Aue (4.) wirkten in der Mehrzahl Zweitliga-Stammspieler mit. Bei Cottbus dagegen war nicht ein Stammspieler der Profi-Mannschaft im Kader. Heiko Scholz (früher Spieler bei FC Sachsen und 1. FC Lok), in Riesa verantwortlich für die Duisburger, strahlte nach dem Endspiel. „Ich bin sehr zufrieden. Uns ist es gelungen, den MSV Duisburg in Ostdeutschland gut zu präsentieren.“ Veranstaltungschef Volkhardt Kramer nutzte die Pause des Finales zum symbolischen Handschlag mit dem Lok-Vorsitzenden Steffen Kubald und sprach extra zu den Probstheidaer Fans. „Ihr seid ein Super-Publikum. Deshalb möchte ich euch für 2009 wieder einladen.“ Danach konnte sich auch Coach Lisiewicz trotz des unglücklichen Ausscheidens freuen: „Dieses Turnier ist nicht mit Geld zu bezahlen. Endlich konnten wir den Beweis liefern, dass in unserem Fanblock nicht nur Kaputte und Rechtsradikale stehen.“ Der Probstheidaer Verein stand in Riesa nicht nur wegen seiner die positive Stimmung prägenden Fans im Mittelpunkt. So interviewte DSF-Moderator Frank Buschmann Defensivspezialist Manuel Starke fünf Minuten lang. Der Student wollte das späte Gegentor gegen Duisburg nicht als Knackpunkt des Ausscheidens werten. „Wir hatten auch gegen Jena genügend Chancen zu einem Remis. Ärgerlich war es trotzdem.“ Kapitän Krauß wies auf den großen Respekt der Jenaer hin: „Die haben als Zweitligist gegen uns als Fünftligist auf Taktik gespielt.“ Trotz aller Sympathie von den Rängen war die Teilnahme des sportlich überforderten englischen Neuntligisten FC United of Manchester ein Flop. Die Organisatoren wären besser gefahren, stattdessen ein zuschauerträchtiges ostdeutsches Team wie den Chemnitzer FC oder Union Berlin einzuladen. Gestern beim Turnier in Altenburg konnte Lok Leipzig, allerdings in anderer Besetzung, nicht an die starke Leistung von Riesa anknüpfen und schied in der Vorrunde aus.

(Quelle: "Leipziger Volkszeitung" vom 07.01.2008 - von Norbert Töpfer)

 

DREI FRAGEN AN … Heiko Scholz, Co-Trainer MSV Duisburg

Haben Ihre Bundesliga-Profis die Feierabend-Fußballer von Lok beim 3:3 unterschätzt?

Nein. Aber in der Halle ist alles möglich. Lok hat gut gespielt, auch wenn die Jungs mit Haken und Ösen geackert haben. In fast jedem Team hier waren mindestens fünf bis sechs gute Hallenspieler, so dass solche spannende Spiele zustande gekommen sind.

Ist es für den Tabellenletzten der Bundesliga überhaupt ratsam, Leistungsträger bei Turnieren unterm Dach spielen zu lassen?

Ich habe mir die Mannschaft für Riesa selbst zusammengestellt. Dabei habe ich nur Spieler nominiert, die Lust hatten, in der Halle anzutreten und sich nicht mit Blessuren aus der Vorrunde herumplagen. Ich denke, dass die Mischung aus erfahrenen Bundesligaspielern und jungen Akteuren stimmte. Wir haben richtig gut gespielt. Wichtig ist, dass wir keine Verletzten haben. Ich bin sicher, dass wir in der Bundesliga-Rückrunde für viele Überraschungen sorgen und nicht absteigen werden.

Sie haben sechs Jahre erfolgreich in beiden Leipziger Vereinen gespielt. Verfolgen Sie noch deren Entwicklung?

Natürlich. Ich hatte hier schöne Zeiten. Die wirtschaftliche Kraft der Stadt sollte groß genug sein, um beiden Klubs zu helfen, wieder nach oben zu kommen. Voraussetzung dafür ist, dass die Verantwortlichen das mit vernünftigen Konzepten vorbereiten. Von einer Fusion halte ich nichts, weil die Gegensätze zwischen den Fangruppen zu groß sind.

(Interview von Norbert Töpfer - "Leipziger Volkszeitung" vom 07.01.2008)

 

Werbung für Hallenfußball: Lok-Fans machten Dampf

Das war die pure Werbung für den ostdeutschen Hallenfußball: Mit rund 6 000 verzückten Fans war die erdgas arena beim „Freiberger Hallenmasters" ausverkauft! Und auf dem Kunstrasen bekamen die Zuschauer auch einiges für ihren verwöhnten Augenschmaus geboten. Der 6:5-Endspielsieg der „Zebras" im Bundesliga-Kellerduell gegen Energie Cottbus. war Spannung pur - wie so manche Partie auch der anderen Turnierteilnehmer FCE Aue, Carl Zeiss Jena, Lok Leipzig und FC United of Manchester. Duisburg-Coach Heiko Scholz, der gebürtige Sachse, war rundum zufrieden: „Wir hatten mit der Mischung aus alt und jung viel Spaß und die Krönung war der Sieg. Das war ein sehr niveauvolles Turnier und ich habe beim Hallenfußball selten so viele Tore gesehen." Eine Bitte hatte Scholz auch noch an den rundum zufriedenen Turnierchef Volkhardt Kramer: „Wir würden im nächsten Jahr gern als Bundesligist wieder teilnehmen." Das wollen ebenfalls die geschlagenen Titelverteidiger aus der Lausitz. Energie-Trainer Guido Hoffmann: „Wir haben diesmal zwar die meisten Treffer erzielt und lagen im Klasseturnier auch nur einmal zurück - aber das eben 30 Sekunden vor Schluss." Schlüssig war außerdem das Kramer-Konzept mit der Teilnahme des Fünftligisten 1. FC Lok Leipzig, der als einziges Team dem Champion MSV ein 3:3 in den Gruppenspielen abtrotzte und nur hauchdünn (1:2) gegen Zweitligist Jena den Einzug ins Halbfinale verpasste! Lok-Trainer Rainer Lisiewicz außerdem happy: „Endlich konnten wir den Beweis liefern, dass in unserem Fanblock nicht nur Kaputte und Rechtsradikale stehen." Und dort hatten sich immerhin 2 500 Leipziger Anhänger versammelt. Etwas weniger zufrieden war wohl FCE-Neucoach Roland Seitz mit seinem „Veilchen"-Debüt. Immerhin wurde aber nach der Cottbus-Schlappe noch Abstiegskontrahent Jena im „kleinen Finale" bezwungen....

(Quelle: "Dresdener Morgenpost" vom 07.01.2008 - von Wolfgang Konetzke)