+++ Trotz Besetzungsproblemen gewinnt LOK das Auswärtsspiel beim Heidenauer Sportverein mit 1:0 - Torschütze der unverwüstliche René Heusel! +++ Nächsten SA endlich wieder im Bruno: 15 Uhr ist Anstoß gegen OFC Neugersdorf! +++

 

Sonntag, 06.04.2008  Heidenauer SV - 1. FC Lok Leipzig  0:1(0:1)

 

Stark ersatzgeschwächt musste die Loksche an diesem Sonntag in Heidenau antreten. Jeweils drei verletzte und drei wegen Gelber Karten gesperrte Spieler mussten ersetzt werden. Vom Fanclub waren Thomas und UKW vor Ort, letzterer wird in Kürze zum Spiel noch einige Zeilen beisteuern.

Ich dagegen habe eine erholsame Urlaubswoche im Fränkischen hinter mir, eigentlich. Die Eltern der Freundin von Fanclubmitglied Lutz waren jedenfalls für fünf Tage tolle Gastgeber. Meist im Mittelpunkt stand aber der knapp fünfjährige David. Mit Laufrad und Lerncomputer verschaffte sich der Sprössling von Alex überall Aufmerksamkeit. Ausflüge in die waldreiche Umgebung gerieten leicht zu endlosen Bolzkämpfen, denn ein Ball war immer dabei. Am Wochenende beherrschten die Elitekicker unsere Gedankenwelten. Hierzulande natürlich stehen die Einheimischen zu ihrem „Club“. Die ganze Familie am Abendbrottisch versammelt schmetterte voller Inbrunst das aktuelle Vereinslied. Quer liegt, wer denkt, da singen nur wilde fränkische Kerle. Fünf von sechs Schwestern übertönten locker ihren Daddy, der als Oberfan seit zig Jahren dem 1. FC Nürnberg die unbedingte Treue hält. Samstag war deshalb für alle ein richtiger Festtag, weil dem FCN bei der Eintracht in Frankfurt ein Super-Auswärtssieg gelang. Bitter beim 3:1 in der Commerzbank-Arena nur die hirnlose Pyroaktion einiger Fans im Gästeblock, die Leuchtraketen aufs Spielfeld schossen. Der Schiri unterbrach sogar für gut 20 Minuten die Bundesligapartie, auch nicht alltäglich. Unruhige Zeiten dann am Sonntag auch für uns LOK-Fans, als wir beim nachmittäglichen Spaziergang endlos lange auf gute Nachrichten aus dem fernen Heidenau warteten. UKW erlöste alle mit seiner SMS „1:0 für LOK, Tor Heusel“ - man war begeistert. Noch mehr, als eine gute Stunde später eine zweite Nachricht von ihm den Sieg perfekt erscheinen ließ.

Reini

 

Heidenau

 

Das 8. Pflichtspiel unserer Loksche in diesem Jahr (incl. dem Nachholspiel von Aue und dem vorgezogenen Spiel in Görlitz) stand an. Eigentlich sollten ja diverse Spiele der Rückrunde (so auch dieses gegen Heidenau) aus sicherheitstechnischen Gründen in Probstheida stattfinden, doch der sächsische Fußballverband entsprach nicht dem Wunsch mehrerer kleiner Vereine und so mussten wir halt doch nach Heidenau.

Ursprünglich hatte ich gar nicht vor, die Reise an den Stadtrand von Dresden anzutreten, da das Spiel wieder erst spät (15 Uhr) am Sonntagnachmittag angepfiffen wurde, doch da ich kurzfristig für die folgende Woche Urlaub bekam, machte ich mich per Auto mit Franz noch auf den Weg. Bei der Abfahrt am Mittag in Leipzig sah man ab und zu noch die Sonne, doch je mehr man sich dem „Tal der Ahnungslosen“ näherte, je schlechter wurde das Wetter. Bei ca. 4° C und Dauerregen jagt man eigentlich keinen Hund vor die Tür, doch um unsere Loksche (hoffentlich siegen!) zu sehen, nimmt man diese Widrigkeiten schon in Kauf. Als wir dann nach ca. einer Stunde Fahrzeit die Landeshauptstadt erreicht hatten, verstaute ich erst einmal meine normalerweise im Auto hängenden LOK Artikel (Wimpel und Mini-Trikot), denn den Steine werfenden Dynamo Kiddies eilt ein unrühmlicher Ruf voraus und mein Auto sollte nach Möglichkeit bei diesem Ausflug keine Blessuren davon tragen. So stellte ich es bereits ca. 1 km vor dem Stadion auf einen Supermarktparkplatz ab. Der eine oder andere Lokist hatte den gleichen Gedanken oder besser die gleiche Befürchtung wie ich und so liefen dann mehrere zusammen die Reststrecke.

Im Stadion angekommen besorgte man sich dann erst einmal die Eintrittskarten und die löblicherweise kostenlosen Programme. Dies tat man natürlich auch für einige zu diesem Spiel verhinderte lokistische Programmsammler. 

Pünktlich 15 Uhr liefen die Mannschaften dann ein und wir hofften trotz ungewohntem Kunstrasenplatz auf einen relativ hohen Sieg gegen den Tabellenletzten. Unsere Mannschaft übernahm auch sofort die Initiative und hauptsächlich unsere Ultras machten etwas Stimmung in diesem ansonsten tristen Stadion. Nach ca. 20 Minuten hatte dann Rene Heusel eine 100%ige Chance auf dem Fuß, doch sein Schuss aufs Tor nach guter Vorarbeit von Rico Engler war dann doch zu schwach, sodass der Torwart den Ball noch halten konnte. Bei seiner 2. Chance machte er es dann nach eklatantem Fehler eines Abwehrspielers besser und versenkte den Ball im Netz. Bis zur Pause passierte nicht mehr viel und so gingen wir mit einer 1:0-Halbzeitführung in diese.

In der 2. Halbzeit hofften wir nun auf noch ein paar mehr Tore, doch plötzlich übernahm der Tabellenletzte die Initiative. Die Heidenauer schnürten unsere Mannschaft förmlich in unserer Hälfte ein, ohne allerdings eine Großchance zu haben. Uns gelang es zwar einige Konter zu fahren, von denen einer nach schöner Einzelleistung (wieder von R. Heusel) am Innenpfosten landete, aber im Großen und Ganzen war die dargebotene Leistung unserer Mannschaft (wieder mal) schwach.

Man rettete zwar den Sieg und übernahm vorläufig die Tabellenführung (da wir bereits ein Spiel mehr als unsere Kontrahenten haben), doch Souveränität gerade gegen den Tabellenletzten sieht anders aus. Ein sehr ordentliches Spiel machten eigentlich nur Sven Hellmund und der Torschütze Rene Heusel.

Die beiden jungen Stürmer Ralph Schreiber und Rico Engler laufen ihrer fantastischen Form der Hinrunde in diesem Jahr bisher meilenweit hinterher. Hoffentlich finden sie diese bald wieder, denn nun geht es langsam um Alles, wenn der erhoffte Aufstieg erreicht werden soll.

Nach dem Spiel mussten wir Lokisten erst einmal noch 15 Minuten in unserem Block verbleiben, doch anschließend ging es zum Glück ohne Blessuren für Auto und Gesundheit, aber mit 3 Punkten im Gepäck zurück nach Leipzig.

UKW

 

 

Max-Leupold-Stadion Heidenau:  750 Zuschauer

Schiedsrichter:  Daniel Petzold (Lugau)

0:1 Heusel (40.)

 

Fotos zum Spiel

 

 

+++ PRESSESCHAU +++

 

Heusel schießt Lok zu drei Punkten

Es sah nach einer klaren Angelegenheit aus: Die Probstheidaer fuhren als stärkstes Auswärtsteam zum Heidenauer SV, der daheim bisher keinen Sieg holte. Am Ende gewann die Lok-Elf das müde Sachsenliga-Match durch einen Treffer René Heusels mit 1:0. „Arbeitssieg!“ kommentierte Coach Rainer Lisiewicz treffend. In den ersten 45 Minuten waren die ersatzgeschwächten Gäste optisch klar überlegen. Nach Chancen für Kevin Adam (13., 15.) und René Heusel (15.) wurde es still im Rund. Heusel war es dann, der Glanzpunkte setzte. Erst bediente er Sven Hellmund, dieser wurde elfmeterreif gefoult – der Pfiff blieb aus. Den zweiten Streich besorgte er selbst. Adam spielte in die Spitze und von der Strafraumgrenze vollendete der Torjäger zum 1:0 (40.), seinem insgesamt 151. Punktspieltreffer seit September 2004. Marcel Hensgen und Rico Engler verletzten sich kurz darauf auf dem ungewohnten Kunstrasen und mussten raus. „Ich bin im stumpfen Rasen hängen geblieben, konnte aber wenigstens das 1:0 noch mit einleiten“, tröstete sich Hensgen. Nach dem Wechsel drückte Heidenau, jedoch ohne klare Chance. Lok traf durch Heusel den Pfosten (68.). Neben dem Platz zündete ein Dresdner Krawallbruder einen Böller und wurde von den Ordnern nach draußen geleitet. Dann war Schluss in einem schwachen Spiel, das Leipzig verdient gewann.

Die Probstheidaer vermelden zwei Terminverschiebungen. So wird das Spitzenmatch gegen Dynamo Dresden II aus Sicherheitsgründen statt Sonnabend, 26. April, am Sonntag, 27. April, um 14 Uhr in Zentralstadion angepfiffen. Der Kartenvorverkauf dafür beginnt bereits morgen in der Geschäftsstelle im Plache-Stadion sowie in der Arena. Außerdem wird die Partie beim BSC Freiberg auf Anraten der Polizei in der Heimstätte des VfB Fortuna Chemnitz stattfinden. Auch diese Partie wurde von Sonnabend, auf Sonntag, 4. Mai (15 Uhr), verlegt.

(Quelle: "Leipziger Volkszeitung" vom 07.04.2008)

 

 

Stadion von Heidenau wurde kurzzeitig zur Festung

Schon seit vier Wochen hatte sich die Vereinsführung des Heidenauer Sportvereins (HSV) auf die Begegnung mit dem 1. FC Lokomotive Leipzig vorbereitet. Beim gestrigen Punktspiel in der Landesliga wurde wegen der Leipziger Fans die Sicherheit ganz groß geschrieben. HSV-Vorstandsmitglied Wolfgang Seltmann sagte: „Es gibt Spiele, die werden als brisant eingestuft.“ Und das hatte weniger etwas mit den Heidenauer Fans zu tun, denn die seien schon gar nicht gewaltbereit. Es ging vielmehr darum, dass Heidenau am Stadtrand von Dresden liegt. Und da lag für den Verein und die Polizei die Vermutung nahe, dass Fans von Dynamo Dresden das Fußballspiel zum Anlass nehmen und nach Heidenau fahren könnten. Wenn dann die Fans beider Städte aufeinander getroffen wären, so die Befürchtungen, hätte es gewalttätige Auseinandersetzungen gegeben. Die Bilanz vom Leiter des Pirnaer Polizeireviers, Mirko Sauer, fiel aber positiv aus: „Heidenau ist schadlos geblieben.“ Es habe keine Festnahmen gegeben. Die Polizei sprach aber 19 Platzverweise aus und beschlagnahmte 12 Feuerwerkskörper. Laut Sauer waren rund 250 Polizisten im Einsatz. Sie begleiteten die 300 Fans aus Leipzig nach dem Spiel durch die August-Bebel-Straße entlang zum Bahnhof und sorgten mit ihrer starken Präsenz dafür, dass alles friedlich blieb. Eine Rauchbombe sei gezündet worden, sagte Sauer. Auch der Verein selbst hatte einen Ordnungsdienst während des Spiels mit mehr als 90 Personen engagiert und die Stadt Heidenau hatte eine Polizeiverordnung erlassen. In ihr war unter anderem festgelegt worden, dass nur Fan-Artikel der Mannschaften aus Heidenau und Leipzig mit ins Stadion gebracht werden durften. Fan-Artikel von Dynamo Dresden waren nicht erwünscht. „Wir wollten jede Provokation verhindern“, sagte der Chef des Heidenauer Ordnungsamtes, Torsten Walther. Unter den Gästen in der VIP-Lounge war auch der Heidenauer Beigeordnete für Familie und Soziales, Jürgen Opitz. „Heute ist ein besonderes Spiel, denn Lok Leipzig ist ein prominenter Gegner.“ Wenn sich Heidenau in der Landesliga behaupte, sei das schon interessant. „Fußball ist mehr als Rasen“, sagte Opitz, und die Stadt stehe hinter dem Verein. Auf dem Spielfeld hatten die Kicker aus Heidenau aber keinen Erfolg, denn sie verloren mit 0:1. „Wir hatten unsere Chancen gehabt“, bedauerte Seltmann. Ein Ausgleich wäre in der zweiten Halbzeit drin gewesen. Besonderes Pech hatten die Heidenauer vor allem auch deshalb, weil ein Tor von Tom Winter wegen Abseits nicht anerkannt wurde. Der Wunsch von Maik Schade: „Sieg für Heidenau“ ging somit nicht in Erfüllung.

(Quelle: "Sächsische Zeitung" vom 07.04.2008 - von Frank Ellmers)