+++ In fast letzter Minute suchte sich der Ball ein Schlupfloch im Gästetor - Manuel Starke bejubelte unbeirrt sein Siegestor! +++ Starke Görlitzer forderten unser Team über volle neunzig Minuten, wieder weit über 2000 Fans sahen ein temporeiches Spiel +++ Nächsten Sonntag gibt es das Duell bei Dynamo Dresden, die meisten Fans fahren dahin mit dem Zug! +++

 

Samstag, 20.10.2007  1. FC Lok Leipzig - NFV Gelb/Weiß Görlitz 09  1:0 (0:0)

 

Nach dem publikumsträchtigen Stadtderby der Vorwoche im Zentralstadion folgte nun heute im Bruno-Plache-Stadion mit dem Spiel gegen den Niederschlesischen FV aus der Grenzstadt Görlitz wieder die Landesliga-Normalität für unseren 1. FC Lok. Was nicht heißen soll, dass an diesem spätherbstlichen Samstagnachmittag kaum Fans da sein werden. Im Gegenteil, selbst aus der ostsächsischen Provinz hatte sich ein Reisebus voll gelbweißer Anhänger des NFV auf den Weg gemacht, um hier und heute gute Stimmung für ihre Mannschaft zu machen. Ansonsten wohnten dem Match gut 2100 Besucher bei, ein fantastischer Schnitt für diese Liga!

Da unser Besuch aus Stuttgart immer noch in L.E. weilte, traf man sich schon am Mittag in der Knolle. Oder dort, wo dieses preiswerte Kneipen-Etablissement einst residierte. Jetzt heißt es dort „’Au Lait Café“ und das (gleiche) Bier kostet das Doppelte. Damit wollte man neben dem Namen sicher auch gleich die Besucherklientel auswechseln - Klasse statt Masse. Ob der (gleiche) Betreiber damit Erfolg hat, wird die Zeit zeigen. Die hatten wir nach zwei Glas dann nicht mehr, weswegen es mit Tram 2 kurz vor dreiviertel zwei Richtung Bruno ging. Früher fuhr die Bahn mal (als Linie 21) bis Probstheida durch, heute darf man am Wochenende an der Naunhofer Straße aus- und umsteigen. Der „tolle LVB-Service“ geht dann noch weiter: Volle 12 Minuten konnte in frischer Herbstluft auf die Anschluss-Linie 15 gewartet werden. Vor ein paar Jahren sollte dieser Anschluss mal ein Paradestück für perfekte LVB-Linienvernetzung sein - lang, lang ist es her…

Plakate und Sticker reichlich präsentierte wieder die Ultra-Fraktion der BSL, dazu die aktuelle Tatort-Nummer 77. Wer wie ich wollte, konnte auch ältere Nummern wie z.B. die 76 erwerben, zu 20 Cent das Heft. Der „alte“ Fanshop präsentierte sich mit dem vollen gut sortierten Angebot, bei leicht reduzierten Preisen. Die neuen Marketing-Experten schlugen dagegen am Fanhaus ihren Laden auf, man gibt sich alle Mühe, die Fans zu gewinnen und von ihren Artikeln zu überzeugen.

Das Spiel begann pünktlich, aber schnell wurde klar, dass dies heute hier kein Spaziergang werden würde. Mit perfektem Direktdoppelpassspiel wirbelten die Gäste an unseren Strafraum heran, unsere Abwehr war voll gefordert. Die Görlitzer wirkten irgendwie frischer und schneller, ließen unser Team nicht so recht ins Spiel kommen. Das wehrte sich zwar, meist aber nur gelegentlich gelangen gute Angriffsaktionen. Bis zur Pause registrierte man nur je eine Chance für René Heusel und Ralf Schreiber, zuwenig für eigene Tore.

Aber LOK kommt in der 2. Halbzeit - das wusste jeder. Endlich lief der Ball schnell durch die eigenen Reihen, wurden die immer noch gut präsenten Gäste voll unter Dauerdruck gesetzt. Aber erst mit dem Stürmertausch von Ralf Schreiber zu Thomas Wetzig und René Heusel zu Rico Engler gab es auch mehr Torchancen. Gerade letzterer brillierte gleich mit einem fast perfekten Sololauf, als er die komplette gelbweiße Abwehr umkurvte und traf - leider nur den rechten Pfosten, Wahnsinn! Der Wahnsinn ging aber weiter, in der 88. min schoß Manuel Starke trocken ab - wieder vorbei! Oder doch nicht? Die Spieler rennen jubelnd hinters Tor, feiern den Siegestreffer. Der Schiri zeigt „Tor“ an, befragt dann den Linien-Assi und inspiziert das Tornetz. Ein ballgroßes Loch hatte doch tatsächlich für diese völlige Verwirrung gesorgt, die nicht nur die Gäste sondern auch die LOK-Anhänger auf eine kleine Geduldsprobe stellten. Aber hier entschied der Unparteiische völlig korrekt, er zog alle Prüfungsmöglichkeiten zu Rate und blieb bei - „Tor für den 1. FC Lokomotive“. Was unser Mirko dann den Zuschauern lautstark verkündete und die bekannten Jubelszenarien auslöste.

Verdient war der Sieg auf jeden Fall, nach dieser starken zweiten Halbzeit unserer Loksche. Später in der Tram konnte man per Zeitlupen-Video auch den letzten Ungläubigen vom korrekt erzielten Siegtreffer des heutigen Tages überzeugen. Und bei einem familiär-gemütlichen Skatabend wurden der Sieg und die Begleitumstände am Abend gebührend gefeiert. An dieser Stelle sind dann auch Dankesgrüße an den nimmermüden LOKRUF-Kommentator Marko fällig, der unsere LOCOMOTION-Grüße aus dem Plache-Stadion zu Lutz ins Frankenland perfekt weltweit übermittelte - in der Liveübertragung der spannenden 2. Halbzeit!

Reini

 

Bruno-Plache-Stadion Leipzig:  2.152 Zuschauer 

Schiedsrichter:  Gunnar Stary (Dobritz)

1:0 Starke (88.)

 

Fotos zum Spiel