+++ Auswärtspleite bei der Zweiten von Dynamo Dresden, trotz Unterstützung von zahlreichen LOK-Fans im Hochsicherheitstrakt Harbig-Stadion! +++ Über 6.100 Zuschauer sahen einen verdienten 2:0 -Erfolg der aktiveren Heimelf. +++ Raketen und Knaller sorgten für reichlich Unruhe, nach dem Spiel gab es Randale von Dynamo-Hools - die Cops waren im Dauereinsatz! +++

 

Sonntag, 28.10.2007  SG Dynamo Dresden 2. - 1. FC Lok Leipzig  2:0 (1:0)

 

Dieses Spiel war kein gewöhnliches Punktspiel. Dafür ist die Rivalität zwischen beiden Fanlagern in jüngster Zeit einfach zu groß. Immer wieder kam es ja bei Spielen zwischen Leipzig-Probstheida und Dresden-Mitte zu unschönen Randszenen. Spielunterbrechungen und gar -abbrüche waren die Folge, plakative Aktionen der Ultrafans sorgten in der Öffentlichkeit für Unruhe und Erschrecken. Vor diesem Hintergrund gab es nicht wenige Fans, die sich dieses Spiel vor Ort nicht anschauen wollten. Der Fußballsport steht bei diesen Derbys nicht mehr im Fokus, das nötige riesige Sicherheitsaufgebot stellt den Sinn eines Fußballspiels ad absurdum.

Von Augenzeugen erfuhr man bisher nur, dass die 0:2 - Pleite wohl verdient war, da LOK einfach nicht präsent genug erschien. Selbst das Spiel in Überzahl für eine halbe Stunde reichte nicht, das Blatt nach dem Rückstand in der 36. Minute zu wenden. So kassierte man kurz nach Wiederanpfiff sogar noch den zweiten Gegentreffer, ein kapitaler Bock unseres Torhüters Jan Evers. Leider halfen die Einwechslungen der beiden Stürmer Rico Engler und Robert Sommer auch nicht für eigene Torerfolge. Der Platzverweis für René Ledwoch stellte die Teams wieder auf gleiche Mannschaftsstärke. Am Ende zeugten nur Raketen und Knaller aus beiden Lagern vom Auftritt der Loksche in Dresden.

Reini

 

Rudolf-Harbig-Stadion Dresden:   6.156 Zuschauer
1:0 Maik Kegel (36.), 2:0 Pietsch (53.)

Gelb/ Rot:  Süß (DD 2./ 38.), Ledwoch (Lok/ 67.)

 

Fotos zum Spiel
 

 

+++ PRESSESCHAU +++

 

Verletzte nach Fußball-Randale

Dresden - Nach dem Spiel der sächsischen Fußball- Landesliga zwischen Dynamo Dresden II und dem 1. FC Lok Leipzig (2:0) in Dresden ist es am Sonntag zu Ausschreitungen gekommen. Mehrere hundert meist schwarz gekleidete Dresdner versuchten, Leipziger Fans zu attackieren. Sie warfen Steine, Flaschen, Knaller und Leuchtraketen. Damit trafen sie allerdings die Polizei, die die Leipziger Fans vom und zum Bahnhof begleitete.

Zudem hätten sich die gewaltbereiten Dresdner an Gleisen am Dresdner Hauptbahnhof mit Steinen bewappnet, um den Zug der 500 abreisenden Leipziger Fans zu attackieren, sagte ein Polizeisprecher. Die Leipziger hatten die Dresdner schon an den Tagen vor dem Spiel mit verschiedenen Aktionen provoziert.

Die vorläufige Bilanz der Polizei: Zwei Leipziger Fans und vier Polizisten wurden verletzt, mehr als 500 Gewalttäter in Gewahrsam genommen. Rund 1200 Polizisten aus Sachsen, Brandenburg und Sachsen- Anhalt sowie Bundespolizisten waren im Einsatz. Die Polizei hatte schon vor dem Spiel einige Männer in Gewahrsam genommen. Aus einer Gruppe von etwa 200 Personen heraus seien Polizisten mit Feuerwerkskörpern attackiert worden, sagte der Sprecher. Leipziger Fans hätten bei ihrer Ankunft Feuerwerkskörper aus dem Zug geworfen. (dpa)

(Quelle: sz-online vom 28.10.2007)

 

Ausschreitungen nach Fußballspiel in Dresden

Dresden - Nach dem Spiel der sächsischen Fußball-Landesliga zwischen Dynamo Dresden II und dem 1. FC Lok Leipzig ist es zu Ausschreitungen gekommen. Nach Angaben der Polizei versuchten mehrere hundert Dresdner angereiste Leipziger Fans anzugreifen. Sie warfen Steine, Flaschen und Leuchtraketen. Am Dresdner Hauptbahnhof versuchten sie den abfahrenden Zug der Leipziger Anhänger zu attackieren. Zwei Leipziger Fans und vier Polizisten wurden bei den Ausschreitungen verletzt, mehr als 200 Gewalttäter in Gewahrsam genommen. Rund 1200 Polizisten aus mehreren Bundesländern waren im Einsatz. Schon Tage vor dem Landesligaspiel hatte es Provokationen gewaltbereiter Fans gegeben.

(Quelle: mdr-online vom 28.10.2007)

 

Dresdner Fans rasten aus

Dass es so etwas noch gibt. Der Lok-Vorsitzende Steffen Kubald war gestern Abend trotz der dürftigen Leistung seiner Landesliga-Elf beim 0:2 gegen die Dresdner Dynamo-Reserve zufrieden. Denn die Probstheidaer Fans hatten kaum Anteil daran, dass sich die Polizei vor und nach dem Spiel mit randalierenden Anhängern der Gastgeber herumschlagen musste. „Ich bin froh, dass wir es hinter uns gebracht haben. Die Niederlage ist mir egal. Ich muss unseren Fans ein Lob aussprechen. Die Punkte holen wir uns im Rückspiel wieder“, so Kubald erleichtert. Bereits vor dem von 1500 Polizisten begleiteten Spiel gab es Angriffe der Dynamo-Anhänger auf rund 1200 Lok-Fans. „Drei unserer Sonderbusse wurden mit Steinen beworfen und mit Leuchtraketen beschossen“, berichtete Kubald. Auch der Zug, mit dem der Großteil der Leipziger Zuschauer die Heimreise antrat, konnte erst mit 20-minütiger Verspätung abfahren, weil die Ordnungshüter erst auf der Budapester Brücke wartende Randalierer daran hindern mussten, die Bahn mit Wurfgeschossen zu treffen. Vier Polizisten und zwei Leipziger wurden gestern verletzt. Vor dem Anpfiff wirkte das Harbig-Stadion wie ein Pulverfass. Als sich beide Mannschaften warmliefen, herrschte eine gespenstische Ruhe im mit 6156 Zuschauern überraschend gut gefüllten Stadion. Hubschrauber kreisten über Dresdens Zentrum, Polizeisirenen waren zu hören, und das Explodieren von Feuerwerkskörpern aus dem Stadtgebiet kam immer näher. Das Spiel konnte erst 15 Minuten später angepfiffen werden, weil rund 600 Lok-Anhänger, durch die Polizei geschützt, ins Stadion geleitet werden mussten. Während der Sechstliga-Partie indes war es weitgehend still im Stadionrund, 20 Detonationen von Knallkörpern und Rauchbomben sorgten für Unruhe. Auch dabei waren die so genannten Fans der Dynamos im „Vorteil“. „Die Leipziger Anhänger haben sich weitgehendst normgerecht verhalten“, sagte der Dresdner Polizeisprecher Thomas Herbst. Die Lok-Elf lieferte eine schwache Leistung ab, die Niederlage entsprach dem Spielverlauf. „Man hat gesehen, dass die einige Regionalliga-Spieler dabei hatten. Und wenn wir uns dann noch solche Fehler wie bei den Toren leisten, können wir nicht gewinnen“, urteilte Lok-Kapitän Holger Krauß. Vor allem das 0:2 kurz nach der Pause gab den Schützlingen von Trainer Rainer Lisiewicz einen Knacks. Einen als Pass gedachten Freistoß ließ Keeper Jan Evers durch die Arme gleiten und Robert Pietsch konnte den Ball locker in den Kasten schieben. „Ich habe sieben Jahre hier gespielt und mich deshalb so auf das Spiel gefreut. Jetzt bin ich natürlich enttäuscht über unsere Leistung“ meinte Alexander Kunert. „Obwohl das Spiel ruppig war, hat zumindest keiner auf dem Platz provoziert. Damit haben wir als Spieler unseren Beitrag geleistet, damit es auf den Rängen ruhig geblieben ist.“ Da wusste aber der Lok-Mittelfeldspieler nicht, dass in der Stadt bereits Dresdner Hooligans randalierten. Insgesamt wurden gestern laut Angaben der Polizei 229 Personen in Gewahrsam genommen, darunter sieben Leipziger. Das passierte meist vor der Partie. Nach dem Spiel griffen am Pirnaischen Platz 600 Randalierer die Polizei mit Steinen, Flaschen und Leuchtraketen an, die Ordnungshüter hatten die Situation aber schnell im Griff.

(Quelle "Leipziger Volkszeitung" vom 29.10.2007 - von Norbert Töpfer)