+++ Gelungener Punktspielstart in der Bezirksliga, erster Gegner im Bruno klar vernascht, Tresenwald Machern wird mit fünf Kisten nach Hause geschickt! +++ Am Samstag geht es auf "große Auswärtstour" zum SSV Stötteritz, Anstoß im Wäldchen ist 15 Uhr! +++

 

Mittwoch, 06.09.2006  1. FC Lok Leipzig – SV Tresenwald Machern  5:0 (2:0)

 

„Rainer, wink doch mal!“ riefen die Fans am Dammsitz wieder lautstark und unser Trainer jubelte mit erhobenen Armen begeistert zurück. Eine Szene, wie sie zu den Heimspielen der Loksche schon zur guten Tradition gehört. Heute erschien sie aber irgendwie als symbolischer Akt für ein großes Dankeschön an die Arbeit unseres Coachs. Er hat aus zahlreichen neu in Probstheida erschienenen Spielern – nun schon zum dritten Mal in Folge – ein torhungriges Team geformt. Spielanlage und Einsatzstärke stimmen, das heutige Auftaktpunktspiel gegen Tresenwald lieferte den ersten Beweis für die tolle Verfassung der Mannschaft für die sicher nicht einfache Bezirksligasaison. Die fantastische Spielanlage und vor allem die fast völlige Beherrschung des Gegners auf dem Platz erinnerte den Beobachter irgendwie an die torreichen 80er-Jahre, als der FCL seine Kontrahenten hier regelmäßig an die Wand spielte. Heute zählten die knapp 2000 Besucher am Ende fünf eigene Treffer, während die Gäste nur höchst gelegentlich unseren Christoph Milkau im LOK-Tor zur Aufmerksamkeit zwangen.

Dabei ging es mit einem gehörigen Schrecken los. Kaum hatte man sich nach Spielbeginn um 20 Uhr – LOK-Ruf berichtete wie immer live übers Internet und ein Kameramann filmte das komplette Spiel für die DVD-Kollektion – auf die Aktionen unten auf dem Rasen orientiert, pfiff der Ball bei einem Tresenwald-Angriff haarscharf links am LOK-Tor vorbei – Außennetz, Glück gehabt. Danach rollte es aber nur noch in die andere Richtung, Chancen im Dutzend – und das 1:0. Stephan Knoof hatte einfach ein paar Tresenwäldler stehen gelassen und abgezogen. Nun sollte schnell nachgelegt werden, was allerdings zählbar bis fast zur Halbzeitpause dauerte. Dann aber doch das 2:0, René Heusel war goldrichtig zur Stelle.

Im aktuellen Tatort Nummer 57, jetzt wohl immer zum kleinen Unkostenbeitrag von 50 Eurocent am Stand vor der Kurventreppe erhältlich, las man detaillierte Informationen über die Bezirksliga Leipzig. Aber nicht (nur) über die derzeit aktuelle, sondern über die Anfänge von vor über 60 Jahren, mit allen teilnehmenden Mannschaften des FCL. Bis hinein in die Siebziger folgte der 1. Teil dieses nostalgischen Rückblicks des „alten“ Schreiberlings, und besonders die immer wieder auftauchenden bekannten Spielernamen sorgten bei mir für ein „Aha- Erlebnis“. Mögliche Hintergründe des Scheiterns des Probstheidaer WM2006-Fancamps beleuchtet ein faktenreicher „Leserbrief“, der doch einige Antworten durch das Vereinsgremium sucht. Vielleicht ist es die Eigenart des Fußballs, dass nur Erfolgsmeldungen eine große Euphorie am Laufen halten lassen kann, während kritische Anmerkungen eher hemmend für Körper und Geist sind. Das trifft wohl gleichermaßen für eine Mannschaft auf dem Feld sowie das Umfeld von Führung und Fanbesucher zu. Von einem Ausflug zum Pokal nach Markkleeberg berichtete der Abschlussartikel, hier las der Fußballfan noch wesentlich mehr zum Spiel des Cupverteidigers Chemnitzer FC („übrigens machten sie alle Tore per Kopf, Herr Lisiewicz, aufpassen fürs Achtelfinale!“) als der Artikel der BILD zum gleichen Ereignis (Knallkörper auf den Linienrichter, der Geschädigte bekam ein Großformatfoto von sich!).

Dann rollte nach der verdienten „Fuffzehn“ wieder der Ball. Drei Tore fielen noch für LOK, eins schöner als das nächste. Erst Eric Eiselt mit malerischer Kopfballbogenlampe, René Ledwoch nach einer Ecke wieder per Kopf und schließlich kurz vor dem Ende unser Eigengewächs Rico Engler. Er nagelte das Leder aus der Mitte der Spielhälfte hoch oben ins linke Dreiangel – ein Supertraumtor. Entsprechend euphorisch die Massen im Stadion, sie feierten ihr Team begeistert. Zumal am heutigen Abend nur Deutschland höher siegte, sie gewannen ihr EM-Qualispiel bei Fußballzwerg San Marino ja mal eben locker 13:0. Ja, zu Kreisklassenzeiten vor zwei Jahren wäre das für uns auch kein Problem gewesen…

Fazit: Ein unheimlich verdienter Startsieg, der unheimlich viel für diese Saison verspricht!

Reini

 

Bruno-Plache-Stadion Leipzig:  1.913 Zuschauer

1:0 Knoof (20.), 2:0 Heusel (45.), 3:0 Eiselt (63.), 4:0 Ledwoch (78.), 5:0 Engler (87.)

 

Fotos zum Spiel