+++ Erste Saisonniederlage beim zweiten Punktspiel - LOK verliert 2:3 beim SSV Stötteritz! +++ Zwei Gegentore in der Startphase brachten unser Team schnell ins Hintertreffen, und trotz Dauerpower gelang nicht mehr als die Anschlußtreffer. +++ Weiter geht's, am nächsten Samstag, 16.09. um 15 Uhr im Bruno gegen SV Nordwest! +++

 

Samstag, 09.09.2006  SSV Stötteritz – 1. FC Lok Leipzig  3:2 (2:1)

 

Mächtig viel Trubel herrschte an diesem Samstagnachmittag rund um das Stötteritzer Wäldchen, das schmucke städtische Südost-Stadion war ringsum mit blaugelben LOK-Fans bevölkert. Die Stimmung war hervorragend, sogar die rührigen Kassiererinnen und das Einlasspersonal wünschten ihren heutigen Gästen mehrfach „ein schönes Spiel“. Zur schon im Vorverkauf erworbenen Eintrittskarte (4 Euro Stehplatz) gab es auf Nachfrage am Schalter ein Programmheft gratis dazu. Das heimische „Bauer-Bier“ wurde in pfandfreien 0,4 l Plastbechern an mehreren Verkaufsständen zu volkstümlichen Preisen abgegeben, als Pils für 1,90 €, als Weizen für 2,20 €. Und wer noch kein Mittagbrot intus hatte, durfte zwischen Bratwurst und Leberkäs wählen, für je 1,50 € auf Toastbrot. Also beste Voraussetzungen für alle auf einen freudvollen Fußballnachmittag…

Es waren gerade zwei Minuten gespielt, da ging ein Stötteritzer Angriff bis an unseren Strafraum und der Nummer 10 Markus Bieleit gelang das 1:0 für den SSV. Was für ein Schock für die rund 1200 LOK-Fans, natürlich auch für unser Team. Irgendwie zog eine gewisse Nervosität ein, es gelang zunächst nicht viel. Der Einsatz stimmte zwar von Anfang an, die Pässe in die Spitze kamen aber kaum an. Und es sollte noch schlimmer für uns kommen. In der 10. Minute unterlief Anton Köllner ein Eigentor, er lenkte den Ball unhaltbar für Christoph Milkau ins eigene Netz. Nun war Alarmstufe Rot, LOK marschierte pausenlos auf das SSV-Tor zu. Musste aber ständig auf die quirligen Stürmer der Gastgeber aufpassen, die auf der Lauer lagen. Dasselbe taten hinter unserem Geradenblock auch drei Laubenpieper, die sich mächtig über die sensationelle Führung ihres (Garten-) Vereins freuten. Einer holte sich aus seinem Schuppen gleich eine Tretleiter, sodass sie uns ab sofort mit ihren fachkundigen Kommentaren „erfreuen“ konnten. Man stand natürlich über den Dingen, die für uns doch so unnatürlich daherkamen. Wenigstens erlöste uns René Heusel mit dem Anschlusstor kurz vor der Pause, als er eine Flanke von rechts direkt verwandelte.

Na, es geht doch, noch war nicht alles verloren.

Ein Vesper in der Halbzeit gipfelte für mich im obligatorischen „Brawutest“, der mit der mittelmäßigen Note 3 bewertet wurde (teils zu schwarze Kruste, lascher Geschmack, trockener Toast), der Preis war okay. Währenddessen versammelte sich das Team bereits nach nur 5 Minuten Pause, um sich für den 2. Durchgang nochmal richtig Hochzupuschen. Jetzt ging es gleich von Anfang an richtig zur Sache, wurden die Gastgeber in die eigene Hälfte gedrückt. Aber es fehlte vorn an Entschlossenheit und Passgenauigkeit, kein Wunder auch bei dem Höllentempo. Einigen merkte man dann auch bald an, dass sie, wie man so unschön sagt, „auf dem Zahnfleisch krochen“. Aber das Bemühen stimmte und auch die lautstarke Unterstützung von außen. Die Zeit lief aber weiter gegen uns, denn an der elektronischen Ziffernanzeige stand immer noch ein 2:1. Man war mittlerweile auf den Grashügel neben der Sitzplatztribüne gewechselt, hoffte man doch inständig auf LOK-Treffer. Hinter mir ging eine allseits vereinsbekannte weibliche Stimme jede Spielszene voll mit, mit allen Schikanen. Unsere Spieler hatten aber leider keine Ohrhörer dabei, um dieses verbale „Aufputschmittel“ voll „genießen“ zu können. Dennoch legten sie sich voll ins Zeug, berannten unaufhörlich das Tor des SSV. In dessen Reihen befanden sich übrigens zwei Ehemalige aus Probstheida. Thomas Spiotta spielte ja noch vergangene Saison bei uns, muß trainingsmäßig jetzt kürzer treten wegen seinem Restaurant. Und der zweite, Markus Wulftange, sollte ja eigentlich schon aufgehört haben, hat sich (wegen uns?) aber nochmal die Stiefel geschnürt. Er gab seinem Team mit seiner Zweitliga-Routine natürlich enorme Sicherheit, und auch Spiotta klebte wie eine Klette an seinen Gegenspielern. Ja, und wenn vorn nichts klappt, passiert hinten der Super-GAU. Konter von drei SSVlern gegen den eingewechselten „Dobscher“, und Milkau konnte nur noch per Textilbremse retten, der Elfer war leider sonnenklar. Das 3:1 vom Punkt eine Viertelstunde vor Schluss war die Entscheidung, auch wenn LOK durch Anton Köllner in der 85. Minute wieder den Anschluss schaffte. Alles rannte nochmal wild nach vorne, aber nach zwei Minuten Nachspielzeit, war es dann vorbei.

Sch...it, die erste Niederlage, wir sind eben keine Übermannschaft, das ständige Anrennen nach dem schnellen Rückstand hatte wohl zuviel Kraft gekostet, der Mittwoch war auch noch in den Knochen. Auch nervte das schwarze Trio mit extrem schwankenden Beurteilungen, was die Umstehenden mindestens zum Kopfschütteln brachte. Aber – die Saison ist noch lang und man sollte dieses Spiel schnell abhaken und nach vorn blicken!

Reini

 

Südoststadion Leipzig:   1.800 Zuschauer  

Schiedsrichter  - Harry Schramm (Leipzig)

1:0 Bieleit (2.), 2:0 Köllner (9./Eigentor), 2:1 Heusel (36.), 3:1 Walter (75./Foulelfmeter), 3:2 Köllner (85.)

 

Fotos zum Spiel