Bezirkspokal-Halbfinale im Eilenburger Ilburg-Stadion:

Sonntag, 08.04.2007  FSV Krostitz – 1. FC Lok Leipzig  0:1 (0:1)

 

Typisch Ostern! Einem Tiefschlag vor Karfreitag, als unser Team bei Nordwest in der Liga regelrecht gekreuzigt wurde, folgte am Ostersonntag die Auferstehung im Pokal! Durch ein insgesamt verdientes 1:0 gegen den derzeit Zweiten der Bezirksklasse Leipzig FSV Krostitz zog LOK ins Finale des Bezirkspokals ein. Das findet übrigens am 26.05. statt und Gegner ist dort der FC Bad Lausick, welcher am Samstag gegen Sermuth auch knapp 3:2 gewann.

Unsere Autobesatzung um Udo mit Franz sowie Sven und Bebe aus Wolks startete von Meusdorf aus um 12 Uhr. Man fand schnell den Weg nach Eilenburg und nach zweimaliger Stadtdurchfahrt auch das weiträumig abgesperrte Ilburg-Stadion. Überraschung am Einlass, denn es gab sowohl extra gedruckte Eintrittskarten (5 €), A5-Programmhefte (1 €) als auch Parkscheine (1 €) des FSV Krostitz zum Spiel! Als wir gegen 13 Uhr dort eintrafen, marschierten gerade auch die ca. 100 Zugfahrer unter Polizeibewachung durchs Gelände. Für die Gästefans aus Leipzig war ein Extra-Eingang angelegt, der anschließende abgesteckte Weg führte hinüber zur Gegengerade. Dort war im Vergleich zur Vorsaison alles eingezäunt, zwei meterbreite Stufenreihen unten, darüber eine steile Grasböschung, oben ein einfaches Zaungeländer. Irgendwie wurde man an Sondershausen erinnert, diese asphaltierte Gerade mit ultradichtem Spielfeldgitter. Wenn man hier Regionalliga spielen will (falls die Truppe von Achim Steffens den Aufstieg tatsächlich schaffen sollte) muß sich der FC Eilenburg noch einiges für diesen Gästeblock einfallen lassen. Heute jedenfalls säumte das obere Geländer jede Menge Fans, der Rest stand unten am Zaun oder verrenkte sich auf dem Grashügel die Zehen. Immerhin war die Hälfte der offiziell genannten 1.684 Besucher auf dieser Seite. Die anderen, darunter auch viele Lokisten, bevölkerten die Haupttribüne gegenüber. Daneben hörte man etwa 150 Anhänger aus Krostitz, besonders bei misslungenen Aktionen unserer Kicker.

Wer nun für das heutige Pokalspiel gegen den Siebtligisten ein torreiches Ergebnis erwartet hatte, ging wohl von einer Blitzheilung unserer „Fußballkranken“ aus. Leider lassen sich derartige Komplexe nicht (immer) durch göttlichen Beistand besiegen. Hier sind sicher mehrere Spiel- und Trainingseinheiten nötig, ehe der Ball wieder so leicht und locker durch die FCL-Spielerreihen rollt wie größtenteils in der Hinrunde. Der Wille ist bei jedem eingesetzten Kicker immer da, nur fehlt da auch manchmal irgendwie das geistvoll mitspielende Element. Dagegen lieferte heute René Heusel mehrfach gute Zuspiele auf seine Nebenleute, nicht überraschend erzielte er auch das Tor des Tages. Obgleich er sich beim Meckern über eine Abseitsentscheidung mal wieder den Gelben Karton anschauen durfte und in der zweiten Halbzeit eine Breaksituation zum 2:0 versemmelte. Aktivposten in unseren Reihen waren weiterhin René Ledwoch, Sven Dobiasch und Christopher Blümel, die anderen kamen recht durchschnittlich daher. So richtig fordern taten uns die verhinderten Gastgeber vom FSV eigentlich nicht, allerdings gab’s doch ein paar kleine Gelegenheiten. So z. B. kurz nach der Pause, als wir bei einem weiten Schlag durch den Strafraum Glück hatten, das der Ball nicht rein ging.

Der Bratwursttest zuvor verlief zufriedenstellend, laues knapp durchgebratenes Würstchen in frischer Semmel zu 1,50 €, man hatte mehr Hunger als Appetit. Bier floss in Strömen, echtes Wernesgrüner, weil die Eilenburger nichts vom empfohlenen Alkoholverbot halten und dies auch offiziell durchsetzten. Vielleicht ist das ja auch das Stück Wahrheit, wenn man sagt, dass echtes Bier zu echtem (erfolgreichen) Fußball gehört! Das Programmheft zum Spiel scheint ein echtes Highlight zu sein, beste Aufmachung und Druckqualität. Den gleichen Preis und etliche Sponsorennamen findet man übrigens auch in Probstheida, sieht ganz nach einem joint-venture-deal aus. In diesem Sinne kann man den gemäßigten Begrüßungsworten des FSV-Präsidenten im Heft Glauben schenken, so man hier nach den jüngsten Krawallaktionen rund um LOK auch Politik und Presse mit kritischen Augen sieht.

Die zweite Hälfte wurde nicht besser, im Gegenteil. Echter Pokalfight kam nie auf, dazu gerieten die Kräfte beim Gegner langsam ins Schwinden. So blieb es letztlich beim 0:1 und die gut 1000 LOK-Fans durften ihr Team nach dem Schlusspfiff am Gitterzaun feiern – und trösten.

Reini

 

Ilburg-Stadion Eilenburg:  1.684 Zuschauer

0:1 Heusel (12.)

 

Fotos zum Spiel