+++ Am Reformationsdienstag gab es im Liga-Spitzenspiel gegen Naunhof nur ein 1:1! +++ Trotz 1:0-Führung reichte es gegen die cleveren routinierten Gäste nicht zum Sieg, über 5000 Zuschauer bedeuten aber Rekord für diese Spielzeit! +++

 

Dienstag – Reformationstag, 31.10.2006  1. FC Lok Leipzig – SV Naunhof  1:1 (1:0)

 

Die Konstellation war klar vor diesem Spitzenspiel: LOK musste gegen den Spitzenreiter aus Naunhof heute unbedingt gewinnen, soll der Punktabstand deutlich auf zwei reduziert werden. Die Anhänger beider Vereine sahen das genauso, weshalb sich im Bruno immerhin gut 5000 Zuschauer versammelten, darunter etwa hundert Gästefans. Da die Kassen rechts vom Einlass wieder total überfüllt waren, auch weil sich die meisten erst kurz vor drei Uhr am Stadion einfanden, ging das Spiel auch erst ca. 20 Minuten später los. Unser Team agierte von Anfang an etwas vorsichtig, da die Gäste ziemlich sicher aus der Abwehr heraus ihr Spiel entwickelten, aber nach vorn nichts Großes zuwege brachten. LOK erkämpfte sich durch ein paar Sprinteinlagen und Kopfbälle etliche Torchancen, lange Zeit ohne zählbaren Erfolg. Erst als der bullige Schiri aus dem Westsächsischen fast zur Pause pfeifen wollte, konnte wieder mal René-Heusel-Fussballgott die LOK-Fangemeinde erlösen.

Ein aktuelles Faltblatt (die Nummer 61) der Tatort-Redaktion wurde, wie man hörte, heute nur in der Fankurve verteilt - bei nur 70 Exemplaren waren die natürlich megaschnell alle. Da man schon ein Vorab-Heft tagszuvor beim Loco-Treff erwischt hatte, kann über den Inhalt hier berichtet werden. Es geht aus alleiniger Ultra-Sicht um die Geschehnisse letzten Freitag in der Kurve, als nach guter Choreo und planmäßigem Abbrennen der Bengalos – jeweils zu Beginn der Halbzeiten – es durch Irritationen um einen zweiten Zaun-Sprecher (Capo) zum geschlossenen Abmarsch der Ultras noch während des Spiels kam. Ordner hatten den Capo und die Fahnen am Zaun zum Entfernen gedrängt, wohl auf Anweisung unseres Vereinsvorstands. Jeder sollte sich bei allen gegensätzlichen Meinungen daran erinnern, dass es immer einzig und alleine um LOK geht, um das Fortbestehen des Vereins. Persönliche Differenzen müssen da ausgeräumt werden können, am besten wäre ein fiktiver Rollentausch – wie tickt mein Gegenüber, was würde ich an seiner Stelle entscheiden. Nicht so einfach, bei allen Generationsunterschieden und persönlichen Sichtweisen, aber machbar.

Zur zweiten Halbzeit kam die Erleuchtung, zumindest aus den vier Flutlichtmasten. Die Abendsonne verschwand zwischen den Bäumen, der wolkenreiche Himmel verdüsterte die Stimmung im Stadion. Zumal es ordentlich zog, was es den Spielern unten auf dem Rasen auch nicht einfacher machte. Die Naunhofer hielten das knappe 1:0, obwohl wir durchaus den zweiten vorentscheidenden Treffer hätten setzen können. Aber wie das so ist, vorne werden die Dinger nicht rein gemacht und einer dieser Konter sitzt. Ein Freistoß von rechts strich an allen vorbei und landete neben dem überraschten Christoph Milkau im Tor – 1:1. Nun rannte LOK die Zeit davon, nur noch gut 15 Minuten, die auch gut genutzt wurden. Mit viel Einsatz, aber wenig Glück für uns, gegen die Zeitspielertricks des Gästekeeper, gegen die teils harte Gangart seiner Mitspieler. Am Ende reichte das Wohlwollen des Schiri, die 10 Minuten Nachspielzeit und die tollen Mikro-Einlagen von Mirko nicht aus, um das Siegtor zu schaffen. Es sollte halt (noch) nicht sein – aber die Saison ist noch lang (das Phrasenschwein lässt grüßen…). Am Samstag in Delitzsch gibt es ein weiteres „Endspiel“.

Reini

 

Bruno-Plache-Stadion Leipzig:  5.015 Zuschauer

Schiedsrichter:  Uwe Schneider (Hohenstein-Ernstthal)

1:0 Heusel (44.), 1:1 Braun (69.)

 

Fotos zum Spiel