+++ Familienausflug nach Riesa: Gut 1.500 LOK-Fans fuhren mit 26 Bussen am Samstag zur Erdgas-Arena, denn es war Hallenfußball angesagt!!! +++ Fünfeinhalbstündige Mega-Party beim Budenzauber, das Deutsche Sportfernsehen war die ganze Spielzeit über live am Ball! +++ Großartige FCL-Mannschaft bestand bravourös gegen die Profis aus Nürnberg und von Erzgebirge Aue, leider unterlagen sie jeweils knapp nach großem Kampf! +++ Die Einladung zum Turnier 2008 hat LOK bereits in der Tasche, der Veranstalter sprach sie vor den bis zuletzt feiernden Fans noch in der Halle aus! +++

 

Samstag, 06.01.2007  Hallenfußballturnier in Riesa - Freiberger Hallenmasters

 

Anschließend folgt noch ein Erlebnisbericht von UKW!

 

Die Vorbereitungen auf diese für die LOK-Fans zweite großartige Tourveranstaltung war doch recht ruhig vonstatten gegangen. Und man rechnete eigentlich nicht noch mal mit einem Andrang der Massen wie vor einem Jahr...
Als man punktgenau um 9 Uhr am Samstagmorgen das Gelände des Brunos betrat, rollte bereits der erste Bus voll mit Fans aus dem Tor. Eine Stunde später gelang es unserer Locomotion-Crew dann endlich auch einen der heiß begehrten Plätze in einem der 26 Busse zu ergattern. Kein Wunder, nahm doch der „Erste Vorsitzende“ jeden (!) Bus persönlich in Augenschein. Mitgebrachte Bierkästen einiger Fangruppen wurden da nicht so gern gesehen, gingen aber ob des seriösen (?), in jedem Falle aber disziplinierten Auftretens der Träger doch durch. Wir hatten uns eh auf das traditionelle Anstoßen mit Sekt vorbereitet, Udo schenkte in braunen Coffee-Bechern aus. Nach einer guten Stunde stimmungsvoller Busfahrt und ausreichend geleerten “Schampanskoje” -Flaschen bog der Eilenburger Bus in die Schleife vor den beiden Mega-Hallen in Riesa ein. Vor der etwas kleineren WM-Sporthalle verließ man Bus-Nummer 13 (musste man sich für die Rückfahrt gut merken...), nicht ohne noch diverse Fotos der Luxusbusse unserer heutigen Gegner zu schießen. Die Security filterte vor der Erdgas-Arena sämtliche einlassbegehrende Besucher, dann durfte man das Areal betreten. Programmhefte wurden sogleich gesichtet an einem separaten Schalter, zum stolzen Preis von 2,50 Euro. Alles in Farbe auf Hochglanzpapier im Format A5, gerade noch akzeptabel. Block F war unser Ziel, ehe man dahin kam, sollte aber noch etliches Händeschütteln aufs neue Jahr vergehen. Die Stimmung jedenfalls überall überragend, schließlich stellten wir den mit Abstand größten Fanblock in der Halle. Die Veranstalter sprachen wohl von 6.300 Besuchern, in jedem Falle ausverkauftes Haus. Im übertragenden Fernsehsender DSF wurde in der Live-Übertragung von 2.500 LOK-Fans gesprochen - soweit die nackten Zahlen. Die Stimmung in der Halle war von unserer Stelle aus jedenfalls gigantisch, ein Meer an blaugelben Schals und Fahnen zeigte allen Fußball interessierten Fans in Deutschland unsere unglaublich starke Präsenz heute! Obwohl wir wie im Vorjahr erst das vierte Spiel hatten, gab es gute Unterstützung schon davor für Underdog-Teams wie Viktoria Pilsen oder Bayerns junge Amateure. Die bedankten sich bei uns mit der Welle vor dem Block oder dem Schalanknüpfen am eigenen Tor. Dann kamen die eigentlichen Helden, unsere Kicker. Orkanartig steigerte sich der Geräuschpegel in der Erdgas-Arena, und die Tempohatz auf dem Parkett begann. Unsere Spieler hielten gegen die Bundesligaspieler (wenn auch mehr mit der 2. Reihe angetreten) des 1. FC Nürnberg voll mit, gerieten aber leider schnell in Rückstand. Dem 0:2 schon in den zweiten 10 Minuten folgte dann endlich der heißersehnte erste LOK-Treffer: Christopher Blümel hieß der umjubelte Torschütze. Jetzt war nicht nur sprichwörtlich Feuer unterm Dach, spielte die Loksche unter frenetischer Anfeuerung der Massen die Nürnberger an die Bande. Leider fing man sich bei einem Ballverlust das dritte Gegentor ein, obwohl das 1:2 fürs Weiterkommen günstiger gewesen wäre. In der Halle kannst du aber nicht auf Resultat spielen, da ist jeder Ballkontakt eine neue Spielsituation. Im zweiten Gruppenspiel ging es gegen Erzgebirge Aue, die nach ihrem Rückzieher mit unserem Nachwuchs 2004 bei uns keinen guten Namen mehr haben. Entsprechend das Pfeifkonzert aus der FCL-Ecke. Wieder ein schnelles Gegentor, das war ein kleines Manko bei unserem Team. Wie sich die Mannschaft dann allerdings präsentierte -einfach Weltklasse! Das unglaubliche Hallenhöllentempo wurde voll mitgegangen, und auch das 0:3 drei Minuten vor Schluss tat der Einsatzfreude nicht im mindesten einen Abbruch. Tatsächlich gelangen unserem Team noch zwei Treffer, wunderschöne noch dazu. Erst doppelt sich Goalgetter René Heusel durch die Auer Abwehr und lupft das Leder gekonnt über den Hüter. Dann versenkt Robert Sommer eine scharfe Hereingabe von rechts direkt - die Halle stand Kopf. Ein Remis lag in der Luft, damit ein mögliches Entscheidungsschießen vom 9m-Punkt. Leider kam es dazu ja nicht, weil der Zweitligist seine Torchancen eben optimal nutzte. Schade, aber gefeiert wurde in der Halle trotzdem. Selbst die anschließenden Spiele ohne LOK-Beteiligung verliefen stimmungsvoll, und aus alter gesunder „Feindschaft“ wurden die Ostteams Cottbus und Aue mit ordentlich Häme überschüttet. Die jeweiligen Gegner freute dies, für Stimmung war jedenfalls gesorgt. Die Veranstaltung dauerte bis ungefähr halb sechs, leider war es aus wohl kontrolltechnischen Gründen währenddessen nicht möglich, die Halle in Richtung Frischluft zu verlassen. Einige LOK-Anhänger überredeten daher einen Busfahrer, schon Stunden früher eine Fahrt nach Leipzig zu machen, was im Nachhinein für einigen Wirbel (auch im Internet-Forum) sorgte. Die Siegerehrung verfolgten dennoch viele blaugelbe Fans, bejubelten die knappen Niederlagen unseres Teams mit tobendem Beifall. Schon während der Halbfinales wurden die Jungs („Wir woll’n die Mannschaft sehn!“) und der Trainer zum gemeinsamen Abfeiern in die LOK-Fanecke „zitiert“. Am Turnierende war es dann noch extremer. Mirko initierte per Hallenmikro eine Super-Uffta und der Veranstalter zeigte die von seiner besten Seite: Die Einladung an unseren Verein für das Turnier im nächsten Jahr folgte prompt, noch in der Halle.
Geordnet ging es anschließend in die Busse. Gebunkerter Getränkevorrat konnte nun vernichtet werden, vereinzelt tauchten sogar 5l-Fässchen von Masters-Sponsor „Freiberger“ auf (Siegerpreise?). Unser Fahrer bog nach kurzer Fahrt in die nächstgelegene Tankstelle ein. Dies hatte zwei Vorteile. Zum einen konnte die Imbissfrage für jeden optimal gelöst werden. Andererseits entging man durch die Viertelstunde Pause so dem Megastau. Gegen halb acht landete man wohlbehalten am Bruno, dem Ausgangspunkt unserer heutigen Tour. Wer wollte, konnte im Casino noch auf die Mannschaft warten. Man zog es allerdings in Anbetracht der späten Stunde vor, bei Alex daheim das Abendbrot zu genießen – und sich vom Junior David in Beschlag nehmen zu lassen, nicht nur sprichwörtlich…

Reini

 

ERDGAS-Arena Riesa:  6.300 Zuschauer (ausverkauft) - davon ca. 2.500 LOK-Fans

Vorrunde, Gruppe B:

1. FC Nürnberg - 1. FC Lok Leipzig

1:0 Benko (2.), 2:0 Kristiansen (16.), 2:1 Blümel (17.), 3:1 Papenburg (20.)

FC Erzgebirge Aue - 1. FC Lok Leipzig 

1:0 Siradze (2.), 2:0 Siradze (12.), 3:0 Hampf (15.), 3:1 Heusel (17.), 3:2 Sommer (19.), 4:2 Curri (20.)

FINALE:  Energie Cottbus - FC Bayern München II  6:4

 

Fotos zum Ereignis

 

Hallo Reini, hier nun endlich der Riesa Bericht, allerdings muss ich als Entschuldigung anmerken, dass ich jetzt fast 4 Wochen am Stück im Westen war. Gelb blaue Grüße Udo


Riesa - Auch 2007 eine Reise wert!


Nachdem unsere Loksche und hauptsächlich wir Fans Anfang des letzten Jahres beim Hallenturnier in Riesa für ein Super-Ereignis sorgten, lud uns der Veranstalter auch für das diesjährige Hallenspektakel ein. Diese Einladung geschah sicher nicht ganz uneigennützig, füllten wir doch im Jahr 2006 mit ca. 2.000 Zuschauern einen großen Teil der Halle (und natürlich auch der Kasse) und waren eigentlich die Einzigen, die Stimmung in die Bude brachten. Dies wiederum kam auch unserer Loksche zu Gute, da das Turnier live im DSF übertragen wurde und wir so eindrucksvoll dem interessierten Fernsehpublikum unseren Verein präsentieren konnten.
Dieses Highlight galt es also nun in diesem Jahr zu wiederholen bzw. zu toppen.
Viele waren skeptisch, ob dies erreicht werden könnte und so waren die anfänglichen Kartenverkaufszahlen auch etwas spärlich. Doch mit dem Heranrücken des Termins, spätestens mit Beginn des neuen Jahres, waren die täglichen Verkaufszahlen der absolute Renner in den News. Mehrfach mussten vom Verein Karten aus Riesa nachgeordert werden und so wurde die Zahl aus dem Vorjahr doch wieder erreicht. Ein Teil der Locomotion-Mitglieder verabredete sich, um gemeinsam nach Riesa zu fahren. Für die "beschwerliche" Reise hatte man diverse sprudelnde und leckere Getränke besorgt.
So traf man sich also am Morgen des Tages im Bruno, von wo aus die Reise in vom Verein organisierten Bussen (insgesamt 25!) losging. Unser 1. Vorsitzender ließ es sich nicht nehmen, jedem einzeln vor dem Besteigen der Busse in die Augen und auf die Eintrittskarte zu schauen, was die Abfahrt dieser sehr verzögerte. Kurz vor 11 Uhr rollten wir somit erst vom Hof. Nachdem der Schampus durch die Kehlen rann und diese somit geölt waren, wurde das eine oder andere Liedchen angestimmt. Relativ schnell wurde die Erdgas-Arena in Riesa erreicht, die Kontrolle am Einlass überstanden und sich dann in seinen Block begeben.
In der Vorrundengruppe der Loksche waren Erzgebirge Aue und der Club aus Nürnberg. In der anderen Gruppe spielten Energie Cottbus, Victoria Pilsen und die 2. Mannschaft vom FC Bayern München.
Der Spielplan sah vor, dass unsere Loksche erst relativ spät ins Geschehen eingreifen sollte und so hielt sich die Stimmung bei den ersten Spielen auch noch etwas in Grenzen. Während wir Lokisten dieses Turnier hauptsächlich zur Reputation unseres Vereines nutzten, waren von anderen Vereinen weit weniger Fans anwesend, die Halle war wie im Vorjahr also wieder fest in gelb blauer Hand.
Als dann endlich das erste Spiel unserer Loksche bevor stand, erreichte die Stimmung ihren ersten Höhepunkt. Gegner waren die Profis aus Nürnberg.
Leider wurde dieses Spiel trotz guter Leistung mit 1:3 verloren, sodass das nächste Spiel gegen Aue gewonnen werden musste. Bei einem Unentschieden hätte ein Neunmeterschiessen für das Erreichen der nächsten Runde durchgeführt werden müssen, da Aue gegen Nürnberg ebenfalls 1:3 verloren hatte. Schon vor dem Spiel schaukelte sich die Stimmung gegen die „Veilchen“ hoch. Man vergaß nicht die unrühmliche Rolle des Auer Präsidenten Leonhardt nach der Neugründung unserer Loksche, als er für relativ kleines Geld unseren übrig gebliebenen Nachwuchs auf Jahre hin für seinen Verein abfassen wollte. Außerdem hatte dieser Verein in den Siebziger- und Achtzigerjahren eine Fanfreundschaft mit unserem innerstädtischen Konkurrenten, was der eine oder andere auch noch nicht ganz vergessen hatte.
Das Spiel begann und unsere Loksche lag relativ zeitig wieder in Rückstand. Trotz guter kämpferischer Leistung und dem Nachvornepeitschen durch uns Fans ging auch dieses Spiel verloren, diesmal mit 2:4. Das tat aber im Großen und Ganzen unserer guten Laune keinen Abbruch und so wurde das Liedchen „Wir sind nur zum feiern hier“ wörtlich genommen und deshalb mehrfach und mit voller Hingabe geschmettert.
Der weitere Turnierverlauf interessierte mich dann nur noch am Rande, da ich die Zeit nutzte, um Gespräche mit dem einen oder anderen Lokisten zu führen, welche man nicht sehr häufig sieht. Nach Ende des Turniers (Turniersieger wurde übrigens Cottbus, das im Finale Bayern II mit 6:4 bezwang) ging unsere Party in der Halle noch einmal so richtig ab. Mirko zelebrierte über das Hallenmikro eine Uffta, die auch den mittlerweile müdesten Lokisten noch einmal von der Sitzschale riss.
Anschließend ging es zurück in die Busse und dort wurde auf der Rückfahrt mit den letzten verbliebenen Kräften weiter gesungen und gefeiert. Der Abend klang für viele (incl. dem Schreiberling dieses Berichtes) zu vorgerückter Stunde nach weiteren angenehmen Gesprächen und leckeren Getränken im „Clubcasino“ aus.
 

UKW

 

 

+++ PRESSESCHAU +++

 

Lok-Fans als Dampfmacher - auch 2008!

Auf den ersten Blick lief beim „Freiberger Hallenmasters" in der erdgas arena alles wie immer: Die Veranstalter freuten sich über ein mit 6 300 Zuschauern restlos ausverkauftes Haus, die 2000 Fans von Lok Leipzig sorgten wiederholt für fantastische Stimmung und Energie Cottbus sicherte sich bereits zum dritten Mal den Titel in Riesas Sporttempel. Dementsprechend positiv fiel auch das Fazit von Organisator Volkhardt Kramer aus: „Ein sehr schönes Turnier, was wir gern fortführen möchten." Zur gelungenen Veranstaltung trugen vor allem die Amateure vom FC Bayern bei, die sich bei ihrem Debüt in Riesa erst im Finale den Hallenspezialisten aus Cottbus mit 4:6 geschlagen geben mussten. „Das war eine sehr schöne Erfahrung für uns", befand Bayern-Coach Hermann Gerland, der auch das ansprach, was viele der Experten und Fans beim Zuschauen empfanden: „ Es wurde leider zu wenig Fußball gespielt. Die Zeiten, wo Willi Lippens und Wolfgang Overath unterm Hallendach zauberten, sind leider vorbei. Vielleicht sollten wir trotzdem wieder dahin kommen, etwas mehr Technik zu schulen." Technische Leckerbissen ließen auch die Kicker vom FC Erzgebirge Aue vermissen. Zwar sicherten sich die „Veilchen" im kleinen Finale gegen den 1. FC Nürnberg durch ein 4:3 nach Neun-Meter-Schießen den dritten Platz, doch Coach Gerd Schädlich war dennoch nicht voll zufrieden. „Wir sind eben nicht mehr die gute Hallenmannschaft der letzten Jahre. Das mag vielleicht daran liegen, dass sich die Bedingungen in Aue deutlich verbessert haben. Anstatt in der Halle trainieren wir jetzt auf beheizbaren Kunstrasen", konnte sich der 54-Jährige bei dieser Aussage ein Schmunzeln nicht verkneifen. Zu den positiven Erscheinun- en von Riesa zählte neben der perfekten Organisation und den tollen Lok-Fans (Kramer: „Ihr seid nächstes Jahr wieder eingeladen!") zweifelsfrei auch. Stiven Rivic. Der Energie-Stürmer sicherte sich mit fünf Treffern nicht nur die Torjägerkrone, sondern auch den Titel „Bester Spieler". Bezirkligist Leipzig durfte sich trotz des Ausscheidens nach der Vorrunde ebenfalls freuen: Keeper Jan Evers wurde zum „Besten Torhüter"gekürt.

(Quelle "Dresdener Morgenpost" vom 08.01.2007 - von Sebastian Wutzler)

 

FC Bayern neidisch auf den 1. FC Lok

Riesenfete beim Budenzauber in Riesa! 2500 Lok-Fans verwandelten die ausverkaufte „erdgasArena" (6300 Zuschauer) in ein Tollhaus. Mit 26 Bussen karrte der Verein die Fans nach Riesa. Turnier-Organisator Volkhardt Kramer schwärmte: „Die Lok-Fans waren meisterlich, die Organisation professionell." Und auch Trainer Hermann Gerland (Bayern München II) lobte: „Da wird man neidisch. Wir spielen in Liga drei meist vor 200 Fans!" Bayern-Keeper Wolfgang Schober war so begeistert, dass er sich im Finale sogar einen Lok-Schal ins eigene Tor hing. Schober: „Die Leipziger haben uns riesig unterstützt." Sportlich gab`s allerdings das erwartete Aus: Nach einem achtbaren 1:3 gegen Erstligist Nürnberg (Lok-Tor: Blümel), setzte es gegen Zweitligist Aue ein 2:4 (Heusel, Sommer). Coach Rainer Lisiewicz geknickt: „Es war mehr drin. Physisch waren wir gleichwertig, doch es fehlte die Cleverness." Trost: Jan Evers (22) wurde zum besten Keeper gewählt. Lok machte rund 20 000 Euro Gewinn - und bekam noch direkt auf den Kunstrasen die Einladung für 2008!

(Quelle "BILD Zeitung" vom 08.01.2007 -  von Ronny John)

 

Lok-Fans feiern in Riesa ihre Jungs und sich selbst

„Wie schön war Hallenfußball zu meiner Zeit, als Wolfgang Overath und Ente Lippens zauberten“, sagte Trainer Hermann Gerland (204 Bundesligaspiele) nach dem Turnier in der Riesaer Erdgas-Arena fast wehmütig. Der 52-jährige hatte gerade mit den Amateuren des FC Bayern das Finale gegen Bundesligist FC Energie Cottbus mit 4:6 verloren. „Wahrscheinlich dürfen wir die Siegprämie nicht so hoch festsetzen. Dann wären viele Spieler lockerer aufgetreten, statt verbissen um jeden Ball zu kämpfen“, sagte Veranstaltungschef Volkhardt Kramer nach dem Fünfeinhalb-Stunden-Kick auf Kunstrasen vor 6200 Zuschauern, bei dem Feinschmecker des Fußballs zu wenig auf ihre Kosten kamen. Mit den von Thomas Hoßmang betreuten Lausitzern wurde das spielstärkste Team zu Recht mit 5000 Euro belohnt. Der Co-Trainer war dennoch sauer über Vorwürfe von Medienvertretern, er sei nur mit der zweiten Garnitur angetreten: „Dagegen verwahre ich mich. Wir hatten sieben Mann dabei, die in der Bundesliga zum Einsatz kamen.“ Im Gegensatz zum in Riesa von Jürgen Raab betreuten 1. FC Nürnberg, der bis auf Javier Pinola mit einem Reserveteam antrat. Allerdings waren Stars wie Raphael Schäfer, Robert Vittek oder Marco Engelhardt da – zum Autogramme schreiben. Raabs Chef Hans Meyer sah sich das Geschehen von den Rängen aus teilnahmslos an. Die 2000 Fans des 1. FC Lok Leipzig störte das kaum. Darunter waren 1883 Anhänger, die ihre Tickets direkt beim Bezirksligisten gekauft hatten. Sie reisten in 25 Bussen an und feierten die Schützlinge von Trainer Rainer Lisiewicz und sich selbst von 11.30 Uhr bis zum Veranstaltungsende. Als Turnierboss Kramer um 17.45 Uhr den 1. FC Lok und seine Fans für 2008 einlud, wackelten die Wände. Was er bestimmt nicht ganz uneigennützig tat, denn die Probstheidaer Zuschauer waren es, die für Stimmung und eine volle Halle gesorgt hatten. Dabei sahen die Schlachtenbummler ihre Mannschaft nur 40 Minuten, denn nach den beiden Vorrundenniederlagen gegen Bundesligist 1. FC Nürnberg (1:3) und FC Erzgebirge Aue (2:4) kam für den Sechstligisten erwartungsgemäß das Aus. In beiden Partien kassierte Leipzig den entscheidenden Treffer erst kurz vor dem Abpfiff. Lok gab über weite Strecken den Ton an, aber die Tore schoss Nürnberg, hieß es gestern sogar auf der Internetseite der „Cluberer“. Lok-Akteur Robert Sommer war trotzdem traurig. „Es war ein Highlight. Aber ich bin enttäuscht, weil mehr drin war.“ Coach Lisiewicz sah es locker: „Wir haben uns als Mannschaft und Verein hervorragend präsentiert. In einigen Situationen fehlte das Quäntchen – das macht halt den Unterschied aus. Konditionell konnten wir voll mithalten.“ Gestern sicherte sich der 1. FC Lok in Altenburg den Turniersieg durch einen 4:1-Endspielsieg gegen den Chemnitzer Bezirksligisten Lößnitz.

(Quelle "Leipziger Volkszeitung" vom 08.01.2007 - von Norbert Töpfer)