+++ In einer langen Nacht entscheiden sich die Mitglieder für die Zukunft des Vereins richtig: Ja zu den Frauen, Ja zu einer wirtschaftlich sinnvollen GmbH und Ja zu Dr. Siegfried Axtmann im neuen Aufsichtsrat! +++ LOK gewinnt wieder - klar mit 4:0 beim Döbelner SC! +++ Nun wird's wieder spannend: Delitzsch verliert sein Heimspiel 3:4 gegen Naunhof, nach 2:0 und 3:2-Führung! +++ Nächstes LOK-Spiel am Freitag gegen LVB, im Bruno um 19:30! +++

 

Samstag, 05.05.2007  Döbelner SC – 1. FC Lok Leipzig  0:4 (0:2)

 

Die lange Nacht der Mitgliederversammlung warf ihre Schatten noch auf diesen Samstag. Wer in der Nacht zum Freitag bis zum Schluss um 01:51 geblieben war, fühlte sich am Mittag noch wie gerädert. Half nichts, um 12:15 fuhr der Regionalzug vom Hbf. Richtung Döbeln. Nach endlosem Kampf mit den Fahrkartenautomaten zog der Rex und meinereiner mit wenigstens einem Billett zum wieder stark bewachten Bahnsteig. Nicht mal eine Flasche Bier war erlaubt, da hieß es nur, schnell „Flasche leer“. Die Kontrolle wurde schadlos überstanden, das Ticket ging auf stille Wanderschaft. Hinter Großsteinberg hielt der Zug plötzlich auf freier Strecke, anschließend sah man nur Schaffner und Zugführer draußen auf dem Schotter herumturnen. Erst nach 25 Minuten setzte sich die Triebwagen-Doppeltraktion endlich in Bewegung, beim Vorbeifahren sah man den Grund für den langen Halt. Die Schranke war jetzt geschlossen und das Signal auf Grün. Über Grimma und Großbothen erreichte der Regionalzug um 13:50 dann endlich unser heutiges Tagesziel: Döbeln-Hauptbahnhof. Ein schmucker Portikus ragte heraus, ein dankbares Objekt zum Fotografieren. Die Cops waren optimal gerüstet und begleiteten die ca. 60 Zugfahrer den 20minütigen Weg durch die Kleinstadt zum Lokal Bürgergarten. Das Stadion dort mit demselben Namen hat eine Laufbahn und getrennte Blockeingänge. 4 Euro Eintritt und man durfte nach kurzer Leibesvisitation das weiträumige Gelände betreten. Da stand es schon 1:0 für die Loksche, sehr erfreulich. Und das Team bemühte sich sichtlich, die Schlappe vom Delitzsch-Spiel vergessen zu machen. Der Druck war fast permanent, der zweite Treffer für uns fiel aber erst kurz vor der Pause, René Heusel funkte zwischen zwei Gegenspieler und versenkte den Ball.

Ein Becher Mineralwasser (1 €) löschte den größten Durst, in der prallen Maisonne war man schon fast am Austrocknen gewesen. Auch die Spieler füllten ihre Flüssigkeitsvorräte während des Matchs per zugeworfenen Trinkflaschen mehrmals auf. Der Grill am Eingang spendierte für 1,50 € den Fans sehr schmackhafte Bratwürste, dafür gibt’s die Note 2+.

In der zweiten Halbzeit das gleiche Bild. LOK überlegen, mit viel Sinn für guten Kombinationsfußball. Das 3:0 erzielte Christopher Blümel nach einem Abpraller des Döbelner Torhüters. Danach gab es einen Doppelwechsel, Robert Sommer und Stephan Knoof mit frischen Kräften für den Gelb gefährdeten Eric Eiselt und den bis dahin lauf- und spielstarken Rico Engler. Der vierte Treffer blieb wieder René Heusel vorbehalten, der eine Flanke von Robert Sommer von rechts traumhaft sicher einnetzt.

Die Fans waren zufrieden und zeigten es dem Team auch direkt nach dem Abpfiff am Zaun. Aus Delitzsch machte ein 2:0 für den ESV im Spitzenspiel gegen Naunhof die Runde, damit sind wohl die letzten Aufstiegsträume verflogen. Dachte man, aber da war erst Halbzeit, denn dort wurde um 15 Uhr angepfiffen. Viel später am Abend erfuhr man vom 4:3 –Auswärtssieg der Naunhofer – nun sind es unter Einrechnung des Nachholers gegen Taucha ganze drei Punkte Rückstand für uns. Da geht noch was!

Der Firefighter nahm mich anschließend im Auto mit zurück. Wegen einer Familienfeier im Norden Leipzigs setzte er mich in Möckern ab, nachdem wir noch eine Tram 10 Richtung Stadt erwischen konnten. Über den Hbf landete man gegen halb sechs wieder in Grünau-City.

Reini

 

Stadion „Am Bürgergarten“ Döbeln: 1.100 Zuschauer

0:1 Christopher Blümel (4.), 0:2 René Heusel (43.). 0:3 Christopher Blümel (65.), 0:4 René Heusel (89.)

 

Fotos zum Spiel

 

 

+++ PRESSESCHAU +++

 

Marathon-Versammlung im großen Hörsaal!

Lang erwartet – die ordentliche Mitgliederversammlung des Geschäftsjahres 2006. 374 Mitglieder (371 stimmberechtigt), 20 Gäste und drei Pressevertreter versammelten sich im großen Hörsaal der Sportfakultät der Uni Leipzig in der Jahnallee. Und es sollte eine richtige Marathon-Sitzung werden ... Steffen Kubald, der 1. Vorsitzende der Loksche, leitete die Versammlung (mit einigen Zwischenrufen, hitzigen Diskussionen und Applaus), die erst mit 24-minütiger Verspätung begann. Zunächst wurde der Presse der verbleib im Saal gestattet und unter anderem der Vorschlag von Ralf Noack zur Umbenennung des Bruno-Plache-Stadion in „VfB-Stadion“ auf die Tagesordnung aufgenommen. Danach wurde Bernd Wickfelder als Beisitzer des Vorstandes (für die Frauen und Mädchen-Bereich) bestätigt. Es folgte der XXL-Vortrag des Geschäftsjahres 2006 durch Schatzmeisterin Katrin Pahlhorn. Sie sprach „Trainer und Mannschaft vollstes Vertrauen“ aus und verkündete ein positives Jahresergebnis von 13.182,18 Euro (bei einer Bilanzsumme von 355.053,54 Euro). Dazu durften Einnahmen von knapp 650.000 Euro verkündet werden – bei Ausgaben von rund 610.000 Euro. Pahlhorn ermahnte trotzdem: „Wir dürfen uns auf dem Erreichten nicht ausruhen und weiter gucken, wo wir Kosten einsparen können.“ Als Punkt vier folgte die Entlastung des Vorstandes – mit nur 13 Gegenstimmen. Auch der Aufsichtsrat wurde im folgenden Verlauf mit großer Mehrheit entlastet. Als nächstes folgte die Benennung eines Wahlausschusses – dafür wurde Prof. Dr. Karl Drößler bestimmt. Es standen die Neuwahlen des Aufsichtsrates an - mit zahlreichen Diskussionen im Saal. Für den Aufsichtsrat kandidierten sechs Personen (für maximal fünf Plätze). Neben den bisherigen Mitgliedern Frank Müller, Jens Götte und Jens Weber gesellten sich Michael Kloss (Chef der Firma WISAG) und Rechtsanwalt Ralf Voigt (46). Und überraschend auch: Dr. Siegfried Axtmann. Axtmann, der den Lok-Vorgänger VfB Leipzig 1993 in die 1. Bundesliga führte. Selbiger belegte bei der Wahl deutlich Platz eins. Auf dem zweiten Rang landete Ralf Voigt mit 321 Ja-Stimmen (bei 361 Personen, die abgestimmt hatten), danach Frank Müller (311 Ja-Stimmen) und Michael Kloss (277 Ja-Stimmen). Jens Weber (173 Ja-Stimmen) und Jens Götte (140 Ja-Stimmen) erreichten die erforderliche einfache Mehrheit jedoch nicht. Somit besteht der neue Aufsichtsrat des 1.FC Lok Leipzig aus vier Mitgliedern. Nach einer nötigen 20-minütigen Pause standen die Satzungsänderungen auf dem Programm – die trotz einiger Einwände, beide von den Mitgliedern angenommen wurden. Das strittigste Thema überhaupt: Die neue vereinseigene GmbH für Merchandising und Werbung. Erst um 0.55 Uhr stand es fest – die GmbH darf durch 194 Ja-Stimmen (bei 54 Nein-Stimmen und 46 Enthaltungen) kommen. Und die Einlage von 25.000 Euro für die GmbH dürfen nach einer weiteren Abstimmung aus den Rücklagen (ca. 30.000 Euro) und einem Spendenaufruf genommen werden (193 Ja-, 55 Nein-Stimmen und 22 Enthaltung). Aufgrund der „vorgerückten“ Stunde, wurde beschlossen, Punkt 13 (Finanzplanung) aus der Versammlung zu streichen. So ging es direkt zum Thema Frauenfußball beim 1. FC Lok oder nicht?! Erstaunlicherweise stimmten um 1.33 Uhr die meisten der noch anwesenden Mitglieder für den Erhalt in Probstheida (182 dafür, 37 dagegen, 58 Enthaltungen) und positionierten sich deutlich. Übrigens: Der Antrag zur Umbenennung des Plache-Stadions in „VfB-Stadion“ wurde zurückgezogen. Lok-Coach Rainer Lisiewicz griff zehn vor zwei auch noch mal zum Mikro: „So eine lange Versammlung habe ich auch noch nicht erlebt. Ich verspreche, so lange es rechnerisch möglich ist, werden wir alles geben!“ Steffen Kubald schloss die Versammlung dann 1.51 Uhr! Das sind über sechs Stunden ... ein einsamer Rekord.

(Quelle: LOK-Homepage vom  05.05.2007)