+++ Super-FCL schlägt in buchstäblich letzter Sekunde zu: René Heusel macht per Kopf das wichtige Sieg-Tor in der 92. Minute gegen müde gekämpfte Bad Lausicker! +++ Über 1500 LOK-Fans bejubeln ihr Dream-Team vor Ort und feiern minutenlang auf dem Rasen den nicht mehr für möglich gehaltenen Triumph! +++

 

Samstag, 16.12.2006  FC Bad Lausick 1990 – 1. FC Lok Leipzig  0:1 (0:0)

 

War das ein Finish zum Ende der Hinrunde! Dieses Tor von René Heusel wird in die Bezirksliga-Geschichte eingehen, diese beiden Punkte gegen ultraheimstarke Bad Lausicker sind Gold wert im Aufstiegsrennen, dieser Sieg ist ein Signal an den Tabellenführer ESV Delitzsch – LOK ist bereit für den Kampf um die Spitze!

Dabei begann der Fußballtag recht gediegen. Beim Treffen in Probstheida wandelten rotgewandete Nikoläuse durch das Gelände, und wenig später ging für ca. 30 Automobile die Post - oder besser gesagt - der Konvoi ab Richtung Bad Lausick. Eifrige Videofilmer unter den Mitfahrern legten dabei außerplanmäßige Zwischenstopps ein, um nach erfolgter Aufnahme in halsbrecherischer Weise wieder in die Lokisten-Autoschlange einzuscheren –fast ohne Beachtung des Gegenverkehrs. Nun, das Ganze ging gerade noch mal gut. Nach dem man an einem Kulturhaus einparken wollte, kam der Betreiber und pochte auf sein Hausrecht. So zog man weiter, wie sich herausstellte, näher an das Stadion heran. Ein Riesenparkplatz an einem Penny-Supermarkt konnte alle Fanautos „schlucken“. Den anschließenden Fußweg nahm man mit voller Breitseite, denn die Loco-Fahne führte den Tross an. Und da es durch bewohntes Plattenbauwohngebiet ging, fanden wir dort auch dankbares Publikum. Unter lautem Gejohle wurde am Stadion am alten Freibad einmarschiert, die Einheimischen rückten näher zusammen…

Das Spielfeld wird hier nur von einfachem Geländer umrahmt, allerdings ist der für die Zuschauer nutzbare Stehplatz durch massive Holzzäune einerseits und doppelhügelige Grasbuckel andererseits recht begrenzt. So stand alles dicht an dicht und sorgte so für eine optimale Fußballatmosphäre. Die feuchten Tage zuvor hatten den Platz schwergängig gemacht, das bekamen die Kicker beider Teams bald zu spüren. Der Einsatz stimmte, LOK hatte die ersten 20 Minuten mehr vom Spiel und gute Gelegenheiten zur Führung. Danach wurde es aber ziemlich ausgeglichen, sahen auch die Bad Lausicker Land. Unterstützt wurden sie dabei von einer kleinen Girlgroup an der Seitenlinie. Die kreischten ständig wie auf einem Tokio-Hotel-Konzert. Unsere Ultra-Gruppierung hatte sich gegenüber in Mitte der Geraden platziert, machte ordentlich akustische Power. Ein paar „erlebnisorientierte“ Leipziger standen dagegen unmittelbar an der Eckfahne hinterm LOK-Tor, wurden da aber von Polizei, Ordnungsdienst und auch persönlich von unserem Vereinschef „betreut“. Später, in der zweiten Spielhälfte, gab es mal eine kurze „Begegnung“ mit den Fans von Bad Lausick, in der Nähe der Trainerbänke. Das wurde vom Ordnungsdienst aber schnell aufgelöst.

Keine Tore bis zur Pause, es folgte die Pausenversorgung. Von der „Bratwurstfront“ hörte man hier nicht so tolles, kaum durchgebraten die Dinger, lau. So sah man sich gezwungen, mal etwas weiter herumzustreunen und tatsächlich gab’s am FC-Vereinshaus schmackhafte Bockwurst. Zwar auch nur mit Toastbrotscheibe, aber immerhin heiß und knackig.

In der zweiten Halbzeit legten die Jungs von Trainer Rainer Lisiewicz nochmal richtig los. Trotz des immer morastiger werdenden Geländes zog man ein Powerspiel vom Feinsten auf. Die Bad Lausicker sahen sich genötigt, entweder die Bälle einfach nur wegzuschlagen oder per Foul die Situation in ihrem Sinne zu „klären“. Verlieren wollten die auf keinen Fall, da sah man mal wieder, wie motiviert unsere Gegner in der Bezirksliga sind. Immer 120 Prozent gegen uns, das schlaucht ganz schön. Aber aufgeben galt nicht, je kürzer die noch verbleibende Spielzeit wurde, desto intensiver suchte das FCL-Dream-Team den Torerfolg. Und als 90 Minuten nicht ausreichten, wurde eben die eine Minute Nachspielzeit genutzt! Sven Dobiasch setzte sich auf der linken Seite super durch, flankte optimal auf den langen Pfosten und dort stand, sprang und köpfte René Heusel den Ball ins Netz – Riesenjubel brandete auf. Viele stürmten spontan auf den Rasen, einige stürzten sich auf das Spielerknäuel und feierten das nicht mehr für möglich gehaltene Siegtor! Die Polizei sah dabei wohlwollend zu, diesmal wissend, dass hier „nur“ ein Traumtor gefeiert wird. Wenige Sekunden später pfiff der aufmerksam agierende Referee das Spiel ab – jetzt durften alle gemeinsam ausgelassen mit den Kickern den gelungenen Jahresabschluss feiern.

 

Unser Fanclub traf sich am Abend außerdem zur obligatorischen Weihnachtsfeier. In einem mexikanischen Restaurant konnten wir dabei als Ehrengäste LOK-Coach Rainer Lisiewicz und den derzeit am Sprunggelenk verletzten Kevin Rienaß begrüßen. Der heutige Sieg in letzter Minute war dabei natürlich das Top-Thema, denn der Aufstieg ist schließlich unser wichtigstes Saisonziel, wie unser Trainer nochmal treffend anmerkte. Und Kevin hofft für 2007 auf ein Neues im Kader der 1. Mannschaft, wenn er die komplette Vorbereitung im Januar mitmachen kann. Als Präsent konnte anschließend unseren beiden Gästen sowie jedem Mitglied der neue Wimpel unseres Fanclubs überreicht werden, inklusive einem Minitruck mit Bildern des FCL-Dream-Teams 2006/07. Für Rainers Wimpel durfte jeder dann gleich ein Autogramm geben. Dazu wurde die neueste Nummer 78 unseres Fanzines „Der Leipziger Fan-Report“, mit diesmal 40 Seiten, gereicht. Zu später Stunde ging es mit dem Feiern bei Alex daheim im kleinen Kreis weiter, dabei durfte noch einmal das Tor des Tages per Video bestaunt werden – Sven sei Dank für diese spitzenmäßige „Live-Übertragung“!

Reini

 

Sportplatz am alten Freibad Bad Lausick:  1.850 Zuschauer

Schiedsrichter: Hagen Niemann (Leipzig)

0:1 Heusel (90.+2)

 

Fotos zum Spiel