+++ Auch der ATSV Frisch Auf Wurzen kann die Lok nicht stoppen: Verdientes 2:0 des FCL vor knapp 3000 Zuschauern im Albert-Kuntz-Stadion - nun mit 7 Punkten Vorsprung Spitzenreiter! +++ Dramatik nicht nur auf dem Rasen, sondern auch am Rande - unschöne Rangeleien zwischen übermotivierten Cops und aufgebrachten LOK-Fans! +++

 

Samstag, 26.11.05  ATSV Frisch Auf Wurzen – 1. FC Lok Leipzig  0:2 (0:1)

 

Spitzenspiel Zweiter gegen Erster, da möchte man als Fan doch auf jeden Fall live dabei sein. Nun, bei mir klappte dies persönlich leider nicht, zumindest was die unmittelbare Anwesenheit vor Ort anging. Dennoch musste ich ab 14 Uhr nicht ganz auf das Live-Erlebnis LOK-Spiel verzichten, denn über Internet und PC wurde man höchst optimal informiert – per LOK-RUF. Und dank des Primacom-Kabelsignals war diesmal Reporter Marko Hofmann die gesamten 90 Minuten des Spiels aus dem Wurzner Albert-Kuntz-Sportpark in Super-Qualität zu empfangen. Riesenjubel über das schnelle Führungstor von Frank Wimberger per Freistoß-Knaller in der 12. min, vom Studio in Mannheim außerdem untermalt vom Triumphmarsch aus Aida und den legendären WM-Torrufen. Dass man auf dem richtigen Kanal war, bewiesen die „Hurra, hurra, die Leipziger sind da!“, „Auswärtssieg!“ und „Schalala, Fußballclub Lok Leipzig!“ –Rufe. Aber erst zur „richtigen“ Bundesligazeit ab 15:30 („…können wir ja frühestens in 6 Jahren erreichen“, so Marko) wurde es dramatisch: Nach Wurf eines Feuerwerkskörpers gab’s leichte Tumulte und Rangeleien mit der Polizei, weitere Bengalos, umstrittene Strafraumszenen, fehlender Durchblick bei den Heimordnern, Riesenchancen für beide Teams – und dann das 2:0, wie anders als René Heusel war der Torschütze, der Jubel war wohl gigantisch (7. Liga, nie mehr!“). Knappe 3000 Zuschauer beaufsichtigt von zwei älteren Ordnern plus 5  Security-Leuten. Die Polizei hielt sich auffallend zurück. Ein kampfbetontes Spiel ging mit einem Sieg zu Ende, der für LOK jederzeit verdient war, wenn gleich auch die Gastgeber ihre Chancen hatten. Soweit zur Live-Radioübertragung aus Wurzen…

Reini

 

P.S.:

Von einem Augenzeugen der Randerscheinungen erhielten wir noch folgendes Statement:

Ein einzelner Feuerwerkskörper soll wohl für die ca. 50 Mann starke Polizeitruppe, welche sich am Eingang des Stadions aufhielt, der Auslöser gewesen sein, sich gewaltsam auf eine zahlenmäßig etwa gleichstarke Gruppe „Übeltäter“ zu stürzen. Daraufhin flogen Gegenstände durch die Gegend, darunter auch Mülltonnen, Fahrräder und Pflastersteine. Ein Cop schlug so wild mit seinem Schlagstock um sich, dass er einen Fan mit voller Wucht am Kopf traf. Die in „voller Kriegsmontur“ erschienenen Cops zogen sich nun – teils auch unter Zuhilfenahme von Pfefferspray – von den wütenden Fanmassen weg lieber aus dem Stadion zurück, schlossen dabei vorübergehend sogar das große Haupttor. Dafür waren im Stadion dann nur noch ein halbes Dutzend Ordner für die Sicherheit anwesend. Der Stadionsprecher musste etliche Male dazu auffordern, „das Abbrennen von Feuerwerkskörpern zu unterlassen“, sonst hätte der Schiedsrichter das Spiel mit Sicherheit abgebrochen. Der sogenannte Platzsturm nach dem 2:0 wenige Minuten später war nichts weiter als überschäumender Jubel der LOK-Fans über die Spielentscheidung, danach ging es ohne Probleme für die letzten Minuten weiter. Nach dem Spiel befanden sich bei „wilden Jagdszenen“ zwischen Polizei und vereinzelten Fans besonders die dort parkenden Autos in Gefahr, weiteres entzog sich wegen des schnellen Wegfahrens mit seinem Auto dem Berichterstatter.

 

Albert-Kuntz-Stadion Wurzen:  ca. 2.800 Zuschauer

0:1 Frank Wimberger (13.), 0:2 René Heusel (85.)

 

Fotos zum Spiel