+++ Gegen Hartenfels Torgau gelang ein überzeugend erspielter 3:1-Sieg! +++ Trotz merkwürdiger Schiri-Entscheidungen in der 2. Halbzeit verlor man nicht die Linie und gewann auch nach 3:0-Führung am Ende die 3 Punkte. +++

 

Freitag, 28.04.2006  1. FC Lok Leipzig – SC Hartenfels Torgau  3:1 (2:0)

 

Obwohl die kommenden Highlights wie das „United Fans of Manchester“ -Match oder das Pokalfinale schon so langsam ihre Schatten voraus werfen, ging es am heutigen Freitagabend gegen Torgau wieder nur um Punkte für den Aufstieg. Der dürfte alsbald auch rechnerisch in „trockenen Tüchern“ sein. Der heutige Kontrahent war dagegen schon etwas besonderes, verhalf uns doch der Platz seines Vorgängers erst in diese Bezirksklasse-Staffel. Außerdem war da doch noch was, im Hinspiel in Torgau, als die dortigen Gastgeber ein 0:3 noch grandios aufholten und unsere Loksche kurz vor Schluss am Rande der ersten Pflichtspielniederlage hatten. Man war also gewarnt…

Kurz vor Spielbeginn traf man im Bruno ein, erwarb Karten und Programme (der Kauf des Billetts für den 12.5. musste entfallen, zu lange Schlange vor dem Schalter) und Tatort 51 und gelangte gerade so zur ersten Spielminute zum Dammsitz. Dort tauschte man diverse Fehl-Programme und Fan-Reports wie abgemacht, der Rex erfreute sich dabei am Bild der Fahne seines Sprösslings beim großen Hallenturnier in Riesa zu Jahresbeginn. Nach dem es dem „Umfeld“ von Samson endlich gelungen war, ihn zum Absingen seiner berühmten „Lok-Fans, seid ihr alle da!“ -Hymne zu animieren, kam endlich mehr Bewegung ins weite Rund. Die Gäste stemmten sich unserer wuchtigen Angriffskraft mit allen ihren technisch durchaus guten Möglichkeiten entgegen. Das sah richtig gut aus, vor allem es ergaben sich beidseitig exzellente Gelegenheiten. Und als jeder an ein torloses Remis zur Pause dachte, passierte es. Einen simplen Fernschuss ließ der Torgauer Torwart simpel nach vorn abprallen, André Irrgang war zur Stelle und schob ein – 1:0. Die beiden hübschen Cheerleader-Mädels mit den Glitzerwedeln hatten das den Fans gerade zusammen mit „Mikro-Mirko“ verkündet, da fiel das 2:0. Der für Maik Hänisch vor sechs Minuten gekommene „7er“ Sven Dobiasch schießt satt aus 16 Metern ins Eck. Der Spielverlauf war auf den Kopf gestellt, aber das kennt man ja beim Fußball…

Pausenzeit, Zeit zum Bratwursttest, für 1,50 € durfte man nach Erwerb in eine würzige Thüringer beißen, zusammen mit der frischen Semmel ergibt dies eine glatte Note 1. „Attention, please!“ – diese Aufforderung erschien dem Leser des neuen „Tatort Stadion“ beim Blättern in der „51“. Es geht dabei natürlich um das absolute Superspiel gegen die „Fanauswahl“ aus Manchester am 12. Mai hier im Bruno. Parallelen zu unserem 1. FC Lokomotive sind unübersehbar und führen also zu einem ersten direkten Aufeinandertreffen der beiden „fanatischen“ Kultvereine. Auf der Internetseite des FC United of Manchester finden sich unzählige Links zu Flug- und Bahnreisen nach Leipzig sowie zu Hotels, Kultur, Stadtplan und sogar den LVB. Und wenn man bedenkt, dass wir bei den Vereinslinks in Deutschland dort neben Schalke und dem HSV die einzigen sind, ist das schon erstaunlich, mindestens. Übrigens, das Tatort-Titelbild erinnerte an die Begegnung der Alliierten auf der Torgauer Brücke anno 1945. Bruderkuss zwischen einem GI und einem Sowjetsoldaten, da hatte Vorwort-Schreiber Max sich so seine eigenen Gedankenspielchen machen können…

Die Teams erschienen gut erholt vom Pausengetränk oder -gespräch. Es wurde Tempo aufgenommen, die Loksche setzte Torgau unter Druck. Und schon nach sechs Minuten verwandelte wieder André Irrgang eine Heusel-Ablage trocken zum 3:0. Man sah sich betreten an auf der Tribüne, geht denn das schon wieder los? Erinnerungen an das Hinspiel kreisten bei uns in der Runde. Und so kurios das klingt, die Gäste witterten tatsächlich wieder ihre Chance. Noch dazu, als nach einem an sich harmlosen Schubser an der Torauslinie unser rechter Außenläufer Thomas Spiotta vom Zwenkauer Schiri des Feldes verwiesen wurde. Unverständnis und gellende Pfiffe des Leipziger Publikums. Dann die Krönung, ein Kampf um den Ball im Lok-Strafraum wurde als Foul gesehen und auf Strafstoß entschieden. Der Gefoulte verwandelte selbst – nur noch 3:1. Nun war richtig Feuer auf dem Platz und unterm Dach. Die Herren in schwarz verloren völlig ihre Linie, alle drei. Einer blinder als der andere, so der laxe Kommentar eines Zuschauers. Rainer Lisiewicz geriet zum Rumpelstilzchen, als er sich mehrfach gestenreich über die unsinnigen Entscheidungen beschwerte. Nur gut, das unser Lok-Chef am Rande die Seelen beruhigte, auch die der Torgauer Fusions-Freunde. Am Ende siegte die Moral der Blaugelben, zurecht ließen sich unsere Kicker nun von den Fans für eine tolle Leistung feiern.

In der Tram – heute wurde erstmals seit langem eine Sonder-„E“-Linie ab Probstheida eingesetzt – schwenkten die Fans Schals und sogar die große Lok-Fahne aus dem Fenster: Leipzig kommt – LOK auch.

Reini

 

Bruno-Plache-Stadion Leipzig:  1.622 Zuschauer

Schiedsrichter   Uwe Rustler (Zwenkau)

1:0 Irrgang (42.), 2:0 Dobiasch (45.), 3:0 Irrgang (51.), 3:1 Heinrich (73./Foulelfmeter)

Rot:   Spiotta (59./Lok)

 

Fotos zum Spiel