+++ In einem rasanten Pokalmatch gewinnt die Loksche hochverdient 2:1 gegen Parallel-Bezirksklassist LVB! +++ Knapp 2.500 Fans sahen das dritte Comeback von Bernd Hobsch im blaugelben Trikot, er wurde mit standing ovations nach 70 einsatzstarken Minuten vom dankbaren Publikum verabschiedet! +++

 

Bezirkspokal-Viertelfinale

Mittwoch, 16.11.2005  1. FC Lok Leipzig – SG Leipziger Verkehrs-Betriebe  2:1 (1:0)

 

Trotz des trüben regnerischen Wetters fanden an diesem rein sächsischen arbeitsfreien Buß- und Bettag knapp 2.500 Fans den Weg ins Bruno-Plache-Stadion – denn es war Pokal-Time!

Schon ab 12 Uhr kämpfte unsere "Zwote" gegen den eigentlich übermächtigen Stadtliga-Spitzenreiter Großlehna um ein Weiterkommen im Stadtpokal. Leider reichte es, auch wegen der zur Zeit gewaltigen Verletzungsmisere im Verein, am Ende nur zu einer knappen 1:2- Niederlage, aber wie die Jungs bis zum Schluß fighteten und durch Mirko Stiller 6 Minuten vor Schluß das Anschlusstor erzielten – das nötigt großen Respekt ab! Man selbst konnte diesem Match leider noch nicht beiwohnen, weil einen eine aufkommende Erkältung doch Prioritäten setzen lassen musste. Nun, auch das um 15 Uhr beginnende „Hauptspiel“ sollte es in sich haben, denn trotz prominenter Verstärkung war der heutige Gegner unserer Ersten nicht „von Pappe“ – die SG LVB, in der Parallelstaffel 1 der Bezirksklasse am Wochenende gerade entthronter Spitzenreiter. Durch die Personalnot in Probstheidas LOK-Herrenteams ließ es sich aber unser ehemaliger Bundesliga-Torjäger Bernd Hobsch erneut nicht nehmen, wieder selbst die Töppen zu schnüren – nun bereits zum dritten Mal! Und sorgte so auch für medialen Wirbel im Bruno, denn sogar ein fernöstliches TV-Team sammelte heute fleißig attraktive Filmschnipsel für eine Reportage über den neuen 1. FC Lok! Und das Team unten zeigte sofort die Richtung auf  dem Platz an, stürmte aus allen Mannschaftsteilen und ließ dem Gegner kaum Zeit zum Luftholen. Immer wieder kamen hohe Bälle auf den vorn lauernden Hobscher, der aber diesmal echt das Pech gepachtet zu haben schien. Entweder ging das Leder knapp vorbei oder der überragende LVB-Keeper Thomas Wedemann parierte mit Klasse-Flugeinlagen. Als man sich schon mit einem 0:0 zur Pause abgefunden hatte, fiel doch noch das Führungstor: Ein Gerangel im Strafraum der Gäste ergibt einen Abpraller, den unsere Nummer 15 Patrick Lesser zum Schuß kommen lässt – ein Treffer genau zur rechten Zeit!

Im Tatort 43 konnte man seit langem mal wieder was von „B.-Jan“ lesen. Zu glorreichen VfB-Zeiten Anfang der Neunziger war er der große Fanszene-Guru im Leipziger Fan-Projekt.  Aus diesen Erlebnissen heraus kommt auch sein Beitrag heute, nämlich einem Rückblick auf den Pokalwettbewerb in der DDR und zur Wendezeit. Zugegeben in etwas „zotiger Art“, aber das ist man aus alten Fan-Report-Zeiten schon fast gewohnt. Ausführlich in klarem Wort und super Bildern geht es in der heutigen Nummer außerdem um das wie immer heiße Derby FCS-HFC, was jüngst im Z-Stadion stattfand. Eigentlich überflüssig zu erwähnen, dass sich die Macher auch zu unserem heutigen Pokalgegner ein würdiges Titelcover ausgedacht haben: Ein Foto einer Batterie von  „Tatra“-Straßenbahnen vor dem alten Bahnhof Angerbrücke - fast schon legendär!

In der zweiten Spielhälfte kontrollierte LOK klar das Spiel, vergab aber wieder viele Chancen zum beruhigenden 2:0. So blieb es weiter spannend, denn die Gäste versuchten sich immer wieder mal an Kontern. Ohne aber wirklich was zu reißen, obgleich unsere Nummer 20 Christoph Milkau doch ein paar Mal seine Klasse zeigen musste bei Alleingängen der blaugelb gestreiften LVBler. Der große Beifall mit Standing ovations kam dann auf, als der Hobscher den Rasen verließ, völlig ausgepumpt dankte er den Fans für ihre heutige Geduld. Und sein Wechselspieler Ronny „Sturmglatze“ Richter fügte sich optimal in die Elf ein, zumindest durfte er nur wenig später das 2:0 mitfeiern, erzielt vom aktuellen Top-Torjäger René Heusel. Er lupfte dem tapferen LVB-Keeper den Ball vom linken Torraumeck gefühlvoll ins Netz – ein grandioses Tor! Nun ließen die Gäste voll die Köpfe hängen, das Ding war gelaufen. Fast, denn nach einer Ecke von links köpfte die auffällige Nummer 7 Ronny Litke das Anschlusstor, was die Spannung nochmal kurz aufflammen ließ. Dann aber war Schluß, das Halbfinale erreicht – wie immer feierten Spieler und Fans zusammen den Sieg. Im strömenden Regen ging es nach Hause, wegen der Umleitungen am Hauptbahnhof zog ich es vor, den Bus 79 Richtung Paunsdorf zu nehmen, von dort fuhr die planmäßige Tram 8 weiter nach Grünau, allerdings ohne jeglichen Zeitgewinn…

Reini

 

Bruno-Plache-Stadion Leipzig:  2.441 Zuschauer

1:0 Lesser (44.), 2:0 Heusel (74.), 2:1 Litke (88.)

 

Fotos zum Spiel