Finale um den Wernesgrüner Bezirkspokal von Leipzig
Samstag, 03.06.2006 1. FC Lok Leipzig – Bornaer SV 91 3:1 (2:0)
Zum Abschluss der Saison nochmal so ein richtiges Kracherspiel, der Pokal sollte heute die Krönung sein. Bereits am Freitag kam ich per Zug aus Franken in Leipzig an. Schließlich wollte man den Endspieltag richtig genießen. Über Pfingsten war in der City viel Trubel, es war Stadtfest und einiges an Büdchen und Bühnen aufgebaut. Man hatte viel Zeit, denn das Spiel in Probstheida begann erst 18 Uhr. Leichter Nieselregen hielt uns und stolze 6.700 Leute nicht davon ab, ins Bruno-Plache-Stadion zu kommen. Leider bekam man dank des Andrangs schon knapp nach 17 Uhr kein Tatort-Heft mehr, alles schon ausverkauft. Aber Programme für Reini konnten noch besorgt werden. Mit Bruder Alex und zwei seiner Bekannten platzierte ich mich auf der Gegengeraden, denn die Karten für Tribüne und Dammsitz waren seit Tagen ausverkauft. Man war gespannt auf den Gegner, schließlich wurden sie von keinem Geringeren als einem ehemaligen DDR-Oberliga-Torschützenkönig trainiert - Klaus Havenstein. In feinen Klamotten stand er an der Trainerbank der Bornaer. Und sie hatten anfangs etliche Aktionen vor dem LOK-Tor, meist durch Eckbälle. Aber es sprang nichts zählbares heraus, sodass es schien, als gehe es 0:0 in die Halbzeit. Aber zwei LOK-Spieler hatten was dagegen, denn René Heusel und André Irrgang erzielten innerhalb von zwei Minuten zwei Tore, kurz vor der Pause.
Als nach etwa 10 Minuten in der 2. Halbzeit Kai Metzner das 3:0, der Bornaer Torwart ließ den Fernschuss einfach durch die Hände rutschen, das Leder war naß, sollte zu seiner Entschuldigung angefügt werden. Alles klar für eine Riesenstimmung, alles feierte in blau und gelb. Die Fahnen dazu gab es vorher. Selbst ein Elfmeter für die Gäste konnten diese nicht für ein Tor nutzen, der Ball ging wohl ans Außennetz, unser Torhüter Enrico Gehrke sah's von der anderen Torecke aus. Als alle LOK-Spieler sicher in Gedanken schon bei der Jubelfeier waren, gelang den Bornaern wenige Minuten vor Schluss der Ehrentreffer. Dann war's "Aus, aus, aus!" - alles stürmte durch die jetzt offenen Fluchttore auf das Spielfeld. Man machte noch ein paar witzige Fotos und kämpfte sich durch die Massen zurück zum Auto. Später wurde bei Alex zu Hause noch gut weitergefeiert. Aufstieg und Pokalsieg, erneut eine überragende Saison für LOK. Wieder das Double, und auch wenn solche Vergleiche hinken, ein gewisser FC Bayern hat dies in der Ersten Liga gerade vorgemacht - und dort wollen wir ja irgendwann auch mal wieder hin, oder?
Lutz
Bruno-Plache-Stadion Leipzig: 6.726 Zuschauer
1:0 Heusel (39.), 2:0 Irrgang (41.), 3:0 Metzner (56.), 3:1 Nickel (82.)
Gelb-Rot: M. Hänisch (Lok/ 62.)
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06.06.2006 -
1. FC Lok macht Double perfekt
Riesenjubel im Bruno-Plache-Stadion: Vor der Bezirkspokal-Rekordkulisse
von 6726 Zuschauern ge- wann der 1. FC Lok am Sonnabend gegen den Bornaer SV mit
3:1. Damit machten die Leipziger das Double von Bezirksliga-Aufstieg und
Pokal-Erfolg perfekt. „Unser taktisches Konzept ist aufgegangen“, freute sich
Lok-Trainer Rainer Lisiewicz, der mit Anton Köllner und Felix Diener zwei
Youngster ins Cupgetümmel warf und damit gut fuhr. Beide lieferten
verheißungsvolle Leistungen. Spielentscheidend agierten jedoch zwei andere: René
Heusel war an zwei Treffern maßgeblich beteiligt, Bornas Torwart Ronny Lachky
ebenso, er freilich als tragische Figur. „Der wird heute keine gute Nacht haben“
mutmaßte Internet-Reporter Marko Hoffmann, der den Lok-Triumph 90 Minuten
nonstop mitfiebernd kommentierte. Die erste halbe Stunde gehörte dem
Bezirksliga-Zweiten aus Borna. „Erst dann haben wir mehr Zweikämpfe gewonnen“,
analysierte Lisiewicz. Sein Team hatte Glück, dass der Ball in der vierten
Minute nach einem der vielen Bornaer Eckbälle nur am Pfosten landete. Ein, zwei
weitere brenzlige Situationen überstand die Lok-Elf unbeschadet, ehe sie noch
vor der Pause zweimal eiskalt zuschlug. Beim 1:0 stand Heusel nach einem
Metzner-Schuss am langen Pfosten genau dort, wo ihn seine Torjägernase
hinführte. Kurz darauf flankte er gefühlvoll auf den heran eilenden Ex-Bornaer
André Irrgang, der einköpfen konnte, weil Lachky beim Abwehrversuch eine
Bleiweste unterm Trikot zu haben schien – 2:0 zur Pause. Die Entscheidung fiel
eigentlich schon zehn Minuten nach dem Seitenwechsel. Kai Metzner zog aus gut 20
Metern ab und Lachky ließ den auf nassem Rasen tückisch anrückenden, doch
keineswegs unhaltbaren Ball durch die Hände gleiten. Borna gab dennoch nicht auf
und durfte Hoffnung schöpfen, als sich der stark, aber wieder etwas überdreht
spielende Maik Hänisch wegen eines Fouls an der Mittellinie Gelb-Rot
einhandelte. Die Gäste wurden nun feldüberlegen und erspielten einige
Torchancen, so auch einen Lattenkopfball. Allerdings entsprang die größte Chance
einem unberechtigten Elfmeter, denn der prächtig haltende Enrico Gehrke hatte
bei besagter Aktion zuerst klar den Ball gespielt. Die einzige gravierende
Fehlentscheidung des sonst gut leitenden Referees Peter Pflock wirkte sich aber
nicht aus, weil Michael Rudolph dessen Geschenk ausschlug und das Tor verfehlte.
Dennoch kamen die Bornaer durch einen Kopfball von Marko Nickel zum verdienten
Ehrentreffer – zu spät, um eine wirkliche Aufholjagd zu starten. Die Leipziger
brachten das 3:1 über die Zeit. Bornas Coach Klaus Havenstein ärgerte sich: „Wir
hätten in der Anfangsphase ein Tor machen müssen. Nach der Pause haben wir noch
einmal Druck aufgebaut, aber Lok hat gut und clever gespielt.“
(Quelle "Leipziger Volkszeitung" von Frank Müller)
06.06.2006 -
Aufstieg & Pokalsieg - Lok unter Volldampf
Sektfontänen spritzten. Dann eroberten die Fans ihre Helden im
Plache-Stadion. Blau-Gelbe Glückseligkeit! Der 1. FC Lok hat den Bezirkspokal.
Putzte den Bornaer SV vor 6726 Fans 3:1. Heusel (40.), Irrgang (42.) und Metzner
(55.) trafen. Nach der Ampelkarte gegen Maik Hänisch (62.) gelang Nickel nur
noch das Ehrentor (83.). Trainer Rainer Lisiewicz (56): „Ich bin überwältigt.
Das war die Krönung einer tollen Saison." Noch vor der offiziellen
Pokal-Übergabe auf der Haupttribüne wurden die Tore in den Innenraum geöffnet.
Die Fans fluteten das Stadion. Wollten ihre Helden herzen, küssen, mit ihnen
feiern. Pech nur für Thomas Wetzig, der im Gewühl einen Ellbogen auf die Nase
bekam. Vor Schmerzen bitterlich weinte. „Berlin, Berlin, wir fahren nach
Berlin." Mannschaft und Fans träumten gemeinsam. Denn nun ist auch die Quali für
den Landespokal erreicht. Ein Pflicht Derby gegen den FC Sachsen möglich.
Torwart Enrico Gehrke: „Ein Traum, was hier abgeht." Wenig später hocken die
geschafften Helden splitternackt im Entspannungsbecken. Noch mehr Sekt (Marke
Söhnlein Brillant) fließt, massenhaft Bier sowieso. Siegerzigarren werden
gepafft. Torjäger Rene Heusel: „Einfach Weltklasse." Die nackten Tatsachen: In
zwei Jahren stieg der 1. FC Lok (auch dank der Fusion mit Torgau) von Liga elf
in Liga sechs auf. Holte den Stadtpokal - und nun noch den Pott im Bezirk. Fit
sind auch die Macher um den 1. Vorsitzen den Steffen Kubald (44). Weil der
Leipziger Fußball-Verband alle Final-Einnahmen kassieren und die Vereine mit je
500 Euro abspeisen wollte, kaufte Lok dem Verband diese Regelung für 20000 Euro
ab. Angesichts des Ansturms im Plache-Stadion blieb trotzdem noch ein Gewinn von
rund 13000 Euro...
(Quelle "BILD Zeitung" von André Schmidt)