+++ Harter Kampf gegen den Tabellenletzten Motor Gohlis-Nord, dennoch 4:2-Sieg nach 1:2-Rückstand im Stadion des Friedens! +++ Letztes Saison-Auswärtsspiel um Punkte am Mittwoch vor Himmelfahrt, Anstoß 19 Uhr in Löbnitz! +++

 

Sonntag, 21.05.2006  SG Motor Gohlis-Nord – 1. FC Lok Leipzig  2:4 (2:3)

 

Ja, man merkte es den FCL-Kickern beim Gastspiel in Gohlis an, dass es in der Meisterschaft um nichts mehr groß geht. Die Feierlichkeiten zum Bezirksligaaufstieg haben ihre Spuren hinterlassen, es fehlte an Spannkraft und Konzentration. Dennoch hat die Mannschaft genügend Klasse, um so ein aus dem Ruder laufendes Match doch noch in die richtigen Siegbahnen zu lenken, also den Nimbus der Ungeschlagenheit zu bewahren. Aber beginnen wir von vorn…

Das altehrwürdige Stadion des Friedens präsentierte sich in grob aufgeräumtem Zustand. Das riesige Areal – früher gab es hier mal zu Vorwärts-Zeiten 30.000 Zuschauer – war fast noch im Urzustand aus den Siebzigern. Der Verfasser kennt sich aus auf dem Gelände, drehte er doch zu Schulsportzeiten hier mühsam seine Runden, und gehörte das Zirkeltraining in der hinten angrenzenden Sporthalle nicht gerade zu meinen Lebenshöhepunkten… Nun, hier kündeten heute nur die Schalensitze und der Sanitärtrakt vom Aufbruch und der Neunutzung nach der Wende. Rotation und später MoGoNo trugen und tragen hier ihre Punktspiele aus. Gegen halb drei passierte man den Einlass, nachdem für 4 Euro eine Karte und für 50 Cent ein handkopiertes und –geheftetes Programmheft erworben wurde. Der Besucherstrom war überschaubar, das änderte sich auch zum Anpfiff nicht mehr. Die LOK-Fans - so etwa 500 - versammelten sich unter dem Sprecherturm auf der westlichen Geraden, die rund 20 Ordner des Gastgebers sowie die überall herumflatternden rotweißen Absperrbändchen hatten schon dafür gesorgt. Auf der gegenüberliegenden Wackerbad-Seite war das MoGoNo-Sympathisantenvolk zugegen, vereinzelt sogar mit Fanschals ausgerüstet.

Das Spiel begann recht zäh, LOK versuchte irgendwie krampfhaft, das Spiel zu machen. Jedenfalls fiel nach 10 Minuten programmgemäß das 1:0 für unser Team, Kai Metzner hatte abgezogen. Dann aber wenig später ein über links vorgetragener Konter der Gastgeber, der Spieler umkurvt noch unseren Abwehrmann Kevin, zieht dann trocken ab ins linke Eck – der überraschende Ausgleich! Und es sollte noch doller kommen, fast gleiche Situation zwei Minuten später an unserem Strafraum und Remde erzielte das 2:1 für die Gohliser. Die kriegten sich gar nicht wieder ein, ein Tänzchen der Spieler vor der Trainerbank und drüben jubilierte ihre Fanschar. Der feststehende Absteiger führte gegen den feststehenden Aufsteiger, Welten waren plötzlich verschoben im Fußball der Bezirksklasse Leipzig, Staffel 2. Nun, unser Team bewies sich als solches und drehte nun an der Temposchraube. Und es ging doch, wenn es auch dauerte bis fünf Minuten vor Halbzeit-Ultimo. Wetzig und Metzner realisierten - wiederum in nur zwei Minuten - die erneute Wende im Spiel, 3:2 für uns zur Pause.

Hier traf man auf die frisch erwählten Eltern Elke und René. Schönefeld tourte heute erstmals zu dritt mit Kinderwagen, denn seit letztem Donnerstag um 2:30 ist Klein-Richard mit im blaugelben Familienboot. Die sofortige Anmeldung des bei seiner Geburt 3.350 g schweren und 50 cm langen Wonneproppens als ordentliches LOK-Mitglied scheiterte nur am derzeitigen Einschreibungsstopp – Karenzzeit wegen der aktuellen Mitgliederversammlung am Freitag. Aber aufgeschoben …ist inzwischen vorgemerkt! Herzlichen Glückwunsch den beiden! Mit dem Web-Doktor aus Dresden Thomas R. konnte man schon zuvor News vom Nordostfußball erfahren, seine wm-2006-leipzig-Seiten werden wohl auch nach dem Großereignis in www.stadien-sachsen.de  gut aufgehoben bleiben.

Auf dem Platz schienen die Verhältnisse wieder tabellarisch korrekt zurechtgerückt, es dauerte allerdings bis zur 66. Minute, ehe Sven Böhms Gewuseltor vor dem guten MoGoNo-Schlußmann die Vorentscheidung in diesem Spiel brachte. Endgültig war die Angelegenheit nämlich noch keineswegs, denn die Gastgeber wollten nun mit Macht den Anschluss, hielten unsere Abwehr mehrfach mächtig auf Trab. Aber es blieb beim 4:2 für unsere Farben, vor offiziell 852 Zuschauern, wie über die Lautsprecher auf der Laufbahn bekannt geben wurde. Nachdem die drei Schiedsrichter durch das Eingangsportal in ihre Kabinen geschritten waren, durften auch die LOK-Fans das Stadiongelände verlassen, die Absperrung der Ordner wurde nach wenigen Sekunden (!) aufgehoben.

Reini

 

Stadion des Friedens Leipzig:  852 Zuschauer

0:1 Metzner (11.), 1:1 Roch (19.), 2:1 Remde (21.), 2:2 Wetzig (39.), 2:3 Metzner (41.), 2:4 Böhm (66.)

 

Fotos zum Spiel