+++ Punktspielstart im Bruno gelingt optimal - LOK siegt haushoch gegen den FSV Brandis 8:1! +++ Zur Sportschauzeit am Samstag erschienen immerhin 1891 Fans im Plache-Stadion, um ihre Loksche zu sehen! +++

 

Samstag, 26.08.2005  1. FC Lok Leipzig – FSV Brandis 1921  8:1 (4:1)

 

Zu ungewöhnlicher Zeit am Samstag „durfte“ man sich auf den Weg nach Probstheida machen. Die Bundesliga-Konferenz hatte da gerade Halbzeitpause, die Endstände erfuhr man so erst viel später. Weil die LVB schon die ganze Woche lang den Supergau probten und ihre Bahnen nicht am Hauptbahnhof vorbei fahren ließen, gestaltete sich die Fahrt zum Spielort recht abenteuerlich. Mit Linie 33 ging es von Grünau-Nord bis Lindenau (die Bahn fuhr dann

übrigens weiter nach Grünau-Süd – eine echte Stadtteilverbundlinie!), um von dort mit der 7 weiter über Wald-, West- und Leuschner- zum Augustusplatz zu kommen. Dort erreicht man die 31 aus Sommerfeld, die dann nach Meusdorf zum Bruno fährt. Wäre so gewesen, wenn nicht vorher die 32, auch aus Grünau/ Miltitz kommend, aufgetaucht wäre. Mit der konnte man nämlich bis zum Deutschen Platz ans alte Messegelände fahren, um dann per pedes bis zum provisorischen Haltepunkt der schon erwähnten 31 zu gelangen. Um Dreiviertelsechs war die Odyssee beendet und man lief am Plache-Stadion ein, nach eineinhalb Stunden…

Hier holte man sich die neuesten Printerzeugnisse schnell ab. Programm Nummer 3 (stand übrigens laut Forum schon vor dem Spiel bei Ebay zum Verkauf) mit Foto vom Siegjubel in Oschatz. Und das Tatort 36, die reguläre Heimspielausgabe (neben der „Buchnummer“ 35 zur Vorsaison). In dieser finden sich ein paar Testspielstorys inklusive Pokal und Oschatz. Sowie sehr bedrückende Eigenerlebnisberichte über die Polizeiherrlichkeit in Berlin, von der Fahrt zu BFC-Lok schreibt hier unser Sprecher Mirko von seinen Erfahrungen mit den „humanen“ Ermittlungsmethoden der „wm-hysterischen“ Cops, er war erst am folgenden Sonntag früh 9 Uhr wieder daheim. Ein linksorientierter Journalist, der sich vor dem Derby Union – BFC als Dolmetscher in dem Szenelokal „jeton“ befand, schildert die dramatischen Ereignisse des Massenüberfalls der „faschistischen soldateska“. So bezeichnet der Autor das sogenannte „Sondereinsatzkommando“ der Preußisch-Berlinischen Polizei, deren vermummte Mitglieder buchstäblich alle Lokalgäste zu Boden warfen und aufs übelste traktierten. Man muss das selber mal lesen, um das Ausmaß zu begreifen, wie der Fußballfan an sich zurzeit kriminalisiert wird. Passend dazu übrigens heute auch ein Schriftband der Fans in der Kurve „21.08.05 – ‚Jeton’ in Berlin! Wann sind WIR dran?“ Ein weiteres Rollenpaket hatten dagegen die anwesenden Cops schon in den Händen und einkassiert.

Fußball in der Bezirksklasse und heute das erste Heimspiel für die Loksche. Fast 2000 Fans waren gespannt, wie sich unser Team nach der Fast-Schlappe in Oschatz nun gegen die Brandiser beweisen wollte. Immerhin hatten die Gäste ein paar Fans dabei, vielleicht 60, 70 Leute, die man aber kaum akustisch wahrnahm. Eine abgerutschte Flanke von Sven Dobiasch landete sehr zu unserer Freude im langen Eck, das 1:0 nach einer Viertelstunde. Eigentlich konnte es so weitergehen, aber die Brandiser konterten uns aus und netzten überraschend zum Ausgleich ein, ihr Anhang vollführte Freudentänze. Allerdings dauerte es keine zwei Minuten, bis erneut LOK in Führung ging, Thomas Wetzig knackte die Abseitsfalle und schob ein. Das Spiel stand auf gutem Niveau, jeder spielte sich gute Gelegenheiten heraus, aber nur LOK machte noch vor der Pause was draus, nämlich Treffer 3 und 4.

Schnell reihte man sich in die Schlange der Abendbrotversorgung am Dammsitzgrill ein und genoss den lauen Sommerabend.

Die zweite Spielhälfte wurde dann noch besser. LOK zelebrierte das Spiel regelrecht, die teils junge Gästeelf geriet nun immer mehr in die Bredouille. Szenenapplaus für gelungene Angriffsszenen schwappte von Dammsitz und Gerade auf das Spielfeld. Am Ende standen wir fast wieder vor der Zweistelligkeit und einem grandiosen 8:1, selbst die elektronische Anzeigetafel hatte heute wieder Lust zum Leuchten. Kein Grund natürlich, auf die freundlich wippenden Damen der Zahlentafeln zu verzichten, die waren gut beschäftigt.

Nach dem Siegfeiern wurde die Locofahne eingepackt und per Tram 31-Kurzzug ging es zurück in die Citybaustelle Leipzig. Für erfrischende Unterhaltung sorgte der 4jährige Danny, der nicht nur aktuelles LOK-Liedgut zum Besten gab, sondern sich auch in der Berliner Dynamo-Szene ordentlich auskannte. Seine hellschrille Kinderstimme hatte den Wagen voller LOK-Fans voll im Griff…

Reini

 

Bruno-Plache-Stadion Leipzig:  1.891 Zuschauer

1:0 Dobiasch (14.), 1:1 Klas (21.), 2:1 Wetzig (23.), 3:1 Klopf (35.), 4:1 M. Hänisch (45.), 5:1 Lesser (57.), 6:1 Wimberger (69.), 7:1 Heusel (72.), 8:1 Würzberger (88.)

 

Fotos zum Spiel