+++ Eine enorme Steigerung in der zweiten Halbzeit brachte LOK nach dem 0:1 zur Pause noch den SIEG gegen Lipsia 93! +++ In der 95. Minute erzielte André Irrgang das 2:1, vor fast 900 Fans in Eutritzsch. +++ Nächsten Samstag mit dem Zug nach Delitzsch, Anstoß ist 15:00 bei der Zweiten des Eisenbahner Sportverein! +++

 

Ostermontag, 17.04.2006  SV Lipsia 93 Eutritzsch – 1. FC Lok Leipzig  1:2 (1:0)

 

Der Spielausfall im März brachte uns die heutige Nachholpartie beim SV Lipsia. Diverse Internetforum-Scharmützel vor und nach dem ersten Termin führten zunächst zum Absenken des heutigen Eintrittspreises von 5 auf 4 Euro. Außerdem gaben die doch recht derben Statements des Lipsia-Vereinschefs, dem die Nähe zu unserem grünweißen Dauerrivalen nachgesagt wird, manchem LOK-Fan so zu denken, als das er das Spiel an der Thaerstraße am liebsten zu boykottieren gedachte. Nun obsiegte, wie man später anhand der Besucherzahl erkennen konnte, die pure Lust am Fußball, zumal an diesem letzten Osterfeiertag man doch lieber ganz in Familie dieses Highlight der Bezirksklasse genießen wollte. Und wer bis zum Ende blieb, konnte den Siegtreffer der Loksche in der 95. min bejubeln – eben typisch LOK, Kampf um den Sieg bis zur letzten Sekunde!

Zusammen mit Jürgen, Alex und Lutz traf man sich bereits um 12 Uhr am Hauptbahnhof, um ja recht zeitig vor Ort zu sein, denn Karten im Vorverkauf wurden nicht angeboten. Mit der Straßenbahn zum Auswärtsspiel, einfach kultig. Die Linie 16, unsere Messeschnellbahn, fuhr uns direkt bis zum Sportplatz am Eutritzscher Markt. Weil vom Veranstalter für die LOK-Fans ein separater Eingang an der Nordostseite geplant war, stiegen wir eine Station später an der Mosenthinstraße aus. Ein großes „LOK“-Schild wies uns den richtigen Weg, in die Querbreite. Jürgen borgte sich das Schild mal kurz vom Lipsia-Ordner, zwecks Fototermins. Vorbei an der Elektro-Berufsschule ging es nun zum Gästeeingang, direkt an einem Gartenverein. Und weil die ja meist eine dazugehörige Lokalität haben, kehrte man kurzerhand dort ein. Bei gepflegtem Reudnitzer (oder Schöfferhofer oder Cola-Weizen, Hiesigerweise Diesel genannt) verging die Zeit. Die Tipps lagen heute zwischen 3:1, 2:0, 4:0 und 5:0 für unsere Mannschaft. Der Regen draußen konnte uns nichts anhaben, erst als die Wolken alle waren, führte unser Weg ins Stadion. Meine eher obligatorische Frage nach Programmheften wurde mit einem „Die sind schon lange alle“ beantwortet, schade, aber der Sammler findet immer noch ein Heft, später.

Durch den triefnassen Rasen am hüfthohen Geländer watete man ans Spielfeld, wo gerade – mit zehnminütiger Verspätung – die beiden Teams einliefen. Kurzes Heißmachen für die LOK-Kicker, und der Ball rollte. Währenddessen das Spiel in die Gänge kam und die Loksche sich zahlreiche Chancen erarbeitete, nutzte man den Freiraum des Geländes für verschiedene Smalltalks und Fotoeindrücke. Kurz vor der Pause entwischte der Eutritzscher Stürmer David Erfurt unserem Abwehrrecken Dirk Hänisch, schon war es passiert - das 0:1 aus unserer Sicht, völlig überraschend, völlig unverdient. Die Bratwurststärkung war bitter nötig, das Objekt der hungrigen Begierde erwies sich als gut bekömmlich, aber etwas pappig. die frische Semmel riss doch alles raus, Note 2. Auf ein weiteres Bier (0,4 l zu 1,50 € im Plastebecher) verzichtete man, die vorherigen vier Lokaltischrunden reichten für heute…

Elanvoll startete unser Team in die zweite Halbzeit, auf dem schwer zu belaufenen Rasen kämpften unsere Kicker nun bis zum - nicht nur im sprichwörtlichen Sinne – Umfallen. Die Leute ringsrum waren begeistert, ein toller Fight, von beiden Teams. Denn die Lipsianer stellten sich nicht hinten rein, sondern lauerten auf Konter, wollten heute unbedingt einen Erfolg gegen die prominente Gegnerschaft. Da bedurfte es erst eines wirklichen Donnerschusses von Markus Würzberger, um den hochmotivierten Lipsia-Keeper Kai-Uwe Kretschmar mit der Nummer 30 zu überwinden – das hochverdiente 1:1 in der 56. Minute. Nun ergaben sich die weiteren Toraktionen im Minutentakt, aber auch der Gastgeber wollte den Siegtreffer machen. Bis zur letzten Sekunde war das heute ein Kampf der Ehre für beide Teams, und wie schon beim letzten „Auswärtsmatch“ gegen Mügeln (im Bruno) brauchte es x Minuten nach den offiziellen 90, um den Punch zu setzen. Heute war es der Sieg, in Minute 95, erzielt von André Irrgang, aus einem Gewühl vor dem Eutritzscher Tor heraus direkt abgeschlossen. Die knapp 900 Fans, soweit es sich nicht um die wenigen (ca. 50) grünweißen Einheimischen handelte, lagen sich jubelnd in den Armen. Das Spiel war aus, wieder 3 Punkte eingefahren – nur mit unseren Tipps lagen wir alle heute ziemlich daneben…

Reini

 

Sportplatz an der Thaerstraße Leipzig:  870 Zuschauer

1:0 Erfurt (44.), 1:1 Würzberger (56.), 1:2 Irrgang (90.+4)

 

Fotos zum Spiel