Sonntag, 07.11.2004  VfB Zwenkau 02 III – 1. FC Lokomotive Leipzig  0:8 (0:4)

 

Bei richtig kühlen Temperaturen sollte unser heutiges Auswärtsspiel in Zwenkau stattfinden, einem schmucken Ort am südlichen Rand von Leipzig, in der unmittelbaren Nähe von „Costa Cospuda“, dem neu geschaffenen Tagebausee. Per Automobil ist Zwenkau deshalb nur vom Südosten her zu erreichen, über die B2. Ehe man aber in der Mittagszeit dort ankommen konnte, war allerlei „Vorgeplänkel“ im Gange. So nutzte man das volksnahe Angebot des Volksvereins FCL zu einem kleinen Frühschoppen auf dem Gelände des Brunos. Hier wurde neben Bratwürstchen und echtem Bier auch heißer Glühwein geboten, genau das Richtige bei diesem Novemberwetter, und auch erschwinglich zu 1,20 €. Selbst die Zweierbande vom Fanclub „Die Zwei“ ließ sich die heutige Tour nicht entgehen, obwohl einer von ihnen mit Gipsbein und Krücken daher kam. Der Bruch zum Gips stammt noch vom Zentralstadion-Highlight, als ihm beim Fahnenaufhängen ein unfreiwilliger Sprung in den Innenraum zum Verhängnis wurde. Um dreiviertel elf rollten dann die beiden bestellten – natürlich blaugelben - LVB-Gelenkbusse auf den Hartplatz, der Run auf die Sitzplätze konnte beginnen. Aber fast alle fanden guten Platz und unter großem Hallo rollten die Busse los. Durch Lößnig, Connewitz und Markkleeberg führte unsere Tour weiter auf der B2 nach Zwenkau. Immer begleitet von FCL-Gesängen, und gelegentlich laut hupend überholt von Autos mit untrüglichen blaugelben Fansymbolen. Nach zwanzig Minuten erreichten wir bereits die City von Zwenkau. Selbst die Fahrer hatten mehr, mindestens eine halbe Stunde, Fahrzeit einkalkuliert, Sonntagmittag ist eben alles anders. An der Ritterstraße hieß es auszusteigen, und zu Fuß ging es weiter zum Stadion, welches man nach etwa zehn Minuten erreichte.

Hier am Sportplatz am Eichholz herrschte schon allerhand Trubel, aber da man sein Billett schon zur Busfahrt gekauft hatte (3 € Eintritt plus 5 € für die Fahrt), durfte man gleich hinein. Die Gastgeber hatten sich optimal auf den großen Besuch eingestellt und allerhand fürs leibliche Wohl aufgebaut. Und aufgefahren, denn sogar eine Feldküche war vor Ort, mit Kartoffel- und Erbsensuppe (je 2 €) plus Bockwurst (dann 2,50 €) im Angebot. Außerdem fand der interessierte Lokist selbstverständlich das große Angebot an neuen Fanartikel  am Fanshop, der ja seit Anfang des Monats nun auch online gestartet ist. Was übrigens, wie man von Golfi erfuhr, mittlerweile auch für die meisten Inferno-Fanartikel gilt!

Das Loco-Banner wurde ans Innenraumgeländer geknüpft, da die wenige Fläche Maschendraht hinter dem Tor schon voll belegt war, kein Wunder bei den Fahnenmassen. Man schätzte auf gut über 1000 Besuchern, wie gut, erfuhr man erst später. Das Spiel begann Punkt 12 Uhr, leider auch der Wolkenbruch, so dass die Schirme ausgepackt werden mussten. Und auch das Team, das sich zuvor noch mit der Zwenkauer Elf gemeinsam fotografisch verewigt hatte, tat sich schwer. Nicht beim Fußballspielen, sondern vor allem beim Toreschießen. Das lag am superguten Zwenkauer Hüter Stefan Kolditz, der immer irgendwas dazwischen kriegte. Erst als ihn sein Stadion-Conferencier über alle Maßen lobte, griff er daneben, weil Ronny Richter aus wenigen Metern den Ball optimal traf, das längst fällige 1:0. Jetzt war der Bann gebrochen, hallte das vielstimmige „F-C-L!“ wechselseitig durch das schmucke Stadion. Lok legte gleich nach, Goalgetter Rene Heusel wurde als nächster Schütze eingetragen. Und kurz vor der Pause die endgültige Spielentscheidung, als ein Wimberger-Freistoß und wieder Heusel die weiteren Treffer brachten.

Pause, der Bratwursttest war ja bereits vor dem Spiel mit 2+ (Toastbrot führte zur leichten Abwertung…) absolviert worden, nun wurde die einfache Kartoffelsuppe der Jury zugeführt. Dafür gab es eine glatte 2, schmackhaftes Essen aus der Dose (Erasco lässt grüßen).

In der zweiten Halbzeit setzte sich die Kombinationsmaschinerie des FCL erfolgreich weiter in Szene, es folgte schnell das 5:0 durch Hänisch und ein Spitzler von Ronny Richter zum sechsten Treffer. Inzwischen hatte sich unser hauseigener Sprecherguru Mirko das Sprechgerät gekrallt und animierte die Lok-Massen auf unsere Weise. Zwei Chancen für die Einheimischen sind unbedingt erwähnenswert, aber der Bänscher im Lok-Tor parierte glänzend. Dann schlug unser Rekordschütze Rene Heusel noch zweimal zu, erst per Hinterkopf und schließlich mit tollem Schuss – 8:0 lautete das Endresultat.

Mit den LVB-Bussen ging es kurz nach 14 Uhr wieder Richtung Heimat Bruno, die wir in guter Stimmung 20 Minuten später erreichten, manch einer ließ den Tag drinnen am Glühweinstand ausklingen, mich zog es eher an die familiäre Kaffeetafel, schließlich war es ja erst früh am Nachmittag.

 

Fazit: Am Ende sprang wieder ein Kantersieg heraus, der auf jeden Fall hoch zu bewerten ist, denn man spielte heute immerhin gegen den Tabellendritten. Uns scheint hier niemand gewachsen zu sein, umso rascher sollten wir uns sportlich bald wieder in höheren Ligen bewegen, aber das wird schon noch…

Reini

 

Sportplatz Am Eichholz Zwenkau:  1.700 Zuschauer

0:1 R. Richter (23.), 0:2 Heusel (26.), 0:3 Wimberger (44.), 0:4 Heusel (45.), 0:5 Hänisch (46.), 0:6 R. Richter (57.), 0:7 Heusel (69.), 0:8 Heusel (73.)

 

Fotos zum Spiel