+++ Wintersport in Mockau: 11 Treffer erzielte der FCL in der Loipe gegen die Zweite der SV 1910! +++ Neuzugang Dirk Vogt erzielte zum Punktspieleinstieg gleich sensationelle SIEBEN auf einen Streich! +++ Trotz Bibberkälte kamen über 1000 LOK-Fans zum Auftakt, und sie erwärmten sich nicht nur am Glühwein...+++

 

Sonntag, 27.02.2005  SV Leipzig 1910 II gegen 1. FC Lokomotive Leipzig  0:11 (0:5)

 

Es wird wieder ernst für den FCL, das erste Punktspiel der 2. Halbserie stand an diesem letzten Februarsonntag auf dem Ansetzungskalender. Die Frage, ob dieses Spiel auch stattfinden kann, stellte sich mit Blick auf die Wetterkarte gar nicht, denn die Temperaturen sollten weit unter Null bleiben. Und die Schneedecke blieb an diesem sonnigen Sonntag nicht nur geschlossen, sondern wurde nach kräftigem Schneetreiben auch noch verstärkt. Also Sport frei für unsere Kicker am Gontardweg, an dem sich der Sportplatz vom SV Leipzig 1910 befand. Früher zu DDR-Zeiten hieß der Verein übrigens LWK, nach dem Trägerbtrieb Leipziger Woll-Kämmerei. Der existiert noch heute an gleicher Stelle direkt gegenüber vom Sportplatz, wurde allerdings von einer Firma aus Frankreich übernommen und fährt technologisch und personell auf allerletzter Sparflamme…

Für 2,50 Euro Eintritt durfte man hinein, und für 1 Euro gab’s sogar ein Programmheft im A5-Format dazu, farbiger Druck, ermöglicht von den acht Sponsoren des SV, die sich auf der Rückseite präsentierten. Witzig der Mittelteil, in dem sich nicht nur alle Konterfeis der Spieler der 2. Mannschaft finden, sondern auch ihre Spitznamen! Und außerdem wurde klargestellt, dass die SV 1910 – „Die Macht von der Parthe“ ist – natürlich… Lob an die Macher!

Zu Beginn traute man seinen Ohren kaum, denn wie zu einem Länderspiel erklang die Nationalhymne, dazu sang der Stadionsprecher live übers Mikro - eben total international! Der Platz war zum Anpfiff wie zu FCL-Pflichtspielen üblich gut umstellt von zahlreichen Fans, diesmal wurden 1.053 Zahlende bekannt gegeben, man hatte selbst auf 1.200 geschätzt. Also ehrliche Angaben in der 3. Kreisklasse, im Gegensatz zu den Zentralstadion-Benutzern, die mit unverfrorener Regelmäßigkeit die Besucherzahl bei Spielen des FCS nahezu verdoppeln (gegen Jena 6500 statt ca. 3500, gegen Plauen 5200 statt 2800 laut Augenzeugen). Betrügereien als Methode werden so zum Markenzeichen eines Clubs in Angst, Angst vor dem patriotisch geführten Konkurrenzverein, der einfach nicht richtig von der Bildfläche Stadt-Fußball verschwinden will. Allen eigenen intriganten Bemühungen an der Fusionsfront (Tresenwald wurde über Chemie-Sponsoren Geld zur Schuldentilgung angeboten) zum Trotz, was sogar der lokalen Presse eine Nachricht wert sein musste. Vom Totschweigen der immer noch leistungsmäßig sehr guten FCL-Nachwuchskicker-Abteilung ganz zu schweigen, wenn es dieser Tage um Euro-Millionen für das sogenannte „mitteldeutsche Nachwuchszentrum“ geht, unter dem so selbstverständlichen Dach der grünweißen Leutzscher – es gibt ja sonst nichts in Leipzig. Der Fisch stinkt vom Kopf her, heißt ein Sprichwort aus dem Volksmund, für den FC „Rathaus Tschense“ scheint dies zur Zeit zuzutreffen. Da passt irgendwie auch die Entscheidung des Leipziger Fußballverbandes, das Stadtpokalendspiel von Kickers Markkleeberg ausrichten zu lassen - kein Euro der LOK, so das Motto. Ob wir da noch ins Finale wollen, meinte da dieser Tage nicht nur unser Trainer.

Die Kicker beider Vereine tummelten sich derweil kräftig rotierend im lockeren Schnee, Fußball mit eingebauter Bremswirkung für das runde rote Etwas, welches nur in luftiger Höhe dem normalen Anspruch eines Ballspielers genüge tun konnte. Auf unserer Seite beherzigte das besonders Kevin Rienaß, der am ständigen Jonglieren war. Der allgemeinen Spielfreude tat der weiße gut 10 cm hohe Belag aber keinen Abbruch und die Tore fielen schon. Gleich fünf in Halbzeit 1, dann nochmal sechs in der zweiten Spielhälfte – man nahm die Sache also ernst und gewann 11:0. Immer meist ordentlich vom Sportplatzfunk mit Torschützen angesagt, toller Service. Unser Neuling Dirk Vogt  wurde dabei siebenmal genannt, ein absolut toller Punktspieleinstand! Der Gegner wehrte sich nach Kräften, hatte aber rein fußballtechnisch nichts Gleichwertiges an Qualität entgegenzusetzen. Im Vorspiel standen sich übrigens die Alten Herren von Pädagogik Leipzig und dem SV 1910 gegenüber, hier siegten die (wie im Programm beschrieben) „U1960“ -Männer von LWK 2:0.

Zufrieden zogen die Massen vondannen, fröstelnd, denn die Sonne hatte sich verzogen und die Kälte trieb ihr Unwesen, das hieß schnell heim an den Ofen (oder in die zentralbeheizte Wohnung)!

Reini

 

Sportplatz am Gontardweg (Leipzig):  1.053 Zuschauer

0:1 Vogt (6.), 0:2 Rienaß (11.), 0:3 R. Richter (14.), 0:4 Vogt (16.), 0:5 Heusel (27.), 0:6 Vogt (53.), 0:7 Vogt (61.), 0:8 Vogt (64.), 0:9 Vogt (66.), 0:10 R. Richter (70.), 0:11 Vogt (84.)

 

Fotos zum Spiel