+++ Boom beim Familienfest am Sonntag in Probstheida - 5638 Besucher sahen das 17:1 gegen SV Leipzig 1910 II ! +++ Fanturnier und TKS-Konzert zogen gleichfalls viele Lokisten ins Stadiongelände, etwa 800 sahen und vor allem hörten am Samstagabend das Konzert der TKS ! +++ Nächsten Sonntag spielt der FCL in Seehausen - da ist der Ausnahmezustand in dem kleinen Ort an der Neuen Messe garantiert ! +++

 

Sonntag, 05.09.2004  1. FC Lokomotive Leipzig – SV Leipzig 1910 II  17:1 (8:0)

 

Buntes Treiben überall im Bruno-Plache-Stadion, großfamiliäre Atmosphäre auf Dammsitz und Tribüne und auf dem Hartplatz sowie sonniges Ausflugswetter – was besseres kann man sich für einen Punktspiel-Saisonauftakt gar nicht wünschen. Doch, einen großen Besucherzuspruch, aber dazu gibt es später genauere Angaben…

Die neue Vereinsführung hatte sich mächtig ins Zeug gelegt, für dieses Wochenende Aktionen und Spielgelegenheiten für die Familien organisiert (wenn auch durch den Tag der Sachsen in Döbeln zwei Fahrgeschäfte absagten) und mit Bierwagen und Brutzelstätte für das leibliche Wohl am Großen Freisitz Bruno gesorgt. Es gab eine Riesenrutsche, ein Bullenrodeo, eine Hüpfburg. Ein Kinderclown machte Faxen, am Schminktisch wurden kleine Diva hübsch verschönt, eine große Tombola mit vielen Preisen von vielen Sponsoren sorgte für große Gewinneraugen bei den Besuchern.

Auf Platz 1 direkt am Haupteingang spielten die Reserve-B-Jugendlichen ihr Punktspiel gegen die SG Dresden-Striesen, von unserem Torhüter erfuhr man beim Rausgehen das unglückliche Endergebnis – 2:3, er war schon sehr geknickt, die Jungs waren richtig abgekämpft. Aber mit dieser Einstellung holen sie auf alle Fälle noch die nötigen Punkte.

Etwa 500 Leute sahen unterdessen schon die erste Halbzeit des Zweitligaspiels der FCL-Frauen gegen den FSV Jägersburg, gerade fiel das 1:1, unsere Mannschaft hatte sogar geführt. Die letzten 20 Minuten der zweiten Halbzeit waren die Härtesten, denn die Gäste verstanden es immer wieder, gefährliche Aktionen vor unserem Strafraum vorzuführen. Aber sie überboten sich im Auslassen der Chancen, und einige unkten schon, na wenn man die versemmelt, gewinnen wir noch das Spiel. Und genauso kam es in der letzten Spielminute: Ein tolles Anspiel aus dem Mittelfeld brachte die Torjägerin in Schussposition und sie schlenzte das Leder ins lange Eck – 2:1 gewonnen! Riesenjubel der Zuschauer, ihre lauten LOK-Rufen hatten gefruchtet, die Spielerinnen lagen sich in den Armen (oder vor Erschöpfung ausgestreckt auf dem Rasen) und machten die Welle mit den Fans!

Die große Pause nutzte man mit Freunden zu einem Ausflug zur Endstelle Probstheida, auch hier ist der LOK-Fan König und der Wirt blau-gelb, dementsprechend die lokale Stimmung!

Eine Dreiviertelstunde vor Beginn des Hauptspiels der Männermannschaft trudelte man wieder ein. Schnell wurde unser Fanclubbanner (tolles Bild davon heute auf der Programmheft-Titelseite!) nochmal umgehangen (auf Wunsch eines verdienstvollen Fahnenbesitzers, kein Problem) und die neuesten Fanartikel am Inferno-Stand (vier verschiedene A4-Posterfotos von der Pokal-Choreo, Wimpel, Pins, und gratis der Tatort Nummer 18 von Loco-Thomas) und drüben am LOK-Fanstand auf dem Hartplatz (verschiedene Shirts, neue Kaffeetasse mit großem LOK-Logo, blaue und gelbe Feuerzeuge) begutachtet.

Zu Beginn durfte man die Szenerie wie schon letzten Freitag vom Innenraum aus verfolgen. Dammsitz und Tribüne brechend voll, auch gegenüber breitete sich eine euphorische Stimmung aus. Dort auf der Gegengeraden prangte ein Riesenbanner: „Die Loksche erstrahlt in ihrem neuen Glanz“ Wie schnell ist das dahingeschrieben, aber wie aufwändig wird die Herstellung der gelben Schrift auf blauem Tuch gewesen sein? Das wissen nur die Ultra-Lokis. Dazu gab es zum Intro ein großes FCL-Emblem, mit blauem Umfeld zu beiden Seiten. Schade nur, dass ausgerechnet jetzt meine Akkus schlapp machten, aber zum Glück gab es ja noch andere Fotografen im Stadion…

Das FCL-Dreamteam jagte seinen Gegner sofort über den Platz, setzte sich an derem Strafraum fest und kam gleich zu guten Chancen. Nach einer Viertelstunde war der Bann gebrochen und René Heusel schob ein zum 1:0. Das zweite Tor schaffte die nötige Lockerheit, es folgten weitere leckere Tore, dabei ein feiner Außenrist-Schlenzer von Spielführer Uwe Trommer. Bis zur Pause schaffte man mit dieser Power schon das Endergebnis vom Pokal – 8:0. Die Leute feierten ohne Ende, mit starken Sprüchen wie „In einem Jahr sind wir wieder da!“ und „Elfte Liga – nie mehr, nie mehr!“.

Kurz nach der Halbzeitpause verletzte sich der Gästetorwart nach einem Zusammenprall mit unserem Stürmer Ronny Richter, so musste ein Feldspieler der Rotweißen ran und rein. Dafür kam ein echter Altherren-Oldie ins SV-Team, der 48-jährige wollte sich so ein Ereignis hier einfach nicht entgehen lassen. Früher noch bei LWK (dem Vorgänger des SV Leipzig 1910) – und jetzt im Bruno vor 5638 Zuschauern, der Karrierehöhepunkt eines jeden Freizeitfußballers!

Ja, tatsächlich war der Kreisligist 1. FC Lok der Zuschauerkrösus an diesem Wochenende in Leipzig, obwohl im großen Zentralstadion zur gleichen Zeit ein Spiel der Oberliga-Nordost-Süd lief. Aber beim Spiel des FCS gegen den FC Eilenburg „verliefen“ sich nur 5.500 Leute, da glaubten wohl nur wenige an den ersten Sieg der Grünweißen im neuen WM-Stadion (glanzloses 2:0, laut Zeitungsbericht nach Tricks mit der Rasenlänge).

Die Lok-Elf musste sich nun erst auf den neuen Mann im Kasten einstellen, aber mit der Zeit fiel auch diese Kopfsperre. Kritisch die magische 10, und wenn Tom Franke vom Ausfall der ersten Ziffer an der Anzeigetafel gewusst hätte, das 10:0 wäre wohl nie gefallen. So stand es auf einmal wieder 0:0, aber Sprecher Mirko rückte das Ganze akustisch wieder gerade. Nun goalte es Schlag auf Schlag, zwischendrin allerdings eine Schlafeinheit der Lok-Abwehr nach dem 13. Tor. So marschierte der 19jährige Andre P. einfach durch und schaffte den Ehrentreffer. Was sogar für großen Beifall der Lok-Massen sorgte, faire Geste der Anerkennung für die tapferen Gäste – oder wusste man, dass der Junge heißer Lok-Fan ist?! Denn wie man in Ronnys Spielbericht auf der Lok-Homepage www.lok-leipzig.com lesen konnte, war er als Fan schon letzte Woche hier, bei unserem Pokal-Highlight gegen Böhlitz-Ehrenberg!

Aber die Lok dampfte weiter und die engagierten Kicker erzielten weitere Treffer, bis hin zum fabelhaften 17:1. Anschließend verneigten sich die Akteure vor dem tollen Publikum und klatschten mit den Fans am Zaun ab – auch die Gästespieler! Und dies nicht nur am Rande: Die rund zwei Dutzend starke ehrenamtliche Ordnertruppe mit Fans aus den eigenen Reihen hatte von Beginn des Festes um 10 Uhr bis zum Ende des Hauptspiels gegen 17:00 alles im Griff, man kannte eben seine Lokisten und deren fanatischen Eigenheiten ganz genau.

 

Fazit: Ein Super-Fußballfest vor Riesenkulisse, das hatte man hier selbst zu guten Zweitligazeiten nicht gesehen! Tolle Tore von einem leistungswilligen Team, das auch nach einem möglichen fusionierten Aufstieg unbedingt im Verein verbleiben muß.

Die Zeit läuft weiter für den neuen FCL!

Reini

Bruno-Plache-Stadion Leipzig:  5638 Zuschauer

1:0 Heusel (14.), 2:0 Wimberger (22.), 3:0 Richter (31.), 4:0 Heusel (32.), 5:0 Franke (36.), 6:0 Trommer (39.), 7:0 Schreiber (42./Foulelfmeter), 8:0 Richter (44.), 9:0 Richter (54.), 10:0 Franke (67.), 11:0 Schreiber (73.), 12:0 Hennig (74.), 13:0 Heusel (82.), 13:1 Pielert (83.), 14:1 Hennig (84.), 15:1 Franke (86.), 16:1 Heusel (88.), 17:1 Hänisch (89.)

 

Fotos zum Spiel