+++ Und er lebt noch - der alte LOK-Geist! Der Leipziger Stadtpokal wird mit dem neuen FCL zum Event - tolle Atmosphäre im Bruno beim 8:0 gegen den FSV Böhlitz-Ehrenberg! +++ LIVE-TICKER auf der FCL-Homepage www.lok-leipzig.com  +++ 1. FC LOK spielt in der 3. Kreisklasse - erstes Punktspiel am SO, 05.09.2004 um 15:00! +++

 

Freitag, 27.08.2004  1. FC Lokomotive Leipzig – FSV Böhlitz-Ehrenberg  8:0 (1:0)

 

Selbst einige Stunden nach dem grandiosen Pokalspiel im Bruno-Plache-Stadion sind die Eindrücke immer noch überwältigend. Was für eine Begeisterung bei den Zuschauern, welche Spiellust beim Team – Emotionen pur an diesem denkwürdigen Abend!

Dabei hatte alles doch recht trübe angefangen. Ein dichter dunkler Wolkenteppich zwei Stunden vor Spielbeginn, dabei leichter, aber hartnäckiger Regen, der sich permanent behauptete – keine guten Aussichten auf den angestrebten Besucherrekord. Aber die Leute kamen trotzdem in Scharen, waren einfach neugierig auf diesen neuen 1. FC Lok, der in den Wochen seiner Auferstehung begeisterte Volksfeste im Umland entfacht hatte, was auch der Leipziger Bevölkerung nicht entgangen war.

Es war also ratsam, zeitig genug vor Ort zu sein, denn wie man hörte, sollte es für dieses erste Pflichtspiel des Vereins sogar wieder Programmhefte geben. Und tatsächlich standen an den Kassenschaltern hochkant irgendwie bekannte A5-Heftchen, sollten dass…? Ja, im Outfit der FCL-Programmhefte von 1975/76 bis 1982/83 wurde heute von rührigen Fans der Faninitiative eine neue Nummer produziert, die 1 – 2004/05! Man kann sagen, der eine Euro ist wirklich sehr gut angelegt, in Sammlerkreisen wird das wohl der Knüller werden! Noch konnte man in Ruhe sein Wechselgeld nach dem Kartenkauf (5 Euro/ ermäßigt 3 Euro) einpacken, aber das änderte sich mit zunehmender Zeit. Wie man später beim Banneraufhängen erfuhr, stauten sich die Autos auf der Prager Straße schon bis zum Völkerschlachtdenkmal, auch aus Richtung Lößnig ging kaum etwas. Am Dammsitz-Stand der Inferno-Gruppe steckte man schnell den neuen Tatort Nummer 17 ein, krallte sich ein Spielplakat im Großformat und erwarb ein weiteres blaugelbes Utensil – den neuen Autowimpel.

Weil ein großes Bengalo-Intro beim Einlaufen der Mannschaften geplant war und dies auch entsprechend fototechnisch festgehalten werden sollte, war man diesmal im Innenraum präsent.

Von dort bot sich einem natürlich ein imposanter Anblick, das Fanvolk rumorte in Glückseligkeit, aber man musste sich noch gedulden. Riesiger Andrang herrschte noch vorn am Einlass, die Programme waren längst alle und an den Kassen wollte jeder der erste sein, alles drängelte. Über das Stadionmikrofon wurde über den Ansturm informiert, sodass das Spiel mit 15minütiger Verspätung anfing.

Als die Teams auf den nassen Rasenteppich liefen, loderte der Dammsitz auf seiner ganzen Länge im Bengalo-Feuer – das Leipziger Stadtpokal-Eröffnungsfestival konnte beginnen!

Im Gästeblock lärmten dagegen ein paar fehlgeleitete Chemiker-Kids einsam ihr „Lok-Schw…. raus!“, mehr hatten die rund 100 Böhlitzer hier akustisch nicht zu bieten.

Der 1. FC Lok bestürmte von der ersten Minute an das Gästetor, ließ keinen Zweifel aufkommen, wer hier in die nächste Pokal-Runde kommt. Und das 1:0 fiel auch sehr schnell, was selbst gestandene Kameramänner überraschte. Dafür war der Jubel-Diver umso besser und auch eingefangen auf dem Videoband, spontan flackerten Bengalos am Dammsitz auf - tolle Atmosphäre im Flutlicht des Brunos!

Immer noch aber regnete es in Strömen, dafür und deshalb ging auf dem Rasen nun richtig die Post ab. Das Leder flutschte nur so über den nassen grünen Teppich und Doppelpässe, Musterflanken und Direktschüsse ließen schlimmes für die Gäste befürchten. Aber irgendwie kriegten sie immer noch ein Bein oder eine Torwarthand dazwischen, sodass es bis zur Pause bei der knappen Führung blieb.

Die Pausenversorgung geriet dann wohl zum Wartezimmer, weil einfach dieser Menschenauflauf schwer zu bewältigen war, Und da der sich mit der neuen FCL-Führung im Clinch befindliche Wessi-Kneiper sein gepachtetes (Vertrag läuft wohl noch bis Ende September) Objekt mit neuen Schlössern einfach abgeriegelt hatte, konnten nur die ambulanten Stände heute genutzt werden. Nun ja, irgendwie war das heute nur Nebensache.

Die Spieler erschienen zur zweiten Halbzeit, die neuen Lok-Trikots plus dunkelblauer Hose durften erneut von ihren Trägern präsentiert werden. Die grünweißgestreiften Böhlitzer kamen bald wieder mächtig ins Schlittern und gingen jetzt auch ziemlich rüde zur Sache. Das ließ der Mann in Schwarz allerdings nicht gelten und schickte den ersten Grünweißen mit Rot vom Platz. Dem sollte dann gleich noch ein weiterer folgen, denn nach einem Foul im Gäste-Strafraum wurde auf Elfmeter und erneut Rot entschieden. Der Elfer wurde versenkt, die Spieler verfingen sich im gemeinsamen Jubelknäuel – aber die nächste Bengaloshow kam jetzt von der Gegengerade. Die Ultras und Pleissepiraten hatten ihren Auftritt, später gab es noch eine Portion Rauch, dazu der Spruch „Die alte Lok dampft wieder!“ – das passt!

Jetzt brach es herein über die sich tapfer wehrenden Gäste, die Lok spielte Katz und Maus mit dem dezimierten Gegner, die Tore fielen wie am Fließband. Alle wunderbar herauskombiniert, der Rausch erfasste das ganze Stadion! Jeder Treffer wurde mit LOK-Rufen prämiert, und am Ende lagen sich alle in den Armen. Die Spieler machten eine Riesen-Ehrenrunde, erst an der Gegengerade, dann weiter rundherum zum Dammsitz. Derweil erleuchtete ein großes Feuerwerk in der alten Fankurve den Himmel, hier war schon toll was los! 3.200 Zuschauer hatten einen fantastischen Abend erlebt – nicht nur wie in alten Zeiten, besser: Eine neue Zeit des 1. FC Lokomotive Leipzig ist angebrochen!

 

Fazit: Toller Spitzenfußball, Riesenkulisse und dazu ein Feuerwerk nicht nur der Emotionen – diese 3. Kreisklasse hat mit LOK schon was zu bieten!

Event pur im Stadion des FCL – mit der Sehnsucht auf mehr!

Reini

Bruno-Plache-Stadion Leipzig:  offiziell 3.235 (inoffiziell 5.000) Zuschauer

1:0 Heusel (13.), 2:0 Hänisch (54./Foulelfmeter), 3:0 R. Richter (64.), 4:0 R. Richter (67.), 5:0 R. Richter (77.), 6:0 Heusel (80.), 7:0 Heusel (88.), 8:0 Heusel (89.)

 

Fotos zum Spiel