+++ Riesige Zuschauerresonanz beim "Spiel des Jahres" LOK gegen Hertha: 13.098 tobten im Bruno, rund 860.000 vor den TV-Schirmen bei der DSF-Live-Übertragung! +++ Samstag letztes Auswärtspunktspiel für den FCL, ab 15 Uhr bei Großpösna II! +++

 

ARCOR-Gewinnspiel „Holt Euch die Hertha!“ – LIVE im DSF ab 20:15

Montag, 23.05.2005  1. FC Lok Leipzig – Hertha BSC   1:15 (0:7)

   

Riesenandrang am Montagabend am Bruno-Plache-Stadion, das DSF sendet live, die Loksche spielt. Ein Szenario, welches gut in die 2. Bundesliga passt, was man als VfB-Fans schon erlebt hat, für den neuen 1. FC Lokomotive eine Vision.

Gerade rechtzeitig zu diesem Event erstrahlt auch der Schriftzug „Bruno-Plache-Stadion“ wieder vom Dach der Einlasstore an der Connewitzer Straße. Auf zweimal 7 gelben Holztafeln an stabiler Verstrebung befestigt, zeigt die schwungvolle blaue Schrift wieder unseren seit den fünfziger Jahren aktuellen Stadionnamen. Auch an dieser Stelle großen Dank an Nico, der das große Schild fast im Alleingang gefertigt hat, für das nimmermüde Engagement. Etwa zwei Stunden vor dem Anstoß war man selbst vor Ort. An den beiden Einlassstellen stauten sich die meisten Leute, weniger an den Kassen, da fast jeder sein Billett schon hatte. Und ein paar Studenten betätigten sich im Namen (und auf Rechnung) des Sponsors als „fliegende“ Programmverkäufer, das quer aufklappbare A5-Heft kostete stolze 1,50 €, die beiden Teamfotos drinnen gaben dem Heft aber doch noch seinen Wert. Da man heute mal vom Innenraum ein paar Fotos schießen wollte, besorgte man sich eine entsprechende Arbeitskarte, welche im Umschlag am Presseschalter abzuholen war. Dadurch ging es für mich gleich durch das Einfahrtstor hinein, der Stau war umgangen. So rollte man das Feld der Sponsorenstände zunächst mal von hinten auf: Hertha-Fanshop, Wernesgrüner-Bierwagen, die Arcor-DSL-Speedbox (Fußball für die Kids), Torwandschießen von Herthas Spielesponsor playberlin, unser erstmals gemeinsamer Inferno-/ Scenario-Verkaufsstand sowie links neben der Treppe im großen Zelt der LOK-Fanshop. Das „Erlebnis Lok“ erschien heute in neuem Gewand, mit farbigem Cover und hippigem Layout von Wolli, 500 Exemplare der Nummer 11 lagen für die Fans im Stadion bereit, wie gewohnt kostenlos. Auf 16 Seiten werden frühere Spiele des VfB gegen die Hertha dokumentiert, der Trainingsausflug unserer Kicker ins Olympiastadion aus Spieler- (Heiko Hennig) und Fansicht (Loco-Sven) beschrieben und auf drei Seiten die besten Fotos dieser Saison in die Galerie gestellt.

Das Wetter wurde nicht besser, der Regen war überall, die Plasttüte musste nun zum Schutz von Programmheften und Fototechnik herhalten. Oben aus der Kurve sah man eindrucksvoll, wie sich drinnen die Ränge füllten, während man beim Umdrehen die Massen vor dem Eingang verfolgen konnte. Gegen dreiviertel acht ging es für mich zum Spielertunnel, Richtung Innenraum. Vorbei am Arcor-VIP-Zelteingang zur – Trainingshalle. Die war als VIP-Bereich ausgestattet und den Gästen und Sponsoren vorbehalten. Das DSF stationierte hier auch seinen TV-Regiewagen, von dem aus zahllose rote und schwarze Kabel durch den Tunnel in den Innenraum führten. Unser Kapitän Uwe Trommer ließ sich dieses Highlight ebenfalls nicht nehmen, obwohl er frisch an der Achillessehne operiert war und per Rollstuhl im Stadion auftauchte. Alle wünschten ihm baldige Genesung. Übrigens, die Tartanbahn war der einzig begehbare Weg hier, ansonsten totale „Matschrunde“ auf der Laufbahn. Aber die Stimmung erschloss sich von hier aus gigantisch, und das Flutlicht begann bereits mit den ersten Lampen zu leuchten. Alles war bestens gefüllt. Dammsitz proppevoll, sogar die Sponsorplätze oben dicht genutzt, Gegengerade randvoll bis zum Zwischenzaun und allmählich wurde es auch in der alten Fankurve dichter und dichter. Plötzlich rotierte ein Hubschrauber über das Stadion, ging kurz darauf direkt aufs Spielfeld runter – es entstiegen die hübsche Co-Moderatorin Collien Fernandez (Ex-VIVA) mit dem Spielball und das Hertha-Maskotchen Herthinho. Der machte auch gleich auf Macho und Bauchtänzer, später sollte er sogar noch ins Spiel kommen und dort seine Faxen machen. Inzwischen nahm Trainerlegende Udo Lattek, scharfzüngiges und trinkfestes DSF-Doppelpass-Unikum, auf unserer Arcor-Spielerbank Platz – allerdings nur in beratender Funktion. Eine kurze Motivationsansprache in der Kabine ließ er sich vorher doch nicht nehmen, wie man später erfuhr. Dann ging es los, Rauch und Knaller – aber nicht etwa von den „bösen Fans“, sondern initiiert von Arcor höchstpersönlich (sehr zum Leidwesen der Fotografenohren!). Unsere Fans hatten dagegen fast ihren gesamten Bengalo-Vorrat schon vorn am Eingang lassen müssen, die Cops kannten heute keine Gnade, alles nur  von Arcor, oder was? Minutenlang verweilten beide Teams dann am Anstoßkreis, denn die Live-Kamera beleuchtete jeden einzelnen Spieler. Zeit genug auch für mich, ein paar Fotos zu knipsen, ehe einen die Fernsehleute kurz vor dem Anpfiff herunter scheuchten. Fußball Live im DSF – der Ball rollte. Und die Berliner ließen das runde Leder supergekonnt über den glatten schnellen Rasen flitzen, wollten eine schnelle Entscheidung – oder endlich den großen Rückstand aufholen (Mirkos Idee mit den 10 Toren Vorsprung fand große Resonanz, besonders oben bei den Mädels an der Anzeigetafel!). Pal Dardei zog am Strafraum ab, der frisch blondierte Bänscher konnte dem Ball nur noch hinterher schauen – der erste Gegentreffer. Und es sollten noch viele weitere folgen, die Herthaner spielten unsere Jungs schwindlig, zur Pause stand es 0:7. Cheerleaders aus Braunschweig und eine Band namens „Nachtcafé Dance Academy“ unterhielten die Massen - in den 15 Minuten Werbepause des DSF. Als man mit den Dammsitzern quatschte und die Locomotion-Fahne vor allzu kletterwütigen Kids schützte, reagierte gleich der Ordnungsdienst – und verlangte meine Pressekarte. Alles im grünen Bereich…

Wechselzeit bei der Hertha, Arne Friedrich, Marcelinho und Gilberto blieben in der Kabine (oder in der warmen VIP-Halle…), für die drei liefen nun Bastürk, A. Schmidt und Nando Rafael auf. Bei uns blieben alle Mann an Bord, weiterhin galt es, nun endlich einen eigenen Treffer zu erzielen (denn die 10 Tore waren bald aufgebraucht). Zunächst fielen die Tore allerdings für die Gäste, die von immerhin ca. 200 Fans aus der Hauptstadt unterstützt wurden. 4 Tore von Mansiz sowie je ein Treffer von Rafael, Fathi, Bastürk und dem Hünen Madlung brachten mit den sieben der ersten Hälfte 15 Tore für den Bundesligisten. Erst in der vorletzten Minute erlöste uns René Heusel, als er Tremmel im Hertha-Tor überwand – Riesenjubel der gut 13.000 Besucher im Bruno! Und sie hatten es sich verdient, die meisten trotzten frohgelaunt dem schlechten Schauerwetter, machten ständig Super-Stimmung. Im TV kam das optimal rüber, Reporter und Interviewgäste kamen aus dem Staunen gar nicht mehr raus!

Warum nun dieser doch recht hohe Sieg für die Hertha? Dafür sind hier mal ein paar Gründe zusammengetragen:

1. Wenn das letzte Tor nach Meinung des Hertha-Trainers Falko Götz auch geschenkt schien, einige Tore für die Berliner waren das genauso, wenn wir schon mal dabei sind.

2. Mindestens drei Treffer fielen aus Abseitsposition.

3. Einige gute Gelegenheiten für unsere Stürmer Dirk Vogt und René Heusel wurden knapp vergeben oder durch Fouls abgeblockt (die meist nicht gepfiffen wurden).

4. Die zwei Reservisten Pal Dardei und besonders Ilhan Mansiz nahmen das Spiel superernst, weil sie wieder in die Mannschaft wollten. Und beide schossen zusammen 9 Tore.

5. Unser Team wollte für die Zuschauer unbedingt Tore schießen, dementsprechend die offene Spielanlage, was auch spielerisch gut aussah, leider ohne Erfolg – bis auf die letzte Szene.

6. Die Schiedsrichterin ließ manchmal zuviel durchgehen.

7. Wir spielen (noch) 11. Liga – Hertha Bundesliga und bald UEFA-Cup (fast CL).

Für diejenigen, die doch etwas enttäuscht waren, sollten diese Argumente tröstlich sein, besonders aber für unser toll aufspielendes Team!

Mit Rex und seiner familiären Begleitung begoss man weit nach Spielende an der Wernesgrüner Bierinsel den Event, ehe man gegen Elf das Gelände verließ und mit der Tram gen Heimat fuhr.

Reini

 

Bruno-Plache-Stadion Leipzig: 13.098 Zuschauer

Schiedsrichterin: Bibiane Steinhaus (Burgdorf)

0:1 Dardei (3.), 0:2 Dardei (8.), 0:3 Mansiz (15.), 0:4 Mansiz (26.), 0:5 Mansiz (33.), 0:6 Marx (35.), 0:7 Wichniarek (40.), 0:8 Rafael (51.), 0:9 Mansiz (60.), 0:10 Bastürk (62.), 0:11 Mansiz (64.), 0:12 Mansiz (72.), 0:13 Mansiz (74.), 0:14 Fathi (76.), 0:15 Madlung (87.), 1:15 Heusel (89.)

 

Fotos zum Spiel