+++ Lok siegte 8:0 auf der Südkampfbahn Raschwitzer Straße in L-Connewitz gegen Eintracht Leipzig Süd II ! +++ 1.300 Fans unterstützten ihr Team wieder einsatz- und lautstark - trotz Dauer-Nieselregens! +++ Mit blaugelbem Herzblut schafften die A- und B-Junioren des FCL jeweils Unentschieden bei den Derbys in Leutzsch - und wurden dafür von ca. 200 anwesenden Lok-Fans gefeiert! +++ Fusion mit Hausdorf geplatzt, weil die Mitglieder dort dagegen gestimmt haben - oder umgestimmt wurden!? +++

 

Sonntag, 26.09.2004  SV Eintracht Leipzig Süd II – 1. FC Lok Leipzig  0:8 (0:2)

 

Letzten Freitag sollten die Hausdorfer über eine Ausgliederung ihrer Fußballabteilung entscheiden, um unserem 1. FC Lok über eine Fusion die Spielberechtigung für die Landesliga zu ermöglichen. In der hiesigen Presse las sich das so: Die Mitglieder der Abteilung Fußball des HSV waren gestern Abend mehrheitlich in der nicht öffentlichen Veranstaltung gegen die Ausgliederung der Fußball-Abteilung aus dem Gesamtverein. 57 Stimmberechtigte wollten, dass die Kicker im Verein bleiben, 46 stimmten für den Zusammenschluss mit Lok, 17 Mitglieder enthielten sich der Stimme. (LVZ) Und die BILD-Leipzig vom 25.9.  legte gleich noch mal nach: HSV-Boss Albert Staskewitsch: "Trainer Kunath hat die Mitglieder aufgehetzt." Spieler Thomas Spiotta: "Wir haben eine Riesen-Chance verpasst." . Da wird schon was dran sein, und wenn man der heutigen Gerüchteküche glaubt, hat auch das Rathaus da irgendwie seine Finger mit drin gehabt (angeblich soll eine Baufirma von Herrn Tschense einen Großauftrag zugeschanzt bekommen haben, um bei den Hausdörfern die Schulden tilgen zu können). Unglaublich, wie interessant unser Verein doch für die sächsische Fußballöffentlichkeit immer noch ist!

Für die Fans hier in LE ist blaugelb nach wie vor die Modefarbenkombination Nummer 1. So ließen sich immerhin 200 Lokisten beim A-Jugend-Derby in L-Leutzsch blicken, Samstag um 11 Uhr Vormittag. Die Grünweißen wollten sich da nicht lumpen lassen und gleich ordentlich bei den FCL-Fans abkassieren. Wie man hörte, sollte der Eintritt 5 – in Worten FÜNF – Euro kosten, erst die Intervention unseres Ersten Vorsitzenden bei der FCS-Geschäftsleitung ergab eine Kürzung auf 3 Euro. Begründet wurde der Preis mit dem erhöhten Sicherheitsstandard, tatsächlich tummelten sich etliche Grüne im Umfeld. Die bezahlt aber doch der Staat, denke ich. Und außerdem: Warum zahlen dann die FCS-Fans durch die Bank nur ganze 2 Euro? – na, jedenfalls feierten die Lok-Fans am Ende mit ihren jungen Kickern ein hochverdientes 1:1. Die A-Jugendlichen hatten vollen Einsatz gezeigt und identifizieren sich total mit der Loksche, wie man beim Abpfiff erleben konnte, als sie zum Feiern an den Gästeblockzaun gestürmt kamen. Auch eine Ohrfeige für das sogenannte Leutzscher Jugendleistungszentrum!

Nun aber zum Sonntag. Der kam recht verregnet daher, was für den Besucherstrom nichts Gutes verhieß. Die Kampfbahn liegt in der Nähe des Lößniger Stern, mit der Tram 11 wäre bis Haltestelle Raschwitzer Straße zu fahren. Aber auch von der Endstelle Lößnig ist der Weg nicht so weit, wie man mit weiteren Fans nach einer Fahrt vom Hbf mit der 16 erfuhr. Ein kurzer fünfminütiger Fußweg, und man war am Stadion, gegen viertel eins.

Ein großes Vereinshaus verkündete mit seiner Beschriftung in großen Lettern den Vereinsnamen: SV Eintracht Leipzig-Süd! Und eine Überraschung wartete am Eingang auf die Sammler, denn es gab Programme des Veranstalters! Ein A5-Doppelblatt mit Teamaufstellungen und netten Gedanken zu unserem Verein. Aber ein weiteres Novum: Zu einem Spiel der 3. Kreisklasse erscheinen zwei Programmhefte. Denn der Fanclub Wurzen hatte auch eine Nummer (Sonderheft Nr. 32) produziert, mit einer Auflage von 50 Stück, zum Preis von 20 Cent.

Nun, auch man selber hatte heute etwas Neues parat, nämlich zwei gedruckte neue Nummern des legendären FAN-REPORT, die fortlaufenden Nummern 63 und 64 jeweils zu den beiden Halbserien 2003/04. Allerdings nur in einer Miniauflage, denn das Ganze wurde daheim auf dem PC-Drucker erstellt. Aber der Anfang ist getan und nach und nach kann vielleicht das sammelwütige Fanpublikum zufriedengestellt werden…

Der Regen wurde stärker, dennoch sah man wieder viele Leute, die ihre Treue zum FCL dokumentierten. Ein weiträumiger Sportplatz ist diese Südkampfbahn, was früher mal eine Laufbahn war (einige hatten hier zu Schulzeiten ihre Runden gedreht…), war heute grün begrast. Die flache Stahlrohr-Begrenzung und die dazugehörigen Betonsockel stammten aus den frühen DDR-Zeiten, und die 15 Jahre nach der Wende hatten offenbar noch nicht für eine farbliche Grundüberholung gereicht. Dafür war der östliche Zaun hinter dem Tor aus Maschendraht und gut geeignet für die Fanbanner, was man für die LOCOMOTION-Fahne auch gleich nutzte.

Derweil lief das Spiel - Anstoß war 13 Uhr - schon längst, aber unsere Kicker taten sich schwer, brauchten über eine halbe Stunde für den ersten Treffer. Aber dann legte man gleich noch mal nach und so ging es frisch durchnässt mit sicherem Gefühl in die Halbzeitpause.

Der Veranstalter hatte dazu gut vorgesorgt, denn es gab sowohl an drei Getränkewagen als auch an zwei Grillrosten leckere Sachen für die heute gut 1.200 Besucher.

Und auch die Versorgung unseres Teams muss optimal gewesen sein, denn nun machte es endlich ernst. Die Eintrachtler wurden jetzt regelrecht belagert und die Tore fielen nun in schneller Folge. Bis zum 8:0, man kam kaum nach mit zählen und hatte nun auch seine helle Freude am Spiel. Lautstark sangen die Fans anschließend mit der Mannschaft zusammen vor der Tribüne - die Lok bleibt in der 11. Liga einfach und auch tabellarisch Spitze!

Reini

 

Südkampfbahn Leipzig-Connewitz:  1.300 Zuschauer

0:1 Heinze (35.), 0:2 Heusel (42.), 0:3 Hartwig (66.), 0:4 Hänisch (68./Foulelfmeter), 0:5 R. Richter (70.), 0:6 Heinze (72.), 0:7 Heusel (80.), 0:8 R. Richter (85.)

 

Fotos zum Spiel