+++ Begeisterung bei 2.250 LOK-Fans in Dölitz: Der FCL gewinnt das Duell der Tabellenführer der 3. Kreisklasse, Staffel 2 gegen Einheit Ost Leipzig hoch mit 10:0 ! +++ Nun wartet am Freitag, den 10.12. ab 18:30 die 3. Stadtpokalrunde auf uns - Gegner im Bruno ist die SG Räpitz! +++
Samstag, 04.12.2004 SV Einheit Leipzig Ost – 1. FC Lokomotive Leipzig 0:10 (0:3)
Wer am heutigen Nachmittag mit einem echt spannenden Spitzenkampf der beiden Führenden in der Tabelle der 3. Kreisklasse gerechnet hatte, wurde enttäuscht. In rein positiver Hinsicht von unserem FCL-Team versteht sich, denn wenn man dabei den Gegner sogar zweistellig deklassiert, ist das schon sensationell!
Mit Bus 60 und Straßenbahn-Linie 11 ging es in den Mittagsstunden zum heutigen Spielort, welcher sich in Dölitz befand. Der Sportplatz tat seinem simplen Namen alle Ehre, denn er lag mitten im Unterholz, ringsherum Schrebergärten. Erreichbar nur durch eine enge Hinterhofgasse, an deren Beginn ein Reifen-Service an der Häuserfront zur Hauptstraße, der Bornaischen (früher Fritz-Austel-) Straße, seine Reklameschilder als szenebekannten Wegweiser zu stehen hatte. Der Trubel kannte eine Stunde vor Spielbeginn schon keine Grenzen mehr, am Papierladen an der Ecke tummelten sich die Fans beim genüsslichen Bierchen. Am Einlass konnte man neben den Eintrittskarten (3 €, davon 1 € für unseren Nachwuchs als Spende!!!) sogar Programme (A5/ 1 €) und riesengroße Spielplakate erwerben. Am LOK-Fanshop gab es neue dunkelblaue und beige Basecaps mit FCL-Schriftzug zu 10 € das Stück, echte Renner im Riesenangebot. Entgegen den Vorberichten gab es rings um den holprigen Platz doch ein paar Erhöhungen, sodaß man guten Einblick ins Geschehen haben konnte. Der Andrang ließ zum geplanten Spielbeginn nicht nach, sodaß sich der Veranstalter um eine 10minütige Verspätung genötigt sah.
Eine kleine, aber feine Pyroshow der Infernos neben dem südlichen Tor sorgte für einen gelungenen Start, wobei sich der mächtige Rauch in Windeseile über die Gegengerade verzog – es konnte um 14.10 Uhr endlich losgehen. Nach einer kleinen Chance für die Gastgeber machte der FCL bereits in der 10. Minute das 1:0, nach Eckball verwandelte Ronny Richter. Und die lebende Anzeigetafel präsentierte sofort das aktuelle Resultat, ein allseits gewohnter Service aus dem Bruno, die Mädels zeigten dabei nicht nur Schilder, sondern zu unserer Freude auch ellenlang Bein! Ein Freistoß-Strich von Frank Wimberger brachte uns zehn Minuten später das 2:0, die eigentliche Vorentscheidung. Denn nun lief der Ball herrlich kombinationsgeil durch die FCL-Reihen, viele Chancen wurden produziert, allerdings in der 1. Halbzeit nur noch einmal getroffen. Die Einheimischen, laut eigenen schriftlichen Bekundens im heutigen Programmheft „schon seit langem Lok-Fans, …die Hälfte der Mannschaft ist sogar als Kategorie C einzuordnen“, traten diszipliniert und einsatzstark auf. Sie konnten allerdings in keiner Weise mit unseren Filigrantechnikern und Kreativkünstlern mithalten. Hatten aber wenige Sekunden vor dem Pausenpfiff einen „Riesen“, als der Bänscher im Lok-Tor mal kurz das Leder durchrutschen ließ, aber der Pfosten rettete uns vor dem Gegentreffer.
Ein großes Bierzelt und weitere Imbiss-Stände versorgten die wieder zahlreichen Zuschauer, deren Zahl zu Beginn der 2. Halbzeit über den privaten Stadionfunk mit 2.250 angegeben wurde. Der Sprecher saß dazu in seinem PKW, zwischen seinen aufgebauten Boxen. Während des Spiels liefen ununterbrochen diverse Tonmitschnitte aus uns allen bekannten TV-Beiträgen über die Loksche, schöne Einlage.
Gleich nach Wiederanpfiff zeigte der energische Schiri auf den Punkt, Elfmeter für uns, Maik Hänisch verwandelt sicher. Zehn Minuten später der nächste Treffer für die Loksche, nun wurde es sogar ein Torfestival. Gekrönt in der Schlusssekunde von Torjäger René Heusel, der seinen 33. Saisontreffer erzielte – und gleichzeitig den 10:0 – Endstand! Begeisterung ringsherum bei den Fans, die sich während des Spiels das „F-C-L“ mehrfach über den Platz geschrieen hatten. Dieser Platz, der ansonsten neben ELO nur Spiele des RSL zu sehen kriegt, vor vielleicht 100 Zuschauern, ja die Zeiten ändern sich.
Der Abmarsch der Massen geschah in aller Gemütlichkeit, vorn auf der Bornaischen versammelte sich alles am Fanbus (welcher zurück zum Bruno fuhr) und an der Trambahn. Die wurde alsbald geentert und der neu als Tatra-Niederflurbeiwagen umgebaute ehemalige Fahrradwagen der LVB verriet dabei erste Schwachstellen – bei den Haltestangen im Mittelteil. Hier muss nachgebessert werden, denn grau ist alle Theorie… Da der Bus an der Kurt-Eisner vor unsrer Augen das Weite suchte (bzw. der Fahrer an der Ampel keine Ausnahme für Zuspätkommer machen wollte oder konnte), hatte der Kioskbesitzer dort auf einmal erhöhten Bierumsatz. Warum auch nicht, alles hat sein Gutes.
Fazit: Die Loksche eroberte sich die Tabellenspitze heute beim direkten Konkurrenten im Sturm, ein eindrucksvoller Beleg für die TOP-Verfassung der Mannschaft von Trainer-Guru Rainer Lisiewicz!
Reini
Sportplatz Leipzig-Dölitz: 2.250 Zuschauer
0:1 R. Richter (10.), 0:2 Wimberger (20.), 0:3 R. Richter (23.), 0:4 Hänisch (47./Foulelfmeter), 0:5 Franke (55.), 0:6 Heusel (57.), 0:7 R. Richter (60.), 0:8 Heusel (63.), 0:9 Wimberger (86.), 0:10 Heusel (90.+2)