+++ Die Saison im Bruno geht weiter: Riesige Pyroshow vor laufenden Kameras von ZDF und DSF! +++ Wegen des Zuschauerandrangs verschob sich der Spielbeginn um 30 Minuten. Dann schnelles 1:0 durch Uwe Trommer! +++ Oldie Frank Baum spielte 75 Minuten durch - und schoß das 8:0 selbst! +++ Tolle Atmosphäre beim wieder zweistelligen Sieg gegen die tapfer mitspielenden Althener - 11:1 hieß das Endresultat! +++ Nächsten Sonntag um 12 Uhr spielt LOK auswärts in Zwenkau, auch Fanbusse werden dazu eingesetzt, Abfahrt soll 11 Uhr am Bruno sein. +++

 

Freitag, 29.10.2004  1. FC Lokomotive Leipzig – SV Althen 90 II  11:1 (5:0)

 

Der Wahnsinn geht weiter, die Auferstehung unseres Vereins beschäftigt die Massen, und damit auch die Medien, die Anfragen diverser Fernsehsender häuften sich vor diesem Heimspiel des FCL, und es geht immer noch um ein „ganz normales Punktspiel“ der untersten Spielklasse dieses Landes…

Das ZDF dreht für seine sonntägliche Sportreportage, und sie hatten sich als prominentes Fan-Opfer unseren UKW ausgesucht, Interview im Vorfeld und dies und das. Das DSF produziert für ein neues Magazin „Kreisklasse“ (1. Sendetermin der 11.11.) einige Beiträge, und die Düsseldorfer Produktionsfirma stieß bei ihrer Recherche natürlich auf LOK, natürlich. Dabei wollten sie soviel wie möglich Material aus den alten Zeiten der Loksche zum Abfilmen und kontaktierten dazu verschiedene Quellen. Eine davon war auch unser Fanclub und so verabredete man mit einem Herrn Klaus Fiedler ein Treffen am Spieltag. Und wir hatten gut vorgesorgt, jeder mal in seiner Sammlung gestöbert. Von Sven kamen Fotos, Udo steuerte ein paar Wimpel bei, ich hatte Programme, Plakat, einen Truck und den aktuellen Fan-Report dabei. Der Knüller aber war die Presseschau von unserem goldenen Europapokaljahr 1987, die unser Thomas damals ganz akribisch angefertigt hatte – eine wahre Fundgrube für die Produzenten. Mal sehen, was sie so in ihrem fünfminütigen Beitrag verwenden werden, wir sind gespannt!

Um 16 Uhr wollte man sich mit den Fernsehleuten treffen, allerdings rutschten sie auf ihrer langen Fahrt aus dem Rheinland in etliche Staus, weshalb sie dann erst gegen halb sechs Uhr eintrafen. Für einen Dreh in ihrem Hotel war es bereits zu spät, also schnell weiter gleich ins Stadion. Dort fand man zusammen mit den findigen Reportern in unserer Geschäftsstelle schnell einen Raum, wo alle Utensilien optimal ins Bild gesetzt werden konnten. Hier merkte man schon die Professionalität der dreiköpfigen Crew, denn schnell wurde die Beta-Cam  zurechtgerückt und alles blaugelbe Material auf Kassette aufgezeichnet. Die Leute waren begeistert von der Pressemappe und den alten Schwarz-Weiß-Fotos, auch der Endspiel-Wimpel von Athen 1987 und das Fortuna-Programm von 1973 wurden aufgezeichnet. Dann rückte die Anstoßzeit näher und nun mussten sie sich um ihre Technik im Innenraum kümmern…

Ich wollte nun endlich die Fanclubfahne anbringen und war froh, noch einen guten Platz auf der Dammsitzgeraden gefunden zu haben, es war die einzige Lücke zu diesem Zeitpunkt! Beim Aufhängen fragte mich einer, wie groß man eine neue Fahne so machen könnte. Er hatte ein Bandmaß dabei und so liegen mir jetzt die genauen Abmessungen des Locobanners vor: Höhe 1,40m, Breite 3,70m. Jetzt hieß es aber schnell noch Programme kaufen, und bei den TKS-Leuten konnte man das auch direkt am Dammsitz tun. Wieder ein tolles Titelfoto, gut, wenn man gute Quellen dafür findet. Auch das Heft gegen Paunsdorf Devils besorgte ich mir nochmal neu, denn die Macher haben nämlich nachträglich unseren Henning Frenzel zu den Aufstellungen hinzugefügt. Und Sammler brauchen alles!

Inferno hatte an seinem Stand neben dem Tatort Nummer 21 (den man tagszuvor selber mit kopiert, gefaltet und geklammert hatte – Auflage 300 Stück), dem Kalender 2005 und diversen Shirts eine neue Kollektion an Aufklebern mit aktuellen Motiven sowie die neuesten Hefte aus der Fanszene. Auch der Fan-Report fand ein kleines Eckchen für seine Ausgaben, Dank nochmal an Mike!

Um sieben sollte ja Spielbeginn sein, aber neben dem leider unausbleiblichen Regen strömten weiterhin die Massen, vor den Kassen lange Schlangen, also handelte der 1. Vorsitzende und bat über Sprecher Mirko um Verständnis für die Spielverzögerung. Als 15 Minuten rum waren, kam der gleiche Text nochmal, und man dachte, die Zeit schnell für einen kleinen Imbiss nutzen zu können. Am Bratwurst-Stand an der Kurventreppe weilte eine kleine etwa 10köpfige Menschenschlange, das müsste reichen, dachte man. Allerdings war dem weiblichen Personal wohl nicht bewusst, das oben ein Fußballspiel am Beginnen war, munter und ohne Regung auf lautstarken Unmut der Kundschaft nahm sie sich ein großes Küchenmesser und schnitt seelenruhig die Semmeln auf, Stück um Stück, Dutzend um Dutzend. Und wenn ich nicht gegangen wär, dann schnitte sie noch heute…

Oben ging es nämlich los, schnellen Schrittes erreichte ich meinen Standort am Eingang zur Gegengerade, denn die ersten Rauchzeichen stiegen schon empor!

Dann flammten etwa 40 Bengalen auf der gesamten Dammsitzlänge auf und alles erstrahlte im Glanze der Pyroshow, einfach Klasse, einfach fantastisch! Minutenlang standen die Spieler beider Teams staunend und beeindruckt auf dem Feld, ehe sich der Rauch verzog und schließlich das Spiel beginnen konnte, genau um 19:30 Uhr.

Mit dabei bei uns diesmal Lok-Oldie Frank Baum, der im Mittelfeld agierte und gute Bälle in die Spitze schob. Keine Minute war gespielt, da hieß es schon 1:0, Kapitän Trommer hatte Glück bei seinem Schuß von der Strafraumgrenze, abgefälscht, egal – Jubel, erneutes Bengalo-Feuer flammte auf am Dammsitz. Und die Nummerngirls zogen hoch, die Tafeln Eins für Lok und Null für die Gäste. Diese waren schon arg strapaziert, ihre Abwehrkette in totaler Unordnung, Folge das 2:0, hier ging was ab! Die Althener Kicker fingen sich aber wieder, bauten sich in einer Reihe vor ihrem Strafraum auf und ließen unsere Stürmer Rene Heusel und Ronny Richter ziemlich oft ins Abseits laufen – oder das, was der einsame betagte Schiri von Turbine Leipzig so als solches erkennen wollte. Er hatte es auch schwer, denn seine „Kollegen“ auf den Rängen sahen die Situationen um ein vielfaches besser –und durften nichts entscheiden. Hier sollte der Stadtverband nochmal darüber nachdenken, ob nicht doch zwei Linien-Assistenten bei einem derartigen Besucherpotential notwendig wären, da müssten dann eben beide beteiligte Vereine dafür aufkommen.

Zurück zum Rasenspiel, hier wollte Ronny R. uns Fans nicht länger auf die Folter spannen und deshalb netzte er gleich dreimal innerhalb von 10 Minuten ein, dies war gleichzeitig der Halbzeitstand. Oldie „Baumi“ hatte auch seine Möglichkeit, seine Zeit kam heute noch…

Auf der Geraden kontaktierte man die Locomotion-Fanclubmitglieder Mathias und Micha, letzterer war sieben Stunden auf der A9 unterwegs gewesen, um noch dieses Spiel zu erleben, für LOK ist kein Weg zu weit. Man wechselte nun zur Pause den Beobachtungsort, traf auf dem Dammsitz nochmal UKW, weiterhin Sven, Alex und Bluesky, während Antje im Innenraum fleißig Fotos schoss – damit hatte ich alle heute anwesenden 8 Fanclubmitglieder irgendwie angetroffen, sehr guter Schnitt bei dieser Auswärtsbilanz von 4:8.

Die zweite Spielhälfte begann wieder furios, gleich das Tor von Rene Heusel, übrigens sein 25. Treffer in der laufenden Saison! Nun suchte das Team verstärkt die Stiefel von Frank Baum, der mehrmals Anlauf nahm für einen Treffer. Aber erst mal netzte Tom Franke ein, das 7:0. Dann war es soweit, kurzes Anspiel im Althener Strafraum auf den Lok-Oldie und der hat die Ruhe am Ball – 8:0, „Baumi, Baumi“- Rufe erschallten im Bruno, der Altstar wurde mit standing ovations gefeiert. Nun war nochmal Ronny Richter dran, und dann die Gäste. Der obligatorische Gästetreffer stand an, am langen Pfosten brauchte Althen-Spieler Tobias L. nur noch einzulenken. Das erneute Gegentor hatte wütend gemacht, jetzt gab unser Team nochmal richtig Gas. Tom Franke und Maik Hänisch erzielten die letzten beiden Treffer, und statt einer Zeitlupe bekamen die Tribünenzuschauer das neckische Wackeln sehenswerter weiblicher Hinterteile zu Gesicht – unsere Nummerngirls in blau (Haare) und gelb (Hotpants) sind schon eine Augenweide. Selbst bei den Stimmungseinlagen von Sprecher Mirko leisteten sie Buchstabierhilfe – LOK eben! Alles dankbare Filmobjekte für die Kamerateams, die oft nicht nur auf Ballhöhe waren…

Dann war Schluß, 11:1 zeigte die Anzeigetafel, alle waren begeistert, feierten unten und oben, nur neben mir ein kleiner Stepke war traurig, warum, erschloß sich mir erst jetzt, denn er gestand, dass unten auf dem Platz auch sein Papa mitgekickt hatte – im gelben Trikot der Althener. Nun, immerhin hatten sie ja einmal getroffen, ein kleiner Trost für den kleinen Mann.

Es dauerte lange, ehe sich das Bruno an diesem Abend leerte, viele Glückwünsche der Fans an die Mannschaft, die tropfnassen Fahnen wurden abgehangen, die TV-Teams machten ihre Interviews, die Infernos trafen sich noch zu einer Versammlungsfeier (die laut Jana bis halb eins ging…) – wieder war ein erlebnisreicher Fußballtag mit unserer Loksche zur Geschichte geworden. Eine Geschichte, die wir hiermit notiert haben und damit für heute beenden wollen.

Reini

Bruno-Plache-Stadion Leipzig: 3.829 Zuschauer

1:0 Trommer (1.), 2:0 Schreiber (5.), 3:0 R. Richter (24.), 4:0 R. Richter (26.), 5:0 R. Richter (34.), 6:0 Heusel (48.), 7:0 Franke (52.), 8:0 Baum (61.), 9:0 R. Richter (63.), 9:1 Lehmann (65.), 10:1 Franke (70.), 11:1 Hänisch (80.)

(Die statistischen Details wie immer von Ronnys Page – www.lok-leipzig.com !)

 

Fotos zum Spiel