+++ Etwa 250 Lokisten sahen den knappsten aller Siege, ein 1:0 beim BSV Eintracht Sondershausen! +++ Geduld und viel Power waren gefragt, um punktemäßig mit Jena und DD-Nord in der Oberliga gleichzuziehen! +++ Nun kommt am Samstag der Tabellenführer Jena nach Leipzig, man darf gespannt und hoffnungsfroh sein!!! +++

 

Samstag, 16.08.2003  Eintracht Sondershausen gegen VfB Leipzig  0:1 (0:0)

 

Das überzeugend herausgespielte 4:0 gegen die Energie-Bubis machte Appetit auf mehr Fußball vom neuen VfB, was lag da näher, als sich auf einen Trip ins thüringische Sondershausen einzulassen, hier, wo es wieder um die so begehrten 3 Punkte ging.

Unter der Woche glühten die Telefondrähte, wie man so schön sagt, um die aktuelle Locomotion-Tour zusammenzustellen. UKW stellte sein Automobil samt Fahrkünste zur Verfügung, und mit an Bord neben dem Randleipziger und mir war heute der Lemmy aus dem VfB-Forum, ein Ur-Lokist mit Leib und Seele, dem auch eine Übersiedlung ins Württembergische nichts von seiner treuen Begeisterung für die Loksche nehmen konnte. Im Gegenteil, einige seiner Schalke-Kumpels sind seit kurzem auch VfB-Sympathisanten…

Superpünklich um 10 Uhr startete unsere Tour ab L-Grünau, nachdem alle Teilnehmer vom jeweiligen Wohnort direkt abgeholt wurden – prima Service. Über Halle-Ost ging es weiter Richtung Eisleben, alles zweispurig ab hier, wie unser Fahrer versicherte. Wenig später fädelte sich alles ein, wurde uns zuviel versprochen? Nein, war nur eine Baustelle, rasant ging es weiter, die neue A 38 wartete schon auf uns. Es folgte eine ansteigende Bergstraße, die unserem vollbesetzten Gefährt alles abverlangte, aber jeden, der an uns vorbeifuhr, sammelte UKW bei der anschließenden Talfahrt wieder ein. Dabei immer gut zu erkennen die Nummernschilder der Vorausfahrenden…  Man kam sich vor wie beim Playstation-Autorennen, wie der Randleipziger süffisant bemerkte.

Aber wir hatten ja enge Termine heute, wollten den Göldner Punkt 12 genommen haben, ehe uns die Reudnitzer wieder alle Programme wegkaufen… Schafften sie nicht, wir erklommen so schnell es für jeden ging die Bergstraßen des malerischen Ortes und sicherten uns die begehrten Hefte (A5 /1 €) sowie gleich dazu die Billetts (6 €).

Nun hatten wir viiiiel Zeit, und so marschierte alles Richtung Innenstädtchen. Dabei musste ein DB-Streckengleis rustikal überquert werden, es gab den 2m-Abgrund und 100 Meter weiter links den 1m-Absprung – diesen nahmen wir. Gesichert das Ganze durch gelangweilte Cops, kein Wunder, waren sie doch bei dem geringen Zugfahrerpotential heute nicht ausgelastet. Ein gemütliches Freisitzlokal wartete indes schon auf uns, ein schattiges Plätzchen zur Mittagszeit, Bier und Omeletts mundeten prächtig. Ausgiebig diskutierte man das „wenn Programmhefte aber nun ein Loch haben…“, die technische Herstellungsweise desselben heutigen Titelblattes und eventuelle Rabatte wegen der offensichtlichen Materialeinsparung! Bald drängte aber die Zeit, schließlich wollte man mal zum Anpfiff vor Ort sein… Passte diesmal, denn das Einlaufen der Mannschaften um 14 Uhr geschah in unserer Anwesenheit.

Der VfB powerte trotz der örtlichen Hitze die ersten 20 Minuten sehr ordentlich, dann allerdings wurde alles etwas verhaltener, ohne allerdings den hochmotivierten Gastgebern irgendeine Torchance zu lassen. Die hatten sie erst kurz vor der Pause, war allerdings auch ein Hochkaräter, knapp drüber der Kopfball. Den Unseren gelang bis dahin aber eben nicht das erlösende befreiende Tor, also musste es in der 2. Halbzeit kommen, auf Biegen und Brechen!

Zuvor erfolgte bei uns die Pausenstärkung in Form einer echten Thüringer, die kross gebraten und sehr wohlschmeckend nur die Note 1 bekommen konnte (in der frischen Semmel nur 1,50€).

Unser Team spielte weiter nach vorn, allerdings fehlte oft die zündende Idee, um die Sturmspitzen Mike und Schwese zum Abschluss gelangen zu lassen. Außerdem hielten die Sondershäuser Feierabendfußballer trotzig-rustikal dagegen, machten dazu mit ihrem wachen Konterfußball auch unserer Abwehr ein paar Probleme. Die Einheimischen auf der Tribüne trugen dazu durch teils unflätige Bemerkungen zum Entstehen  hektischer Spielszenen bei, ein großes Lob allerdings an die heutige Schiedsrichterin, die in allen Situationen Herr, nein Frau der Lage blieb. Aber der heutige VfB wollte den Sieg und drückte noch mal auf’ s Tempo, Ecken und Freistöße häuften sich und eine Flanke sah dann Andy Schwesinger am langen Pfosten stehn und einschieben – das SIEG-Tor in der Schlussviertelstunde! Die etwa 250 Lok-Anhänger heute freuten sich überschwänglich - und den Gastgebern war die Moral abhanden gekommen. Nur die freundliche Schiedsrichterin hatte wohl zuviel Gefallen am Spiel gefunden und ließ uns endlos zappeln, 4 Minuten Nachspielzeit, die letzte Ecke der SDHer brachte dann fast noch den Ausgleich, hui, das war knapp! Aber wie sagt die Fußballfloskel: Am Ende zählen nur die drei Punkte, wie Recht sie doch hat.

Auch ohne die erhoffte Torflut stieg man zufrieden vom Göldner-Sportzentrum und in zügiger Fahrt, mit kurzer Halte zum Rauchen und PP an der A14, erreichten wir in der sechsten Abendstunde wieder die alte Heimat.

 

Fazit: Wer lange hofft, kann meistens einen Sieg feiern – wenn alles gut geht wie in SDH. Das VfB-Team weiß um seine Verpflichtung bei den Fans für den Kampf um die Oberliga-Meisterkrone. Wir bleiben oben dabei, zusammen mit den starken DD-Nordlern und Carl-Zeiss – und nun kommt Jena ins Bruno zum Spitzenmatch!

Reini

 

Sportzentrum „Am Göldner“ Sondershausen:  770 Zuschauer

0:1 Schwesinger (75.)

 

Fotos zum Spiel