+++ VfB-Team gewinnt nach 0:2 Rückstand noch mit 3:2 beim Namensvetter in Pößneck! +++ Am Sonntag, 16.05. um 14 Uhr ist im Bruno das letzte offizielle Pflichtspiel unseres VfB Leipzig - auch für die treuen Fans ein Pflichtprogramm! +++

 

Dienstag, 11.05.2004  VfB Pößneck – VfB Leipzig  2:3 (2:2)

 

Dienstag Nachmittag zum drittletzten Spiel des VfB Leipzig nach Pössneck. Was kann es schöneres geben? Zu viert startete man per Zug die Tour ins Thüringische zur Abschiedstour unseres Clubs. Und zu viert blieb man dann auch, zumindest was die Mitreisenden mit Zielrichtung Fußball betraf. Zuvor staunten wir jedoch nicht schlecht, als auf Werbeplakaten vom Spiel VfB Sachsen Leipzig vs. Real Madrid geträumt wurde. Warum auch nicht, die BILD darf das ja. Und nach einer sehr kurzweiligen Fahrt samt guter Unterhaltung war man pünktlich in Pössneck gestrandet. Unser Mob wurde freundlichst mit einem „Prost“-Zuruf der Dorfbevölkerung vom Bahnhofs-Pub begrüßt. So sollte es immer sein...

Der Marsch zum Stadion (oder besser Sportplatz) gestaltete sich etwas mühsam, da es stetig bergauf ging und einige dem Marschtempo leider nicht folgen konnten. Es blieb jedoch immer noch Zeit, um sich um ein Ansetzungsplakat zu bemühen, welches in einer Schaufensterauslage sein tristes Dasein fristete. Überpünktlich wurde dann der Ground eingenommen und die anwesende Fanschar des VfB begrüßt. Noch während des Spiels bis weit in die zweite Halbzeit trafen weitere Fans ein und am Ende summierte es sich auf 34 Hardcore Leipziger. Diverse Eltern unserer A-Jugendlichen und der Web-Guru Ronny John von der Homepage des VfB nicht mitgerechnet. Die Sicherheitsvorkehrungen waren übrigens sehr lax, denn der Gästeblock war zu beiden Seiten geöffnet. So verflüchtigten sich unsere Leute in den Heimbereich, um sich eine bessere Sicht zu gönnen.

Schnell führten die Thüringer-Underdogs mit 2:0. Doch der Rest von Leipzig konnte den Spieß allmählich umdrehen und getreu dem Motto „Wer nicht alles gibt, gibt nichts“ durften wir dreimal jubeln. Platzsturm inklusive! Gleich darauf kamen zwei Security-Granaten und suchten Stress. Da waren sie bei uns an der falschen Adresse. Nachdem nämlich herausgefunden wurde, dass beide Szene-involviert waren, war genügend Gesprächstoff bis zum Ende des Spiels gefunden und so konnten viele Geschichten und Erfahrungen ausgetauscht werden. Schöne Sache. Doch die gelungene Pitch-Invasion konnte den beiden Leipzigern nicht mehr genommen werden. Zwischendurch kam noch ein Einheimischer zu uns und fragte unseren Alex, ob er „ihn denn noch kenne?“ Ein verdutzter Blick auf der Einen, die Lösung auf der anderen Seite: „Na, ich hab dir doch am Bahnhof zugeprostet!“. Ja, und so verging die Zeit ganz fix und das Wetter wendete sich im Gegensatz zum Spiel zum Schlechteren und es fing zu unserem Leidwesen zu regnen an. Egal, die Mannschaft und wir feierten noch gemeinsam den schwer erkämpften Sieg. So soll es sein, so macht das Spaß.

Im Übrigen schmeckt die Bratwurst im Stadion nicht so dolle. Von wegen Original Thüringer. Danach ging es noch zum Mannschaftsbus. Sogleich wurde auch eine ehemalige Chemie-Ikone entdeckt und ihm ein Gespräch aufgezwungen. Dies gestaltete sich sehr angenehm und wir durften an so mancher Anekdote teilhaben. Tja, nachdem uns dieser verließ, startete unsereins noch einen letzten Anlauf um im Mannschaftsbus mitfahren zu dürfen. Es regnete ja noch immer und der Zug fuhr erst sehr spät. Zumal der Bus ja nicht mal zur Hälfte gefüllt war. Und siehe da, die Verantwortlichen ließen sich erweichen. Mentor Miftari brachte es auf den Punkt: „Wir sind zwar ein kleiner Verein, aber mit großem Herzen“. So kann man es auch trefflich ausdrücken. Nachdem die Scheu vor uns Fans so langsam dahin war, erfuhr man auch so manch persönliche Ansicht über die Arbeitsweise des Insolvenzverwalters und einige Hintergründe über die schmutzige Abwicklung des VfB. Da klang so manche Verbitterung durch.

Und da waren wir auch schon wieder in Leipzig. Ganz langsam oder für einige auch wieder zu schnell läuft die Abschiedstour für den VfB, seine Spieler und vielleicht auch so manchem Fan der Endrunde entgegen. Schön war die Zeit...!

Lokvenz

 

Stadion an der Warthe Pößneck:   102 Zuschauer

1:0 Walther (2.), 2:0 Hempel (26.), 2:1 Breitkopf (36.), 2:2 Sadlo (43.), 2:3 Fraunholz (56.)

 

Fotos zum Spiel