+++ Nach guter erster Halbzeit brachen die VfB-Fohlen nach der Pause völlig ein - klares 0:6 gegen spiel- und angriffslustige Magdeburger! +++ Die ca. 700 anwesenden Lokisten interessierte aber wohl mehr die Überlebensaussichten des Vereins nach der Gläubigerversammlung am kommenden Mittwoch! +++
Samstag, 17.04.2004 VfB Leipzig – 1. FC Magdeburg 0:6 (0:1)
Ein traditionsreiches Ostderby stand am heutigen Samstag an. Die Statistik-Füchse aus Wurzen, welche derzeit zu jedem Pflichtpunktspiels unseres VfB ein eigenes Programmheft im A5-Format herausgeben, haben bisher 72 Spiele zwischen Lok Leipzig und dem FC Magdeburg und ihren zahlreichen Vorgängern registriert. Danach lagen uns die heutigen Gäste nie besonders, denn bei all diesen Punkt- und Pokalspielen gegeneinander waren wir nur 19 mal siegreich, bei 18 Remis und satten 35 Niederlagen…
Nur – diesmal gab es nach aktueller Oberliga-Rechtslage ja für keinen der beteiligten Vereine punktemäßig was zu holen. Was sich dramatisch auf den Zuschauerzuspruch auswirken sollte, auf alle Fälle im Gästeblock. Dort versammelten sich zu Spielbeginn vielleicht 100 Leute, wie war das noch vor 3 Jahren gewesen, als beide Teams um den Aufstieg stritten!
Aber alles Lamentieren hilft nichts, solange beim VfB noch Fußball gespielt wird, kommen die Treuesten der Treuen ins Bruno! Heute waren es insgesamt 833 Besucher, die offiziell gezählt wurden. Bei der Bekantgabe der Zahl in der 2. Halbzeit stand es aber bereits 5:0 für die Magdeburger, die sich hier als sehr spielstark und vor allem angriffslustig präsentierten. Wenn sie auch für ihre Tore der Mithilfe der VfB-Abwehr sicher war, besonders unmittelbar nach der Pause.
Die erste Spielhälfte war nämlich, bis auf die Ausnahme „0:1“, sehr ausgeglichen, unsere Jungs verzeichneten sogar ein paar hochkarätige Chancen, die man aber wie immer nicht nutzte.
Nun, so richtig interessierte die Anwesenden heute doch eigentlich nur die aktuelle Situation des Vereins, man diskutierte leidenschaftlich die Überlebenschancen, besonders der Tag der Gläubiger am 21.4. war als fixes Datum allgegenwärtig. Wollen die uns wirklich platt machen, was ist der Mitgliederbeschluss des Übertritts aller Teams zum 1. FC Lokomotive e.V. den hiesigen Amtsträgern wichtig und wie reagieren die bisherigen Sponsoren auf eine angestrebte Fusion - Fragen ohne klare Antworten...
Die Medien haben sich ja offenbar auf die Rathausseite geschlagen, ja lieber ein finanzkräftiger Großverein als zwei unterklassige Traditionsclubs, über die man höchstens was in den montäglichen Ergebnislisten der Stadtklassen was berichten könnte. Nur, solange beide Vereine existent sind, werden die jeweiligen Mitglieder kaum einem Zusammenlegen zustimmen, der oben erwähnte immerhin mit über Zweidrittel-Mehrheit beschlossene Übertritt zum FCL kann das nur bestätigen.
Wie auch immer, jeder einzelne muss das für sich entscheiden, wo und wie er künftig seine Freizeit bei Fuß- und anderen Ballspielen im Einzugsgebiet verbringt, die breite Masse wird sich wohl unweigerlich zerstreuen, die Treuesten aber nach wie vor nach Probstheida (wenn es denn der Spielort für den 1. FC Lok bleiben sollte, was ja lange nicht sicher ist!) wandern!
Heute wurde nach dem ernüchternden Endstand noch lange nach Spielschluss unter den Fans diskutiert, UKW hatte dazu geladen, bei zünftigem Tschechenbier versteht sich, vom benachbarten Globusmarkt…
Reini
Bruno-Plache-Stadion Probstheida: 833 Zuschauer
0:1 Kallnik (13.), 0:2 Grundmann (48.), 0:3 Banser (49.), 0:4 Kreibich (61.), 0:5 Banser (62.), 0:6 Siemke (71.)