+++ Erster Termin für den VfB Leipzig im neuen Jahr war das Hallenturnier am 3.1. in der Ernst-Grube-Halle an der DHfK! +++ VfB-Reserve erreicht nach grandioser Turnierleistung das Finale, während die Chemiker schon in der Vorrunde ausschieden! +++ Die Halle war stimmungsmäßig und sportlich fest in blaugelber Hand, Sieger Eintracht Braunschweig brachte ca. 80 Fans mit nach Leipzig! +++ VfB-Torhüter Frank Schöne als bester Spieler des Turniers geehrt - er hatte es sich verdient!!! +++

 

Samstag, 3. Januar 2004 

Hallenturnier um den Reudnitzer-Cup, Ernst-Grube-Halle Leipzig

 

Soviel ist sicher – der VfB ist lebendig wie eh und je. Wer am heutigen Samstagnachmittag in der DHfK-Sporthalle live dabei war, konnte ihn förmlich spüren, den LOK-Geist…

Man war schon eine knappe Stunde vor Turnierbeginn am Halleneingang, fröstelte aber noch eine Weile davor herum, da man ja noch eine Karte zu vergeben hatte. Das interessierte Publikum strömte derweil in die Vorhalle, viele bekannte Gesichter erwiderten den obligatorischen Neujahrsgruß. Endlich erschien die Treibhaus-Abordnung und man konnte sich nun drinnen aufwärmen und um Programme (A5/ 1€) kümmern. Die Sicherheit in Form von Polizei und Ordnern war entsprechend groß vertreten und filzte alle schon am Eingang. Es war im Foyer allerhand los, die Gastronomen voll im Stress und in der Halle wärmten sich die heutigen Ballakteure bereits richtig auf. Unser Block F (15 €) lag rechts am Ende der Geraden, dort prangte schon die schwarze Fahne des Commando Lok-Leipzig-West in voller Pracht, daneben die Fernsehleute vom mdr. Hinter dem Tor gab es vier Reihen an kostengünstigeren Stehplätzen (12 €), auf denen sich die Infernos und der HFC-Anhang eingerichtet hatten. Uns gegenüber ein weiterer LOK-Block, links daneben die richtig starke Abordnung der blaugelben Eintrachtler aus „Wessi-Land“ Braunschweig. Die erkennbaren Chemiker befanden sich größtenteils vorne links in Block A und hinter dem vorderen Tor, ein paar saßen auch verstreut in anderen Blöcken.

Dann ging’s los. Erst gab es zwei Spiele der Gruppe B, der schwächeren Abteilung. Hier besiegten der HFC und der SV Grimma ihre Kontrahenten. Nun mussten die Leutzscher ran und schafften glücklich (wie sonst…) ein 1:1 gegen Braunschweig, wie schon im Punktspiel der Saison. Unser Gegner war dann Pardubice, Achter der tschechischen 2. Liga, die man dem deutschen Regionalliganiveau zurechnen kann (Danke Schmunzel für die Info). Denn die im Programm ausgedruckten Wüstenkicker aus Ghana hatten plötzlich woanders ein Turnier zu spielen und waren abgesprungen. Also die Tschechen, die überrannten mit zwei schnellen Toren unser Team, das mit Frank Schöne, Nico Breitkopf und Mike Sadlo zwar nur noch drei von der „Alten Garde“ an Bord hatten, aber – die Youngster legten sich mächtig ins Zeug und rissen alle drinnen und draußen mit! So schaffte man drei Sekunden vor Ablauf der 15 Minuten sensationell einen 3:2-Sieg, das ging ja gut los!

Wieder 2 Spiele der anderen Gruppe, die hörte man nur von draußen, da man ja auch mal die leckeren Sachen am Büfett testen musste. Ein etwas matschiges Fischbrötchen und eine Cola waren allerdings die einzige Ausbeute, die Preise ja auch entsprechend (jeweils 2 €). Es gewannen Nordwest Leipzig und Grimma – und das Derby rückte heran. Die Halle war bereits fest in VfB-Hand, vielstimmig tönte das LOK und der berühmte TKS-Rausdroh durch die Halle, das imponierte auch dem Hallendiscjunkie Rolf Töpperwien aus Mainzelmännchenland, der die tolle Stimmung lobte. Nur bei den beiden Toren konnte grünweißes Wedeln und kurzer Jubel bemerkt werden, einfach lächerlich bei diesen Ansprüchen. Auch diesmal hatten wir kein Glück beim 1:2, aber es ging ja noch weiter im Turnier…

In der Gruppe B setzten sich am Ende Grimma und Halle durch, aber die Kleinen boten noch gute Gegenwehr.

Das Finale-Furioso in unserer Gruppe begann schon mit dem Spiel der bisher punktlosen Tschechen gegen Grünweiß Leutzsch. Die Pardobicer, von gewieften LOK-Fans an der Bande eindrucksvoll gecoacht, wuchsen mit der Hallenbegeisterung über sich hinaus und legten den Leutzschern drei Dinger ins Netz! Obwohl die kurz vor Schluss noch auf 2:3 verkürzen konnten, war die Niederlage unabwendbar.

Nun reichte nach Tabellenlage uns gegen Braunschweig ein Unentschieden ab 2:2. Und genau das trat ein, zwei Rückstände wurden gnadenlos ausgeglichen – und die anfänglich noch schadenfrohen grünweißen Fans gerieten immer mehr ins Abseits, es jubelte nur noch Blaugelb!!!

Selbst sehr zweifelhafte Schiri-Entscheidungen gegen uns bei erzielten Toren konnten das VfB-Team heute nicht stoppen, hoch verdient zog man ins Halbfinale, zusammen mit Braunschweig, Leutzsch war draußen! Kein Wunder auch bei einer derart geringen Unterstützung durch die eigenen Fans, man hörte sie wieder nur bei den Toren, ansonsten tote Hose!

In den beiden Halbfinals fiel regulär keine Entscheidung, so mussten jeweils drei Schützen jeder Mannschaft vom 9m-Punkt die Finalteilnahme sichern. In beiden Fällen gelang das erst im jeweils zweiten Durchgang, da die gleichen Spieler jeweils noch mal ran mussten, eine Dramatik, wie man sie noch nicht gesehen hat.

Auch der 3. Platz wurde vom Punkt entschieden, hier siegte der HFC gegen Grimma.

Dann tickte die Uhr, der mdr schaltete sich um 17.10 Uhr live mit seinem 3. Programm dazu, das Endspiel konnte starten. Braunschweig gegen VfB Leipzig, ein bundesdeutscher Meister aus den 60-er Jahren gegen „den deutschen Meister überhaupt“ (Originalkommentar des Herrn Töpperwien) – man war wieder in vielen deutschen Haushalten präsent, was für ein Image für die Sportstadt Leipzig!

Bombenstimmung, auch das schnelle 0:1 konnte sie nicht bändigen, das 1:1 eher anheizen. Ehe die beiden Braunschweiger Treffer in der Folge den heutigen VfB-Kickern Grenzen setzten, die kräftemäßig bis ans Limit gegangen waren – und dafür ihren Lohn von den begeisterten Fans auch bekamen. Die feierten nach Schlusspfiff mit den Spielern, und einer wurde dann doch noch zum Sieger erkoren: Frank Schöne („Der Polyp“, so Töppi) erhielt die Trophäe des besten Spielers des Turniers! Verdienter Lohn für eine überragende Leistung, was der heute an Reflexen und blitzschnellem Passspiel aus dem Tor heraus gezeigt hatte, war super-elegant (würde ein bekannter Fanfotograf sagen…)

Übrigens: Für's 11. und 55. Turnier-Tor kassierten unsere schußstarken Kicker jeweils eine 24-er Kiste Reudnitzer, da haben sie ja gleich das richtige Getränk für die Party danach...

 

Fazit: Das Kommen hat sich heute für jeden VfB-Fan echt gelohnt, die Stimmung in der Halle war olympiareif, die blauweißen Kicker leben mit Leidenschaft für ihren Verein und ihre Fans – einfach ein fantastischer Tag!

Reini

 

Fotos zum Turnier

 

Fans in der Halle:

Braunschweig                     ca. 80

VfB                                        ca. 300

FC Sachsen                         ca. 200

Hallescher FC                     ca. 20

Gesamtbesucher:               ca. 1.500

 

Gruppe A:

VfB Leipzig – Pardubice  3:2

Braunschweig – FC Sachsen Leipzig  1:1

VfB Leipzig – FC Sachsen Leipzig  1:2

Braunschweig – Pardubice  4:2

Pardubice – FC Sachsen Leipzig  3:2

VfB Leipzig – Braunschweig  2:2

 

Gruppenendstand:

1. Braunschweig                 5             7:5

2. VfB Leipzig                     4             6:6

3. FC Sachsen L.                4             5:5

4. FK AS Pardubice           3             7:9

 

Halbfinale:

Braunschweig – Hallescher FC      0:0 , 9m 4:3

VfB Leipzig – SV Grimma               0:0 , 9m 3:2

 

Platz 3:

Hallescher FC – SV Grimma            9m 3:2

 

Finale:

Braunschweig – VfB Leipzig           3:1