+++ Trotz ständiger Beerdigungsparolen in der hiesigen Presse wurde am Samstag in Probstheida Fußball gespielt: 3:1 gewann der VfB gegen schwache Grimmaer! +++ "Hurra, wir leben noch!" - unter diesem Motto findet zur Zentralstadion-Neuweihe am 7. März ein Lokisten-Anmarsch mit Kundgebung statt, danach kann das Spiel der Sachsen gegen die BVB-Amateure unter unserem Beisein stattfinden... +++
Samstag, 06.03.2004 VfB Leipzig – SV 1919 Grimma 3:1 (2:0)
Es ist schon heftig, was über den VfB und seine Anhänger derzeit hereinbricht. Als hätten sie nur darauf gewartet, nutzte Deutschlands mächtigste Tageszeitung das Statement eines frustrierten Insolvenzverwalters, um bereits im Aufmacher auf Seite 1 das endgültige Aus des Traditionsvereins VfB Leipzig überall zu verkünden – ohne wenn und aber, rettungslos und ohne Wiederkehr. Dabei weiß jeder halbwegs Interessierte, dass darüber erst Mitte April in einer Gläubigerversammlung entschieden werden soll, zu diesem Zeitpunkt also noch gar nichts feststeht, geschweige denn der Verein aus dem Register gelöscht sei. Der Herr Striewe hat mit seinen Äußerungen alle aufgeschreckt (war vielleicht beabsichtigt…), er ist aber auch nicht zu beneiden, hat er doch beim VfB kaum noch Ansprechpartner. Die Verantwortlichen sind größtenteils abgetaucht (BS, Merkel, Knoll) oder haben sich abgemeldet (S. Zeh). Und dann noch dieser Satz: „Die Entscheidung der öffentlichen Gläubiger gegen "Wiederholungstäter VfB" sei auf höchster Ebene gefallen und stehe felsenfest.“ (LVZ), da merkt man schon, dass sich irgendwie alle gegen uns verschworen haben!
Aufklärung muß zunächst aber die für den 26.03.2004 einberufene ordentliche Mitgliederversammlung unseres Vereins bringen, hier werden sich die Verantwortlichen der Megapleite den Mitgliedern stellen müssen. Die Frage wird sein, gibt es ein finanzierbares Konzept für die Landesliga – oder wird der Verein unter neuem (alten) Namen irgendwo weiter unten neu anfangen.
Kräftiges Schneetreiben am Samstagmittag verhieß nichts Gutes für das Heimspiel gegen den bisherigen Angstgegner SV Grimma, die sich ja mittlerweile auch von Herrn Schößler getrennt haben, seine Kompromisslosigkeit in punkto anderen Meinungen kam ja auch schon bei uns letztes Jahr schlecht an. Heute ging es für beide Teams nicht um Punkte, aber um ein erfolgreiches Auftreten – und für den VfB ein Sieg für die treuen Fans. Die hatten sich erneut sehr spendenfreundlich gezeigt, was man an einer kompletten neuen Spendentafel am Eingang zur Club-Lounge und Ergänzungen an der Tafel am Dammsitz ersehen konnte.
Die Infernos hatten es sich unter dem Treppenaufgang zur Tribüne mit ihrem Info-Stand bequem gemacht und mit der neuesten Nummer des „Tatort Stadion“ alle News zum morgigen Demo-Marsch zur Zentralstadion-Neueröffnung an die Fans gebracht. In bewegenden Texten wurden die Sternstunden des Zentralstadions bei den vielen EC-Spielen unseres 1. FC Lok noch mal nacherlebt und in Bildern festgehalten. Nicht unerwähnt bleiben soll die farbige Aufmachung des zwölfseitigen Heftes, dessen Farbkopie unser Fanclub Locomotion gesponsert hat. Auch Dank den Jungs aus der Ultraszene, die bei der Endfertigung mithalfen, auch sie stellten sich so aktiv der gemeinsamen Sache um den Erhalt des Fußballs in Probstheida.
Das Spiel verlief recht flott, unsere jungen Kicker ließen sich von den Vereinsturbulenzen nicht beeindrucken und beherrschten dank einer guten läuferischen Leistung ihren Gegner klar. Zwei Tore vor der Pause brachten die nötige Sicherheit.
Die Imbissversorgung an diesen kalten Tagen klappte vorzüglich, der Glühwein wärmte schön durch. Der Firefighter testete derweil die Bratwurst, eine glatte 2 kam heraus, dem konnte man später selber beipflichten.
In der 2. Halbzeit ließ es der VfB ruhiger angehen, ohne die Kontrolle zu verlieren. Ein schönes Tor von Mike Sadlo ließ uns erneut jubeln, ehe die Gäste noch zum Anschlusstreffer kamen.
Fazit: Insgesamt ein hochverdienter Sieg, die Truppe hält unbeirrt weiter voll zur Stange!
Reini
Bruno-Plache-Stadion Leipzig: 672 Zuschauer
1:0 Breitkopf (33.), 2:0 Sadlo (44.), 3:0 Sadlo (62.), 3:1 Pörschmann (72.)