Samstag, 22.05.2004  Berliner FC Dynamo – Hertha 03 Zehlendorf  3:0

 

Meisterfeier in Hohenschönhausen

 

Beim Berliner Landespokal-Spiel im April gegen Yesilyurt hatte man sich schon für diese Aufstiegsparty des BFC Dynamo am heutigen Samstag verabredet. So hieß es also früh aufstehen und tatsächlich klingelte das Telefon um 6 Uhr, der BFC-Vogter wollte auf Nummer sicher gehen. Um halb acht war Frühstück bei McD im Hbf angesagt, man hatte noch etwas Zeit, der Zug sollte um 8.05 Uhr von Gleis 12 losfahren. Dort hatten sich allmählich ein paar bekannte BFC-Interessenten eingefunden, u.a. Carlos, Gotano, Lemme, Borstel, Dachs sowie Sven und Alex. Man zählte insgesamt 13 Leute, und gleich ging's mit massig Rauch im Abteil auch kultmäßig los. Der Qualm war so heftig, dass man schnell die Plätze wechseln musste. Für mein WE-Ticket hatte ich die volle Fünferbesatzung zusammen, also optimal. Erstes Umsteigen war in Bitterfeld, dann ging es weiter zum Berliner Ostbahnhof, ehe man die S-Bahn nach Hohenschönhausen nehmen konnte.

Dort angekommen, fand man gleich einen einladenden Freisitz namens Barnimquell, man schob zwei Tische (einer giftgrün, der andere passend weinrot!) zu einer großen Runde zusammen, das Berliner Kindl konnte serviert werden. Auch der Mittagstisch wurde nicht vernachlässigt, zivile Preise, nur mit dem Abkassieren tat sich der Wirt schwer, hier dauerte alles seine Zeit. So wurde es immer später und eine Viertelstunde vor Anpfiff musste man schnell ein Taxi-Corso anheuern. Aber Berlins Taxifahrer wussten Bescheid, um was es im Sportforum ging und rasend schnell war man da, auch ein BFC-er half mit seinem PKW aus.

Von der ersten Halbzeit bekam man allerdings gar nicht soviel mit, denn die meiste Zeit verquatschte man hinter der Tribüne mit irgendwelchen Leuten. Zu uns hatten sich noch TommyNY und der Flößberger gesellt, so konnten 15 Leipziger gezählt werden.

Das Spiel gegen die Zehlendorfer ging 3:0 aus, aber das interessierte sowieso kaum jemanden. Jetzt ging’s nämlich richtig los, eine Live-Band heizte den rund 1.000 Leuten richtig ein, Jörn Lenz köpfte oben auf der Bühne die große Sekt-Pulle, auch für die Familienbanden war mit Hüpfburg und allerlei Gewinnspielen gut gesorgt – BFC-Family eben.

Leider begann dann der große Regen und alle fielen ins BFC-Casino ein, das aber nur für ca. 200 Mann ausgelegt war und nun die vielleicht dreifache Anzahl verkraften musste. Kein Problem für die Partylaune und auf einer TV-Wand konnte hier sogar die Bundesliga und die Premierleague geschaut werden. Man unterhielt sich mit ein paar Leuten, u.a. mit BFC-Präsi Herrn Peters, der übrigens großes Interesse an einem Freundschaftskick mit unserem 1. FC Lok hat, wäre doch echt super.

Um 22 Uhr wurde draußen dann ein großes Feuerwerk gezündet und wir machten uns nun allmählich auf den Weg, denn halb zwölf sollte der letzte Zug nach Leipzig fahren, vom Ostbahnhof aus. Also mit der Straßenbahn schnell dahin, ja so war’s gedacht. Plötzlich blinkten überall Blaulichter, stürmten die Cops die Bahn und es herrschte Ausnahmezustand! Ausnahmslos jeder Fahrgast wurde ausführlich per Ausweis und Digitalfoto einer Personenkontrolle unterzogen, angeblich sollten einige bei einer Kneipenschlägerei mitgemischt haben. Dem war aber nicht so, wie man später erfuhr – aber dies nutzte uns gar nichts, denn der Zug nach LE war weg. Aber inzwischen hatten sich 40 bis 50 BFCer ringsum versammelt und die machten sich mit uns 15 Leipzigern zur Fahrt durch Berlin. Und per Tram und S-Bahn erreichten wir tatsächlich den allerletzten Zug von hier, vom Bahnhof Zoo nach Halle. Vorher gab es am Ostbahnhof aber noch eine „Session“ mit ein paar Punkern, die fast ihre Hunde auf uns hetzten, hier zeigte sich aber auch mal der Vorteil einer ständigen Cop-Überwachung, die BGS-Leute (teils mit Helmen) hatten alles im Griff.

Später im Zug war fast alles am Abruhen, gelegentlich sah man Gestalten an unserem BFC-freundlichen Lager („Leipzig und der BFC!“) vorbeischleichen, es stellte sich heraus, dass es sich um Union-Fans (sahen aus wie verkappte Chemiker…) handelte, die auf dem Weg zum letzten Zweitligaspiel zu Wacker Burghausen waren, das liegt übrigens in der Nähe vom Bodensee.

Naja, jedenfalls gab’s bis Leipzig keine verbale Mische mehr, lag sicher mehr an der Müdigkeit und weniger an den BGS-Begleitern, oder?

Einige von uns wollten dann noch in die City in die Disco, aber man selbst setzte sich lieber in den Nachtbus, nachdem man den Vogter noch zu seinem vorzeitigen Abschied per Handy interviewt hatte.

 

Fazit: Eine supergeile Veranstaltung, als Lokist konnte man heute endlich mal Party machen und hatte da mit den BFCern aller Kats Null Probleme – und vielleicht sieht man sich ja mal nächste Saison wieder beim Oberligaspiel bei Hansa-Amateure!

Mathias

 

Fotos zum Ereignis