+++ VfB schafft im Duell beim Vereinsnamensvetter in Auerbach ein Remis ohne Treffer - Willkommen im Mittelmaß! +++ Mit Frank Schöne im Tor stand wenigstens hinten die Null - aber Bastian B. war dafür mächtig sauer! +++ Ca. 200 Lokisten waren im schmucken VfB-Stadion im Vogtländischen vor Ort. +++ Sie hörten Mitte der 2. Halbzeit auch von der Auslosung des Oddset-Pokal-VF: It's Derbytime - planmäßig am SA, 13.12.2003 spielt der VfB in Probstheida gegen die Leutzscher Regionalligisten! Terminverlegung auf das kommende Frühjahr aber möglich, da der FCS im Regiocup am gleichen Tag in Riesa ran muß... +++

 

Samstag, 22.11.2003  VfB Auerbach – VfB Leipzig  0:0

 

Es sind die berühmten Kleinigkeiten, die alles entscheiden. In der Vorwoche reichte ein Treffer von Nachwuchsstürmer Breitkopf zum Verlängerungs-Sieg im Landespokal in Chemnitz, beim Fünftligisten VfB wohlgemerkt. Aufatmen da bei Fans und Führung, man ist noch dabei im wohl einzig noch gewinnbringenden Wettbewerb der schon so verkorksten Saison. Die heutige Auslosung fürs Viertelfinale wollte es so, dass dazu das prestigeträchtige Stadtderby wie gerufen kommt, oder aus sportlicher Sicht doch vielleicht zu früh? (Aber da am 13.12. in Riesa der Regio-Cup mit dem FCS stattfinden soll, kann eine Spielverlegung auf das Frühjahr möglich sein - dann im neuen Stadion?!)

Kleinigkeiten fehlen sollen auch noch bei einem Vertragsdeal mit potenten Schweizer Investoren, die unseren Verein aus der höchst bedrohlichen Finanzkrise helfen und retten wollen. Outsider wie der gemeine Fan kann da nur hoffen und beobachten, wie diese Geldmanager unseren Traditionsverein an die Vermarktungskette legen werden, zumindest weiß man ja, dass Darlehen keine Geschenke sind…

Der zweite Vogtländische Oberligaverein dieser Tage neben Plauen ist der VfB Auerbach. Die große Kreisstadt im Bundesland Sachsen hat sich herausgemacht, auch fußballsportlich. Große Namen gastierten schon auf dem räumlich kleinen Sportplatz inmitten Schrebergärten und Wohnbetonbauten, zu Blitzturnieren zum Beispiel mit Enschede und unserem VfB 1997. Der Landesligaaufsteiger 2003 hat sich bislang achtbar geschlagen und in der Oberliga etabliert, keine leichte Aufgabe also für unser VfB-Team, wo es ja immer noch spielerisch ziemlich arg klemmt…

Die Infernos hatten wieder mal einen Bus gechartert, Jahresabschlussfahrt als Traditionstour, abonniert für einen Lichtblick in einer ungewissen Zeit. Um 10 Uhr sollte es losgehen, ein Luxusliner von Pelka-Reisen stand bereit – und eine freundliche Busfahrerin. Gabi wartete heute nicht im Park (wie im Schlager bei Udo Jürgens), sondern chauffierte uns gekonnt durch die Gegend. Zunächst lud aber die TKS alle Mitfahrer ein zu ihrem ersten Konzert. Per Flyer wurde das Date für den Dezember eingefädelt und dann die schon legendären CD-Titel über die allerdings wenig konzerttauglichen Busspeaker in einer Dauerschleife schon mal allen zu Gehör gebracht, Gabi drehte den Regler auf Vollanschlag (bei der ersten Runde zumindest…). So brauchte man wenig zu erzählen, da es ja doch keiner hören konnte. Unsere Tourfahrerin steuerte unterdessen beeindruckt durch die Lande, besser gesagt über Lande, denn es ging über Borna, Altenburg, Zwickau – also Stadtrund- und -durchfahrten inklusive. Das knabberte natürlich an der Zeit, aber es reichte noch für die pünktliche Ankunft kurz vor eins. Die Hauptstraße vor dem Stadiongelände war schon fest in grünberockten Händen, gleich wurde man umzingelt und zum Gästeeingang getriezt. Vollkommene Kontrollen erst durch Ordner, dann noch mal durch die Cops, zwischendurch Karten (4 € Vollzahler, echt preiswert!) und A5-Programmhefte (1 €) gekauft, dann war man schon drin. Ein Bauzaun trennte uns dort aber ziemlich legér von den Heimbesuchern, eine Polizei-Truppe am Spielfeldrand sicherte den Rest. Da das ausführende Organ hier heute Hausrecht hatte, durfte die mitgeführte Fanbeflaggung hier nur am Rande oder hinter dem Block angebracht werden – freies Filmrecht für alle sollte garantiert sein!

Dann ging es los, etwa 200 Lokisten warteten auf das erste Auswärtstor heute. Und das Leipziger VfB-Team legte auch gut los, spielte 20 Minuten guten Fußball, mehr heute leider nicht. Der lange Rest war Langeweile und bald auch Zittern, weil die Gastgeber ihren anfänglichen Respekt ablegten und unsere Abwehr mehr und mehr beschäftigte. Dort hinten war heute allerdings ein alter Bekannter im Tor – Frank Schöne, die tatsächliche Nummer 1. Bastian Becker erfuhr diese Degradierung wohl, wie man hörte, erst kurz vor Spielbeginn, er soll jedenfalls mächtig stinkig sauer gewesen sein (eine Trinkflasche musste dran glauben…).

So aber stand am Ende wenigsten die Abwehr-Null, mehr war heute einfach nicht drin und auch nicht verdient, eher ein Punktgewinn. Man, wie ist man bescheiden geworden!

Nach dem Match wartete vorn an der Hauptstraße schon der Bus, vorher per Stadionfunk höflich den Leipziger Fans angekündigt, keine Selbstverständlichkeit in den Oberligastadien. Auch die Zugfahrer wurden mit aktuellen Bahninfos bedacht, etwa 20 hatten sich diese Umsteige(tor)tour heute angetan.

Gemütlich locker wurde unsere Rückfahrt begonnen, ein kurzer Tankstellenstop zur Getränkeversorgung genutzt und das 0:0 gefeiert – oder war es nur die Vorfreude auf das Pokalderby? Um halb sieben am Abend rollte der Pelka-Bus am Treibhaus vor, hier stiegen ein paar Weiterfeierwütige bereits aus, ehe der größere Rest am Hbf. die Tour beendete.

 

Fazit: Mäßiges 0:0 in Auerbach, aber der Lokist war trotzdem nicht unzufrieden, die Ansprüche sind eben auch nicht mehr dieselben. Die Bustour entschädigte dafür um so mehr, und die TKS-CD ist nun auch in aller Ohren!

Reini

 

VfB-Stadion Auerbach/ Vogtland:  700 Zuschauer

Keine Tore – keine Platzverweise!

 

Fotos zum Spiel