Samstag, 25.01.2003  VfB Leipzig gegen Chemnitzer FC  2:1 (2:0)

 

Die Bundesliga startet dieses Wochenende in die Rückrunde, was lag da näher, auch beim VfB in Probstheida zu einem Spielchen einzuladen. Wenn's auch "nur" ein Testspiel sein sollte, so ist es doch hochinteressant, eine Woche vor dem Punktspielstart die momentane Verfassung der Mannschaft genau zu beobachten. Gegner war kein Geringerer als der Chemnitzer FC, in der höherklassigen Regionalliga spielend, mit leichten Ambitionen nach oben. Und auch wenn für sie erst in gut einem Monat die Pflichtspiele wieder losgehen, so blieben die urlaubsverwöhnten Regionalligakicker allemal ein dankbarer Testgegner...

Der halbe Locomotion-Fanclub immerhin hatte sich heute eingefunden, die Wurzner Programmmacher boten ihr neuestes Heft zum Testspiel an, der Eintritt war nicht ganz billig - aber so langsam kroch der Winterschlaf aus den Knochen der Fans (dafür die Kälte alsbald hinein!), der Spaß am Fußball macht sich allmählich wieder breit. Präsident BS und andere Funktionsträger wollten sich ebenfalls vor Ort ein Bild von der Mannschaft machen. Und für das Auswärtsspiel in Jena sind die Busplätze schon voll im Handel, sowohl vom Fanprojekt (bereits ausverkauft!) und auch von den Infernos (Restkarten noch erhältlich!). Also wer noch Mitfahrgelegenheiten sucht, sollte sich beeilen und zum Heimspiel gegen Pößneck genug Kohle mitbringen!

Das Spiel am heutigen Samstag sahen ca. 250 Fans, davon immerhin etwa 15 Chemnitz-Anhänger in ihren himmelblauen Farben, sie machten sich besonders in der stürmischen Drangphase des CFC in der 2. Halbzeit lautstark bemerkbar. Da führte unser Team allerdings schon 2:0, verdientermaßen, weil man von Beginn an gut in die Zweikämpfe ging und sich so manche Torchance auf dem schweren Boden regelrecht erarbeitete. Dazu gesellte sich im CFC-Tor noch ein recht abprallfreudiger Gästekeeper, der unseren Topstürmern Blessin und Marcetic damit auch mal eine Zweitverwertung ermöglichte. Den ersten Stich setzte allerdings Reißer Rocky, der einen satten Schuß in den Winkel setzte. Sollte man dem WDR in Köln zum Tor des Monats schicken, aber die nehmen wohl keine Internet-J-pegs á la Ronny... Unser Beifall war dem Schützen sicher, und nicht viel später erhöhte Alex Blessin auf 2:0, als er am langen Pfosten heranstürmend das Leder versenken konnte.

Die Pause war dann kürzer als erwartet, denn nach nur 5 Minuten bat der freundliche Pfeifenmann in schwarz-gelb zur 2. Halbzeit. Nun stellte auch unser Dixie seine Truppe endgültig auf den Ernstfall Pößneck um, denn fortan sah man Torsten Jülich als Libero und Lars Weißenberger rotierte auf der rechten Verteidigerposition. Beide bemühten sich redlich, aber man merkte schon die Unsicherheiten. Gerade noch wurde geunkt, daß so bald der Anschluß fallen würde, da war's auch schon passiert. Aber der VfB raffte sich wieder auf und hielt bis zum Schluß sein Tor sauber.

 

Fazit: Das Team präsentierte sich körperlich voll in Schuß und auch willig, ein kontrolliertes Angriffspiel gegen einen allerdings nicht immer voll dagegenhaltenden Regionalligisten aufzuziehen. Wenn die ständigen Sticheleien seitens der Presse und anderer Querulanten im Umfeld nicht nachhaltig auf die Mannschaft einschlagen, sollte das Team für die schwierige Startphase der Oberliga-Rückrunde gut gerüstet sein. Ein weniger impulsives Agieren seitens des Präsidiums im sportlichen Tagesgeschäft wäre dabei nicht schlecht. Und bei der angespannten Finanzlage des Vereins wären Signale von den im wesentlichen gut verdienenden Spielern doch mal was anderes, oder? Womit wir wieder bei der eingangs erwähnten Bundesliga sind, dort haben viele Kicker den Ernst der Lage schon begriffen: Das Geld liegt nicht mehr auf der Straße, das Sparmodell gehört nicht mehr dem Staat allein, alle Vereine haben durch die Vermarkterkrise nur noch Rotstifte vorrätig. Eigentlich eine positive Entwicklung, geht damit doch dem Gehälterwahnsinn im bezahlten Fußball wohl endgültig die Luft aus.

Reini

 

Bruno-Plache-Stadion Leipzig-Probstheida / Platz 1:  250 Zuschauer

1:0 Embingou (19.), 2:0 Blessin (31.), 2:1 Krieg (59.)