Samstag, 15.02.2003  VfB Leipzig gegen BSV Eintracht Sondershausen  5:0 (2:0)

 

So langsam kommen wir mit diesen Nullnummern in Sachen eigener Torerzielung arg in die Bredouille - einmal viele Chancen und kein Glück, das andere Mal in Jena genau umgekehrt – so gibt’s zuwenig Punkte. Also war heute offizieller Torrausch angesagt. Der Gegner Eintracht Sondershausen dazu erschien recht dankbar, aber auch gefährlich, da sich Abstiegskandidaten zumeist nur hinten rein zu stellen pflegen…

Der Samstag begann für mich zuerst mit einer kleinen Gratulationscour mit Kollegen beim Firmenchef, der auch „genullt“ hatte, allerdings zum sechsten Mal in seinem Leben. Beim anschließenden Sektfrühstück selbst zu so früher vormittäglicher Stunde klingelte es dort schon pausenlos an Tür und Telefon, um immer neue gute Wünsche für permanentes Wohlergehen in Familie und Firma zu übermitteln. In kleiner Expertenrunde wurde dabei auch das heutige VfB-Spiel tipptechnisch abgehandelt, und da traute ich dem Team immerhin ein glattes 2:0 zu, mit Zittern bis zum Ende allerdings…

Kurz vor Spielbeginn erreichte man das Plache-Stadion, mit einer Hiobsbotschaft aber gleich konfrontiert: Keine Programmhefte zum heutigen Spiel! „Uns wurden keine geliefert“, hieß es auch am Fanshop dazu nur lapidar, wie man später aber vom umtriebigen Lokvenz erfuhr, wurde eine Notausgabe als A5-Doppelblatt verteilt, wahrscheinlich aber nur für die VIP’s.

Viel an bekannten Gesichtern wurde bei diesem frischkalten Schneegriesel-Wetter heute nicht gesichtet, und auch die Härteres gewöhnten Schacht-Thüringer waren nur mit einem Dutzend Fans im Gästeblock vor Ort, schwenkten aber recht forsch ihre gut anzuschauenden blaugelben „I.S.“-Fahnen.

Unser Team begann zu unserer Überraschung (…) ebenso forsch und druckvoll, und diesmal endlich auch mit Torerfolg. Matze Breitkreutz hämmerte zum 1:0 in die Maschen, tat das etliche Minuten später zur allgemeinen Beruhigung gleich noch mal, vergessen damit zu diesem Zeitpunkt der verknallte Elfer von Bomber Hannemann. Der hatte es auf diesem glatten Eisparkett auch paar Prozente schwerer als die kleinen Wussler – das 2:0 zur Pause ließ sich aber schon sehr gut an.

Auch in Hälfte zwei wartete der VfB mit zahlreichen gelungenen Spielpassagen auf. Mitten hinein in diese kunstvollen Vorführungen platzte ein gezielter Konter der Gäste, und nur Gunnar verwehrte mit vollem körperlichen Einsatz gleich zweimal dem Ball den Weg zum Anschlusstor – und uns Fans das Zittern. Selbst dem Borsdorfer sind da die Handballmädels des HCL auch in dieser Wackelsaison fast lieber, obwohl es ihn jetzt, wie er berichtete, wieder mal ins Spanische zieht, Fußball in Barcelona und Valencia – immer diese Schönwetterfans…

Gleich darauf regelte Torjäger Gunkel das Ganze auf seine Weise, mit dem 3:0. Als allen allmählich die Puste ausging, legten Breitkreutz und Alex Blessin noch was drauf – und freuten sich wie die Schneekönige, der Alex und einige Youngster vollführten anschließend noch die große Ehrenrunde für die wenigen Kurvenfans. Nach dieser rundum gelungenen Leistung konnten sich diesmal alle auch zu recht freuen.

Während man sich unten am Zaun um die Fahne kümmerte, tauchte plötzlich wie aus heiterem Himmel die Fanclub-Family aus dem fernen Schwarzwald auf und man feierte ein schönes Wiedersehen. Immerhin sind’s ja über 900 km Entfernung, die Sven und Karin da per Van von ihrem Heimatort zurücklegten – und alles nur wegen VfB (und ’nem kurzen Verwandtschaftsbesuch…), mächtig gewaltig!

 

Fazit: Endlich mal wieder ein Erfolgserlebnis, hoffen wir, dass unser Team damit in die richtige Aufstiegsspur zurückgefunden hat, wenn auch der Gegner kein Regionalmaßstab sein konnte. Aber die musst du auch erst mal besiegen…

Reini

 

Bruno-Plache-Stadion Leipzig-Probstheida:  902 Zuschauer

1:0 Breitkreutz (6.), 2:0 Breitkreutz (27.), 3:0 Gunkel (61.), 4:0 Breitkreutz (87.), 5:0 Blessin (88.)

 

Fotos zum Spiel