Samstag, 31.08.02  VfB Leipzig gegen FV Dresden-Laubegast  3:1 (2:1)

 

Fußball kann völlig in den Hintergrund treten, wenn es für viele Leute in Sachsen nur noch um die Wiederherstellung der eigenen wirtschaftlichen Existenz geht. In Leipzig hatten wir da ziemliches Glück gehabt, denn bis auf einen stürmischen Montag mit einer Regenflut von oben passierte uns und unseren Häusern nichts. Anders die Dresdner und Grimmaer, deren Spielstätten – um zur Oberliga zurückzukommen – völlig unter Wasser standen und wohl restlos zerstört wurden. Die Spielabsagen letztens waren da völlig logisch, auch wenn sie im Falle Sondershausen nur mittelbar mit dem Hochwasser zu tun hatten. Hier steht die permanent-pauschale Sicherheits-Höchststufe 1 für uns VfB-Fans bei Auswärtsspielen durch den NOFV eisern fest – da kann kommen und fahren wer und wohin man will…

Schneller Nachholtermin also für das Heimspiel gegen die Laubegaster, ein Sachsen-Pokalspiel musste dafür weichen, aber auch der Dresdner Gegner VfB Chemnitz nutzte dies heute gleichfalls für seinen Nachholer gegen den 1. FC Magdeburg (1:1).

Als man etwa eine halbe Stunde vor Beginn ankam, kurvte gerade ein Kleinbus am Haupteingang herum, es war der Fanbus der Dresdner, immerhin. So war doch etwas Stimmung zu erwarten, und die ca. 30 Gästefans moserten dann doch einige Male in unsere Gegengeraden-Richtung. Zunächst musste am Entré heute (und auch beim nächsten Mal gegen Grimma vorgesehen) ein zusätzlicher Flut-Euro gelöhnt werden, was bei manchem aber auch ureigenste DD-Antipathien hervorbrachte, wie man hören konnte. Egal, die Aktion des VfB-Präsidenten, die er später auch noch per Mikrofon dem Publikum erläuterte, war gerechtfertigt und ist auch eher als symbolischer Hilfeakt des Vereins zu verstehen.

Von soviel Barmherzigkeit verschleiert stellte sich das Spiel unseres Teams auf dem Rasen dann dar, denn nach zwei guten Anfangsminuten gab es einen tollen Blackout in unserer umgestellten Abwehr, die gleich zwei Dresdner frei vor dem leeren Tor stehen ließ – und die bedankten sich für das Geschenk gleich mit dem 0:1. Es dauerte, ehe unsere Spieler diesen Schock verdaut hatten, vor allem ohne ihren Abwehrchef Jörn L. holperte es schon hinten mächtig. Aber man wusste, was man dem Publikum schuldig war und drückte auf den Ausgleich. Der gelang auch endlich acht Minuten vor der Pause, Gunkel machte seine Kiste. Und einmal im Toreschwung setzten unsere Kicker gleich nach und Marco G. markierte das 2:1 – die Kabinenpredigt des Trainers konnte so noch gerade mal so entschärft werden…

Einige Gruppenfotos gelangen nicht, da sich die ausgewählte Person im Block als Laien-Auslöser entpuppte – ungewollter Cam-Batteriewechsel anstelle Spitzenbilder vom Rand-Leipziger, aber wir arbeiten daran…

Die zweite Hälfte brachte keinen neuen Spiel-Erkenntnisse, aber nach 35 Minuten wenigstens den erlösenden dritten Treffer, der Alexander B. mit schönem Einstand. Die wackeren Laubegäster hatte da schon alles in Rage gebracht, weil sie doch so mächtig ihre Knochen dagegen hielten – und unsere Kicker immer wieder darüber stolperten. Am Ende reichte es zwar für die drei Punkte, die Tabellenspitze gegenüber den Cottbuser Energiebubis wurde aber um ein einziges Tor verfehlt…

 

Fazit: Das obligatorische Gegentor weckte uns gerade noch rechtzeitig!

Reini

 

Bruno-Plache-Stadion Leipzig-Probstheida:  1.586 Zuschauer

0:1 Eißrich (6.), 1:1 Gunkel (38.), 2:1 Gebhardt (41.), 3:1 Blessin (80.)

 

Fotos vom Spiel
 

… und weiter geht’s in die Saalestadt:

 

 

DFB-Pokal / 1. Runde

SA, 31.08.2002  Hallescher FC (OL)  gegen Sportclub Freiburg (2. BL)   1:3 (1:3)

 

Dieses Spiel hatten sich einige schon gleich nach der Auslosung vorgemerkt, unser Spiel heute nachmittag brachte allerdings etwas Zeitdruck hinzu. Dennoch reichte es noch für ein Auftanken und Wagenwechsel in Wolks, ehe es dann über die A 14 nach Halle ging. Mit dabei waren mit Micha, Sven, Bluesky, Alex und mir immerhin 5 Locomotions, dazu noch etliche Infernos und CG98’s. Alex mit Bruder und Freundin hatten sich schon zeitig aus dem Staub gemacht, hier versagte die moderne Telekommunikation auf allen Netzen… Unsere vier Autos preschten nun gemütlich über die anfängliche AB-Huckelpiste, ehe der Belag ab Neuer Messe-Abfahrt erheblich glatter wurde. Michas Jagdinstinkt wurde plötzlich geweckt, als uns ein Fahrzeug mit blauweißem Flatterschal überholte – Magdeburger, aus Chemnitz kommend! Die restlichen drei unseres Konvois sahen von uns nur noch die Rücklichter, man hang sich dran. Erst die Abfahrt Halle-Peißen erlöste die Gejagten, denn hier mussten wir ja raus. Im scharfen Kurvenverlauf rollte man nun zur Halleschen Innenstadt, dank der Ortskenntnisse des Führungsfahrzeuges erreichte man problemlos den Ground KWS, samt einem (abgesperrten) Nebenstraßenbereichs direkt am Stadion. Der Eingang war völlig übervölkert, man reihte sich ein in die Menschenschlangen. Unsere hatte an ihrem Anfang aber blitzartig keine verringernde Wirkung mehr – sprich, die Karten waren aus! Und es dauerte bestimmt gut 20 Minuten, ehe aus irgendwelchen (dunklen?...) Quellen endlich Nachschub angebracht wurde. Selbst Presseleute wollten von draußen etwas provozieren, in dem sie lautstark protestierten, und hinterher schelmisch ihren Freigangschein vorzeigten. Die meisten  nahmen’s locker, nur fehlte manchem halt das gewisse Getränk, was auch noch vor unseren Augen gegenüber reichlich ausgeschenkt wurde. Sogar Programme gab es zu diesem Highlight, zu 2 € allerdings, dazu der Eintritt von 9 € -  also heute zum zweiten Mal Fußball mit Zuschlag.

Man mischte sich unter das zahlreiche rotweiße HFC-Fanvolk, Micha und ich im oberen rechten Kurvenbereich, während man die anderen unten direkt im Anheizer-Fanblock stehen und wirken sah. Gegenüber im bekannten Gästeblock hatten sich immerhin gut 300 Freiburger Fans ausgebreitet, mit Ultra-Bannern, Fahnen und Schals gut ausgestattet. Hören konnte man naturgemäß nur die Einheimischen, die sich wie gewohnt stark in Szene setzten. Selbst der zweimalige schnelle Rückstand tat der allgemeinen Begeisterung überhaupt keinen Abbruch, und bei dem Ausgleichstor nach Traum-Kombination brandete Riesenjubel durch die altehrwürdige Wabbel-Schüssel, das wollte man sehen. Leider schafften die Freiburger gleich darauf die erneute Führung, und noch vor der Pause auch die Entscheidung.

Die zweite Spielhälfte begann mit einer Rauch- und Pyroshow aus dem HFC-Fanblock heraus, was kurzzeitig allen die Sinne vernebelte, Spielabbruch drohte. Aber dies wollte ja keiner (auch der Stadion-Sprecher nicht, der das in 22 Jahren noch nie erlebt hatte…), also ging es fast pünktlich los. Später fackelte ein einzelnes verirrtes Bengalo noch mal Richtung Eckfahne, was den Assi und den Freiburger Eckball-Schießer kurz zur Spielfeldmitte flüchten ließen – dann war Ruhe. Im Freiburg-Block marschierte derweil die rote Kreuzfahne ständig zwischen den Blockecken hin und her, auch hier gab es einen guten Ausdauerwert zu beobachten. Wie die HFC-Spieler, die sich bis zum Schluss redlich mühten und kämpften bis zum späteren Umfallen, aber die Gäste waren einfach die 2 Spielklassen wirklich besser.

Nach dem Spiel gab es für die Freiburger am Gästeblock-Ausgang wohl noch Probleme mit erlebnisorientierten Hallensern, dann rückte die grünweiße Hundertschaft dazwischen, und später wollten letztere auch noch die Fankneipe und den Platz davor stürmen („In fünf Minuten räumen wir den Platz, wir setzen auch Schlagstöcke ein!“) – ist schon was los hier. Und nächsten Montag kommt die Borussia – aus Gladbach, aber die haben hier im Osten ja auch etliche Fans, man darf gespannt sein.

Gegen 21 Uhr erreichten wir den LE-Hauptbahnhof, nicht wie die 4 maniacs per Zug, sondern auf dem gleichen Weg per AB 14, und - Halle war schon die Reise wert…

Reini

 

Kurt-Wabbel-Stadion Halle:  5.578 Zuschauer

0:1 Männer (2.), 1:1 Lesch (15.), 1:2 Zkitischwilli (16.), 1:3 Ramdane (43.)

 

Fotos vom Spiel