Letztes Heimspiel gegen Dresden-Nord endete mit einem 0:4 - Debakel! +++ Verein entläßt seine Fans in eine ungewisse Sommerpause!!! +++ Inzwischen wurde der Ortsrivale sportlich verdient Oberligameister und hat alle Chancen zum Aufstieg in der Relegation gegen den FC Schönberg 95...
Sonntag, 01.06.2003 VfB Leipzig gegen FV Dresden-Nord 0:4 (0:3)
Ganze 622 Besucher wollten offiziell am heutigen Sonntag das letzte Punktspiel dieser „verkorksten Saison“ erleben und dabei viel Spaß haben. So jedenfalls der verkündete Wunsch an die Fans vom unermüdlichen Sprecher am Stadionmikrofon, seines Zeichens bekennender Hertha BSC-Fan – und von den unrühmlichen Ereignissen beim VfB in den letzten Monaten überrollt. Seinen Humor hat er sich als quasi Außenstehender zumindest erhalten – das hat er einem eingefleischten Lokisten natürlich voraus.
Das Bemühen der Fans um Aktionen und Originalität war aber weiterhin vorhanden, wieder wurden z. B. viele Hefte der Nummer 10 von „Erlebnis Fußball“ mit dem Top-Bericht über die FCL-Fanszene an interessierte Leute gebracht. Auch hatte das Banner „1. FC Lokomotive Leipzig“ seinen Platz in der alten Fankurve gefunden, auch etliche der Infernos weilten an diesem Ort. Dafür war natürlich die eigentlich blicktechnisch bessere Gegengerade fast völlig verwaist, das wird in der nächsten Saison hoffentlich wieder anders. Wenn auch das Loco-Banner deshalb keine Platzprobleme hatte…
Lag es nun an der sengenden Hitze oder am fehlenden Training in der Vorwoche, auf dem Platz gestaltete sich die berühmte Fußball-Wahrheit von Beginn an für uns katastrophal. Keine Zuordnungen, Riesenlöcher in der Abwehr – die Gäste marschierten mit spielerischer Bravour durch unseren Strafraum, und schossen auch noch Tore. Schnell stand es 0:2, bald darauf 0:3, Torwart Frank Schöne hielt alles noch mit ein paar guten Paraden in Grenzen.
Die Halbzeitanalyse in der Imbissschlange war verheerend, man war froh, schnell ein kühles Getränk zur Hand zu haben, um den ganzen Ärger runter zu spülen. Hier merkte jeder, dass man so im Verein nicht weiterkommen kann, denn die Truppe hat ja, bei allem Respekt vor der tollen kämpferischen Leistung, zur Zeit nur Landesliganiveau.
Die 2. Spielhälfte bot danach nur noch Sommerfußball, kaum Torszenen, erst in der Schlussviertelstunde zogen die starken FV-ler noch mal das Tempo an – und erzielten tatsächlich noch das vierte Tor. Da natürlich auch die Resultate der Spitzenspiele in Hof und Jena die Runde machten, konnte sich unsere Laune bis zum Schlusspfiff einfach nicht bessern.
Dennoch muß man der heutigen Truppe Moral und Einsatzwillen zusprechen, aber es ging eben nicht besser. In Gesprächen am Zaun gaben das einige Spieler den Fans auch zu erkennen.
Dank UKWs übergroßem Getränke-Kühlpack konnten die Fan-Aktivisten der abgelaufenen Saison noch ein kühles Bierchen zum Saisonabschluss genießen. Vom Verein ließ sich anfangs niemand blicken, dann später kam noch der teils geschasste Bernd F. hinzu, und besonders Trainer Detlef Schößler konnte dann doch noch einige brennende Fragen der Fans beantworten. Er fühlt sich noch als Cheftrainer, will auch konzeptionell zusammen mit dem ja erfolgreichen Nachwuchs was bewegen, und würde auch mit einem Torsten Kracht „professionell umgehen“. Obwohl er dessen Zenit schon als überschritten ansieht, würde er immer nach Leistung entscheiden. Das Derbydebakel sieht er etwas anders, denn nach seiner Meinung hätte man bis zum vermeidbaren 0:1 die bessere Chance im Spiel gehabt, und die Aufholjagd sei kräftemäßig nicht durchführbar gewesen – nur hilft uns das jetzt auch nicht mehr weiter.
Gegen halb sechs verließ man das Gelände, voller Sorge um eine düstere Zukunft...
Reini
Bruno-Plache-Stadion Leipzig: 622 Zuschauer
0:1 Jugo (9.), 0:2 Härtig (16.), 0:3 Georgi (20.), 0:4 Linkert (79.)