Samstag, 15.03.2003  VfB Leipzig gegen FC Anhalt Dessau  1:0 (1:0)

 

Ein herrlicher Frühlingstag erwartete uns zum Heimspiel gegen die Elbestädter. Vorn am Stadion versammelten sich zahllose torhungrige Besucher, um kontrolliert ins Gelände zu kommen. Schlange stehen aber auch an einem Kassen-Schalter, an dem die begehrten Billets für das in drei Wochen an gleicher Stelle stattfindende heiße Ortsderby verkauft wurden, ohne die umstrittenen Ausweisnotizen versteht sich. Zum heutigen Spiel gab es erneut keine farbigen Programmhefte, wie schon gegen Sondershausen wurden stattdessen A5-Kopien verteilt. Da es sich diesmal um zwei Doppelblätter handelte, erlaubte man sich, dafür 30 cent zu verlangen.

Besser  wäre es sicher, das A5-Heft aus der Vorsaison „wiederzubeleben“, dafür würde der interessierte Leser und Sammler bestimmt auch den notwendigen Obolus leisten. Hier geht es nach meiner Meinung nämlich auch um Öffentlichkeitsarbeit des Vereins, was auch in wirtschaftlich schwächeren Zeiten nicht auf der Strecke bleiben darf  (schließlich will man im Sommer 110tes Gründungsjubiläum feiern…).

Und was den „Flutopfern“ Laubegast und Grimma möglich ist, sollte beim Ersten Deutschen Fußballmeister nicht länger im Argen liegen. Immerhin: Das Redaktionelle bei dieser „anstoß-extra“- Nummer betrifft das zum Glück ja nicht, denn viele Infos und Berichte zur aktuellen Lage versorgten den Besucher heute durchaus optimal. Und auch ein recht bekannter LOK-Fan plauderte aus alten Zeiten, ja unsere blaugelben Farben hatten es dem UKW schon frühzeitig angetan, dazu später mehr….

Zurück zum Spiel. Als man bei Antje im Fanshopwagen noch die Buskarten fürs nächste Auswärtsspiel ordern wollte, jubelte es oben schon im weiten Oval. Geht denn das schon eher los, heute mit dem Toreschießen? Nun, die Kunde vom schnellen 1:0 dank Rockys Entschlossenheit im 5m-Raum machte schnell die Runde (daheim im TV konnte auch die geniale Vorarbeit des tatendurstigen Youngsters Nicky Adler bemerkt werden) – der Anfang war gemacht, und so sollte und musste es eigentlich auch weitergehen.

Aus Dessau war eine Handvoll Fans angereist, die auch ordentlich laut Stimmung machten und ihre rotgelben und teils grünroten Fanbanner gut ausgebreitet hatten. Das Spiel verlief in der 1. Halbzeit recht einseitig, ein paar Hochkaräter für uns, es gelang allerdings kein weiterer Treffer. Vom Randleipziger erfuhr man währenddessen vom heutigen Imbisstest, die Frikadelle im Brötchen wurde von Tester Norman mit 2+ bewertet, ohne abschließenden Kommentar. Nun, in der Pause kümmerte man sich um obige Programmhefte und das neue Autogrammkartenset (9,90€), tauschte hier und da Infos aus und lauschte den Halbzeitergebnissen.

Die zweite Halbzeit wurde echt spannend. Denn die Dessauer Gäste sägten schon an Gunnars Tor-sauber-halten-Rekord, wenn ich da nur an den Freistoß denke, linker Innenpfosten und raus um Zentimeter am rechten Pfosten vorbeigerollt, und so einiges mehr. Man hatte zwar auch gute Möglichkeiten, aber es wurde wieder ein Zitterspiel, unglaublich! Das fanden auch etliche VfB-Fans, die zum Ende hin gnadenlos das Team auspfiffen. Aber die Mehrzahl verhielt sich sportlich-korrekt-fair und spendete beim Schlusspfiff doch verhaltenen Applaus.

 

Fazit: 1:0 gewonnen, das Minimalziel erreicht, aber was für ein Krampf! Wo war das aggressive Spiel, was in Grimma so beeindruckte, wo die gedankliche Lockerheit, um ein Powerplay aufzuziehen, wo die coole Treffsicherheit der gestandenen Akteure? Hier sollte unser Coach mal beim „großen Bruder Franz“ Nachhilfe nehmen, denn der kannte in solchen unsicheren Zeiten nur ein Motto: „Geht’s raus, und spielt Fußball!“

Reini

 

PS: Im Programmheft heute kam er schon mal kurz zu Wort,  im Gästebuch unseres Fanclubs ließ er es dann die Allgemeinheit genau wissen – das Urgestein unter den Lokfans UKW ist neues Mitglied von LOCOMOTION. Willkommen im Fanclub!!!

 

PS2: Habe gerade von der schweren Knieverletzung unseres Torjägers Peter-Sebastian Gunkel gelesen, ein Riesenschock für ihn und alle VfBer, er war gerade wieder auf dem Weg zu alter Form, und nun ein Kreuzbandriss. Beste Genesungswünsche und einen guten Heilungsverlauf auch von uns. 

Reini

 

Bruno-Plache-Stadion Leipzig-Probstheida:  1.347 Zuschauer

1:0 Embingou (2.)

 

Fotos zum Spiel